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Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Titel: Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01
Autoren: Terry Brooks
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Mal. Ein dröhnendes Bellen zerriss die Stille, und binnen Sekunden waren ein paar Leben beendet. Ohne sich Zeit zu nehmen, die Zahl der Toten abzuschätzen, war er schon wieder auf den Beinen und rannte von Neuem, zog das Mädchen hinter sich her.
    »Da sind noch mehr!«, schrie sie im selben Moment, als etliche Trolle über eine niedrige Mauer zu ihrer Linken sprangen und ihre Speere nach ihnen schleuderten. Sie verfehlten das Mädchen, trafen ihn aber in Schulter und Bein. Er tötete die Angreifer schnell und effizient. Dann bückte er sich, brach die Speere von den Spitzen und zog die Schäfte heraus. Es kostete ihn einiges, aber er zögerte nicht und schreckte nicht davor zurück.
    Er blutete jetzt aus mehreren Wunden. Mit dem Mädchen hinter sich ging er wieder in Deckung und schaute in die Dunkelheit.
    »Ist da etwas?«, fragte er sie.
    »Nein, sie sind zurückgefallen. Aber nicht weit.«
    Natürlich nicht weit. Jetzt hatten sie ihn. Das Mädchen auch, wenn er nichts dagegen unternahm. Und dann wäre alles umsonst gewesen.
    Er drückte sie hinter eine andere Mauer und kniete sich dicht neben sie. »Du musst jetzt ohne mich weitergehen. Keine Widerrede. Du musst zur Festung und die Tür für mich öffnen. Dazu habe ich keine Zeit mehr, wenn ich zu dir aufschließe. Die Schlösser sind versteckt. Aber ich sage dir jetzt, wie du sie finden und öffnen kannst. Hör gut zu.«
    Er beschrieb ihr genau, wohin sie gehen und was sie tun musste. Er vergewisserte sich, dass sie ihn verstanden hatte, zeichnete schnell einen Plan auf die Erde, der ihr zeigte, welchen Weg sie nehmen musste. »Und jetzt geh!«, befahl er.
    Sie schüttelte den Kopf. Es war das erste Mal, dass sie sich ihm widersetzte. »Ich kann bleiben und dir helfen…«
    »Du hast keine Waffe, und du bist nicht kampferprobt. Es hält mich nur auf, wenn ich auch noch auf dich aufpassen muss. Hier, nimm das.«
    Er reichte ihr eine automatische Flange, eine zwölfschüssige Faustfeuerwaffe, die er vor fünf Jahren aus einem Versteck geborgen und wieder feuerbereit gemacht hatte. Er zeigte ihr, wie man sie benutzte, wie man sie entsicherte, ruhig hielt und einen oder mehrere Schüsse damit abfeuerte. »Nur für alle Fälle«, sagte er.
    Sie nickte einmal, und dann war sie weg, sprintete hinaus in die Dunkelheit. Gutes Mädchen, dachte er. Sie wusste, was ihn erwartete, aber sie machte weder den Fehler, es auszusprechen, noch den zu bleiben, um mit ihm zu streiten. Dafür respektierte er sie. Sie war es wert, gerettet zu werden. Es war kein Fehler gewesen, dass Sider ihn um Hilfe gebeten hatte.
    Dann wandte er sich wieder um und lauschte in der Dunkelheit nach den Geräuschen der Trolle. Ihr Angriff war unausweichlich, würde aber vielleicht nicht sofort erfolgen. Er zog sich noch etwas tiefer in die Ruinen zurück und suchte zwischen den Mauern und Türöffnungen nach dem richtigen Platz. Schließlich fand er ihn: ein Winkel zwischen zwei Mauern, die sich unter einem tiefen Überhang trafen. So konnten sie ihn nur von vorne angreifen.
    Nachdem er sich in den Schatten versteckt hatte, lehnte er sich gegen die Mauern, lud die Flechette nach und stellte die Maschinenpistole griffbereit neben sich. Dann wickelte er eine Schnur um die Sicherungsstifte von dreien seiner Blendgranaten und befestigte sie an seinem Brustpanzer, wo er leicht an sie herankam. Auf einen hervorstehenden Stein zu seiner Rechten stellte er zwei weitere Sprengkörper, aber dann änderte er seine Meinung und stellte sie zusammen mit einer weiteren auf seine rechte Seite. Sein linker Arm funktionierte nicht mehr gut genug, um noch etwas anderes zu tun, als den Kolben einer Waffe zu halten, ganz gleich, welche es war. Wenn der Angriff erfolgte, musste er schnell sein.
    Er lehnte sich in seine dunkle Ecke zurück und wartete. Es war eine gute Flucht gewesen, dachte er. Ihr Ende gefällt mir zwar nicht, aber bei solchen Sachen hat man kein großes Mitspracherecht. Man nimmt es eben, wie es kommt. Schade, dass er Sider nicht mehr wiedersehen würde. Aber das Mädchen würde ihm alles erklären. Wie hieß sie noch gleich? Prue, richtig? Der Name passte zu ihr.
    Die Zeit schien stehen zu bleiben. Die Dunkelheit wurde undurchdringlich, und in der kalten Luft gefror sein Atem zu Eiskristallen. Fast war er versucht, sich einzureden, dass er heil hier herauskommen würde.
    Der Angriff erfolgte ohne Vorwarnung. Nur war Deladion Inch genau darauf vorbereitet und feuerte den Inhalt des Magazins der Tyson
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