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Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Titel: Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd
Autoren: James Barclay
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Bedauern.
    Links hatten die Flüchtlinge jetzt das anrückende Heer bemerkt. Sie hatten Angst, und die Dordovaner hatten Mühe, die aufkeimende Unruhe zu unterdrücken. Die Ersten waren den Wächtern bereits entkommen. Einige rannten weiter nach links, andere eilten den Abhang herauf und den Xeteskianern entgegen. Die meisten flohen jedoch zum Fluss.
    »Eng zusammenbleiben«, rief Chandyr. »Formation halten!«
    Als sie den Abhang herunterkamen, durchquerten die Dordovaner gerade den Fluss und nahmen auf dem diesseitigen Ufer erneut Aufstellung. Sie bewegten sich nur langsam und blieben auf ebenem Grund, um den Xeteskianern nicht den Vorteil zu geben, bergab angreifen zu können. Die Streitkräfte näherten sich einander, Rusau befand sich immer noch zwischen den Fronten.
    »Weg da«, flüsterte Chandyr. Dann rief er laut: »Verschwindet von dort, Rusau!«
    Seine Stimme trug weit. Rusau nahm sein Pferd herum und hielt direkt auf Chandyr zu. Er rief etwas, doch der
Xeteskianer konnte ihn erst verstehen, als Rusau dicht vor ihm sein Pferd zügelte.
    »Hört doch auf mit diesem Wahnsinn!«, rief er.
    »Letzte Warnung, Rusau. Zieht Euch zurück.« Er drehte sich zu seinen Leutnants um und gab mit geballter Faust ein Zeichen. Sie waren noch hundert Schritt von den Dordovanern entfernt, die Magier bereiteten schon die Sprüche vor. »Melder! Bereithalten!«
    »Sir!«
    »Chandyr.«
    »Geht jetzt.«
    Rusau zog abermals sein Pferd herum und galoppierte zu den Dordovanern zurück.
    »Bogenschützen!«, rief Chandyr. Die Bogenschützen blieben hinter den Fußsoldaten stehen und knieten nieder, die Dordovaner auf der anderen Seite folgten ihrem Beispiel. »Schilde hoch.« Die Befehle wurden sofort über die Befehlskette weitergegeben. Harte Schilde und magische Schilde wurden errichtet, und die Magier meldeten den Vollzug. »Feuer frei!«
    Pfeile flogen; eine Salve nach der anderen sauste durch die Luft und prallte gegen die Schilde der Dordovaner, die auf die gleiche Weise dagegenhielten. Rusau, der inzwischen wieder unten angekommen war, wurde von den dordovanischen Soldaten unsanft beiseite geschoben. Chandyr hatte keine Zeit mehr, ihn zu beobachten. Die dordovanische Kavallerie war links und rechts ausgebrochen und galoppierte hinter den Linien entlang, wo die Pikeniere schon bereitstanden.
    »Warten«, rief Chandyr. »Warten.«
    Er beobachtete die Kavallerie genau. Sie war nicht zahlreich, die xeteskianischen Reiter waren deutlich in der Überzahl; allerdings war noch nicht zu erkennen, welche
Taktik die Dordovaner verfolgten. Dreißig Schritt, das war nahe genug.
    »Angriff!«, rief er.
    Der Melder stieß die Flagge nach vorn, die Fußsoldaten brüllten und griffen an, seine Kavallerie galoppierte los. Bogenschützen ließen die Bogen fallen und stürzten sich in den Nahkampf, Sprüche knallten. Inmitten des Tumults trieb Rusau, der seinen Fehler erkannte, sein Pferd verzweifelt an, um nach rechts zu entkommen. Er würde es nicht schaffen.
    Einige xeteskianische Feuerkugeln sausten durch den Spätnachmittagshimmel, schlugen zwischen Magiern und Bogenschützen ein, zischten und knallten auf Schilde oder explodierten auf dem Boden. Ein kurzer Wolkenbruch von Heißem Regen ging auf die dordovanischen Fußsoldaten nieder. Die feindlichen Magier waren bereit, und ihre Schilde hielten ebenso wie die der Xeteskianer, als die nahe liegende Reaktion erfolgte.
    Allerdings hatte Chandyr noch etwas in Reserve. Wie sie es geübt hatten, machten die xeteskianischen Fußtruppen, die immer noch der Kavallerie voraus waren, plötzlich vier erheblich langsamere Schritte. Unerwartet wurde so die dordovanische Linie für xeteskianische magische Angriffe zugänglich. Weitere Feuerkugeln schlugen in einem konzentrierten Angriff auf der linken Seite ein. Mindestens ein magischer Schild brach unter dem plötzlichen, konzentrierten Feuer zusammen. Magische Flammen fraßen sich in Rüstungen und Kleidung, Gesichter verkochten, Pelze und Haut verbrannten. Rasch starben die hilflosen Opfer in den nicht löschbaren Flammen.
    »Nach rechts vorstoßen, achtet auf die Kavallerie an der Flanke!«
    Chandyr ritt mitten in die dordovanische Kavallerie
hinein, die Reiter zu seiner Linken griffen die desorientierten und geschwächten Gegner an, zu seiner Rechten schwärmten seine Soldaten aus, um die anderen Kämpfer vor Flankenangriffen zu schützen.
    Rusau geriet mitten ins Getümmel, er lenkte sein Pferd nach links und rechts, während rings um ihn die
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