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Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Titel: Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd
Autoren: James Barclay
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war nicht in der Stimmung, ihnen viel Zeit zum Essen und Ruhen zu lassen. Den Straßenstaub noch auf der Kleidung, traf Heryst den rotgesichtigen, fetten Erzmagier der Dordovaner in einem kleinen, mit langweiligen Portraits geschmückten Empfangszimmer. Im Kamin prasselte ein mächtiges Feuer.
    So oberflächlich das Händeschütteln ausfiel, der Wein, den Vuldaroq anbot, war mehr als willkommen. Die beiden Männer ließen sich zu beiden Seiten des Kamins in großen Ledersesseln nieder.
    »Dann kommt Ihr endlich zu Sinnen, mein guter Lord Heryst?«
    »Ich war die ganze Zeit ganz und gar bei Sinnen, Vuldaroq. Allerdings hatte ich gehofft, Xetesk und Ihr könntet allmählich zur Vernunft kommen.«

    »Worauf genau habt Ihr denn gehofft?«
    »Auf eine Möglichkeit, durch Diplomatie Frieden zu schließen, was sonst?«
    Vuldaroq lächelte nachsichtig. »Wie Ihr wisst, achte ich Eure Fähigkeiten als Politiker und Magier, aber in diesem Fall seid Ihr so naiv wie ein Kind. Ihr könnt doch kaum Eure Augen vor dem verschließen, was gerade geschieht. Frieden ist nur möglich, wenn beide Seiten ihn wollen.«
    »Naiv war ich nie, Vuldaroq«, entgegnete Heryst. »Ich war einfach entschlossen, einen weniger blutigen Weg zu gehen.«
    »Glaubt Ihr denn, wir wollten gegen sie Krieg führen?«
    »Ich glaube, Dordover war nach der Niederlage auf Herendeneth erbost genug, um einen bewaffneten Konflikt dem Verhandlungstisch vorzuziehen. Ihr habt ebenso wie sie dazu beigetragen, dass wir heute an diesem Punkt stehen.«
    Dies nahm Vuldaroq ungnädig auf. »Das ist absurd, Heryst. Wir suchten Gerechtigkeit für Balaia und wollten die Schätze teilen, die auf der Insel entdeckt wurden.«
    Heryst blinzelte und hatte alle Mühe, nicht mit einem bösen Lächeln zu reagieren.
    »Was glaubt Ihr eigentlich, mit wem Ihr hier sprecht? Ihr werdet Euch hoffentlich erinnern, dass wir eigens ein Bündnis geschlossen haben, weil wir das Nachtkind davon abhalten wollten, Fähigkeiten zu entwickeln, die es nicht mehr kontrollieren konnte. Der Tod des Mädchens war eine Möglichkeit, mit der wir durchaus gerechnet haben. Allerdings hattet Ihr verborgene Motive. Nichts und niemand hätte auf der Insel überlebt, hätte nicht der Rabe eingegriffen – habe ich nicht Recht? Habt Ihr Euch nicht deshalb mit den Hexenjägern eingelassen?«

    »Sie waren als Einzige fähig, die zu finden, die wir suchten.«
    »Verdammt, das waren sie nicht!« Heryst machte vor Erregung eine ungeschickte Bewegung, ein wenig Wein schwappte auf seine Hand. »Ihr habt ihnen Erienne ausgeliefert. Eine Eurer eigenen Magierinnen.«
    »Eine Verräterin«, erwiderte Vuldaroq aalglatt. »Eurem General Darrick nicht ganz unähnlich, würde ich sagen.«
    »Darricks Verhalten war bedauerlich, wie ich zugeben muss, doch er war nicht bereit, Seite an Seite mit denen zu kämpfen, die uns alle töten wollen, wie Ihr es getan habt. Keine Sorge, er wird für sein Verhalten zur Rechenschaft gezogen. Er ist wenigstens ein Ehrenmann.«
    Vuldaroq trank einen Schluck Wein. »Während ich keiner bin? Jetzt stehe nur noch ich mit meinem Kolleg zwischen Xetesk und der Herrschaft über ganz Balaia. Vergesst nicht, warum wir uns verbündet haben. Wir dürfen nicht zulassen, dass ein Kolleg allein die ganze Macht in Händen hält, denn dann würden wir in die Barbarei zurückfallen.«
    »Ich bin ganz Eurer Meinung. Allerdings sind wir unterschiedlicher Ansicht, was die anzuwendenden Methoden angeht«, sagte Heryst, obwohl ihm klar war, dass dieses Hin und Her sie nicht weiterbringen würde.
    »Stimmt Ihr denn zu, dass dieser Krieg inzwischen Euch ebenso bedroht wie uns?«
    »Und Julatsa auch, das ist wahr«, räumte Heryst ein. »Deshalb bin ich hier. Ich bin entsetzt über das, was Xetesk in Arlen und vor den eigenen Toren angerichtet hat. Ihr habt wenigstens die Regeln des Kriegshandwerks beachtet und die Flüchtlinge verschont.«
    Vuldaroq neigte den Kopf. »Dies aus Eurem Munde ist in der Tat ein Kompliment.«

    »Ich will jedoch mit großem Nachdruck klarstellen, dass ich nicht auf ein formales Bündnis aus bin«, sagte Heryst. »Wir sind allerdings verpflichtet, die Verteidigung von Julatsa zu verstärken. Auch glaube ich, dass wir eine Blockade um das Land von Xetesk einrichten müssen, um die Verlegung von Truppen und Vorräten zu verhindern.«
    »Auch in diesem Punkt sind wir einer Meinung«, erklärte Vuldaroq. »Aber inwiefern soll dies keine Allianz sein?«
    »Lystern befindet sich nicht mit
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