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Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Titel: Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Dauerhafteres aufzugeben. »Einen Mann, der einen schwarzen Stab trägt. Wisst ihr zufällig, wo ich ihn finden kann?«
    Einer der Trolle, eine untersetzte, gemein wirkende Kreatur mit einer dicken Haut, die ihm das Aussehen verlieh, als wäre er mit Hammer und Meißel aus einem Holzblock gehauen worden, marschierte zu ihm und baute sich vor dem Lumpensammler auf. »Und wenn, warum sollten wir es dir sagen?«
    Der Lumpensammler zuckte mit den Schultern. »Aus … Höflichkeit?«
    Der Troll schnaubte verächtlich. »Warum sollte ich dich nicht einfach umbringen? Dann musst du dir keine Sorgen mehr machen um irgendwelche Männer mit schwarzen Stäben.«
    Die anderen Trolle wechselten vielsagende Blicke, schwiegen aber. Selbst der Troll auf der Leiter stieg herab und kam zu ihnen, um zuzuhören. Der Lumpensammler gewann den Eindruck, dass der Sprecher auch ihr Anführer war.
    Er räusperte sich und blickte auf seine Füße. »Ich könnte euch etwas Wertvolles für diese Information geben«, schlug er vor.
    Der Troll starrte ihn an. »Was kannst du uns schon geben, das wir brauchen könnten, chilpun?«
    Chilpun . Das Trollwort für »Narr«. Dieser absichtliche Mangel an Respekt ist nicht sonderlich hilfreich, fand der Lumpensammler. Aber im Augenblick musste er mitspielen. »Ich könnte euch einen Weg in dieses Gebäude zeigen.«
    Der Troll sah ihn interessiert an, als wäre es plötzlich nicht mehr ganz so dringend, ihn zu töten. Allerdings war die Möglichkeit auch noch nicht gänzlich vom Tisch. Der Lumpensammler nickte aufmunternd. »Was sagst du dazu?«
    »Woher weißt du, wie man dort hineinkommt?«, wollte der Troll wissen. »Das sage ich dazu. Kennst du den Mann, der hier gelebt hat?«
    Gelebt hat. Hm. Vergangenheitsform. Das bedeutete, der Mann war tot oder geflohen. »Nein. Aber ich finde Wege in alles hinein. Diese Fähigkeit habe ich bereits vor einer Weile erlernt. Wenn ihr also in diesen Gebäudekomplex hineinwollt, kann ich euch helfen.« Er machte eine Pause und versuchte es mit einem Lächeln. »Hast du einen Namen?«
    »Und du?« Der Troll klang sofort wieder feindselig. »Sag mir deinen zuerst.«
    Der Lumpensammler lächelte noch stärker. »Mein Name spielt keine Rolle. Nenn mich ›Lumpensammler‹. Das genügt.«
    Der Troll verzog höhnisch das Gesicht. »Na schön, Lumpensammler. Ich bin Grosha, Sohn von Taureq, dem Maturen der Drouj. Schon von mir gehört?«
    Das hatte der Lumpensammler zwar nicht, aber das sagte er nicht. »Selbstverständlich. Jeder spricht von dir. Alle haben große Angst vor dir.«
    Grosha nickte. »Sie tun gut daran, Angst zu haben. Und jetzt sag mir, wie ich in diesen Gebäudekomplex komme, dann lasse ich dich mit dem Leben davonkommen.« Er zog ein langes Messer heraus und hielt es dem anderen an die Kehle. »Und beeil dich, alter Mann.«
    Mittlerweile war die Sonne vollkommen untergegangen, und es war Nacht geworden. Das Mondlicht schimmerte auf der rasiermesserscharfen Schneide des Messers. Nach Groshas Drohung war es totenstill geworden; die anderen Trolle standen regungslos da und warteten.
    »Erst musst du mir von diesem Mann mit dem schwarzen Stab erzählen«, beharrte der Lumpensammler. »Dann helfe ich dir, in das Gebäude zu kommen.«
    »Du wirst uns trotzdem helfen, einfach weil du nicht willst, dass ich dir die Kehle durchschneide«, knurrte Grosha leise. »Oder soll ich dich an meine Hunde verfüttern?«
    Er pfiff leise, und zwei dunkle Schatten materialisierten sich aus der Nacht. Sie hatten lange, hagere Gesichter und dunkles Fell, das in Büscheln abstand. Der Lumpensammler vermutete, dass es Wölfe waren, obwohl er solche Wölfe wie die hier noch nie zuvor gesehen hatte. Als sie ihre Kiefer öffneten und ihre Zungen heraushängen ließen, sah er Reihen scharfer Zähne. Sie schlichen langsam neben Grosha und rieben sich an seinen Beinen wie Haustiere. Oder aber verzogene Kinder, die um Aufmerksamkeit bettelten.
    »Also? Wie hättest du es gerne?« Grosha streckte seine freie Hand aus und streichelte einem der Tiere über den grauen Kopf.
    Der Lumpensammler dachte eine Weile darüber nach und zuckte dann mit den Schultern. »Mir scheint, du lässt mir keine Wahl. Aber ich bin trotzdem sehr enttäuscht. Sag mir die Wahrheit. Du weißt gar nichts von einem Mann, der einen schwarzen Stab bei sich trägt, hab ich Recht?«
    Grosha lachte. »Das ist eine Legende für abergläubische Narren, Lumpensammler. Hältst du mich für einen? Diejenigen, welche den

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