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Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Titel: Die Legende der Dunkelheit: Thriller
Autoren: Richard Doetsch
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sie erwiderte seinen Kuss, voller Wärme und Aufrichtigkeit, sodass ihre Herzen und Seelen in Liebe miteinander verschmolzen.
    »Es tut mir leid«, hauchte KC. »Das habe ich nicht gewollt.«
    Sie lächelten einander an, blickten einander mit den Augen in die Seele.
    Ein letzter Atemzug entwich KCs Lippen …
    Und sie starb.

Kapitel 63
    M ichael war allein. Simon und Busch hatten die Kapitänskajüte verlassen, damit er in Ruhe Abschied nehmen konnte. Er hielt KCs leblosen Körper in den Armen; wieder einmal hatte das Schicksal ihm das Herz gebrochen. Er blickte in KCs Gesicht, in ihre toten grünen Augen. Er strich ihr mit der Hand über die Stirn, über die Augenlider, schloss sie ganz behutsam.
    »Ich liebe dich, Mrs St. Pierre.«
    Und dann weinte er.
    Plötzlich trat Bao in die Kajüte. Er schaute auf Michael hinunter, beugte sich zu ihm vor und nickte mit dem Kopf. Vorsichtig hob er KC aus Michaels Armen, trug sie wie ein Kind und legte sie auf den Fußboden des Kapitänsquartiers. Dann griff er nach dem rechteckigen Amulett aus Elfenbein, das er um den Hals trug. Gleichzeitig drückte er auf den Kopf des Drachen und auf den Schwanz des Tigers, und an der Seite des Amuletts öffnete sich ein kleines Türchen. Er zog eine Porzellanphiole heraus, die nicht größer war als ein Fingerhut. Er nahm den winzigen Verschluss ab und hielt sie KC ganz konzentriert an die Lippen. Die Flüssigkeit tropfte in ihren Mund, und ein Tropfen benetzte ihre Lippen.
    Michael bewegte sich nicht, sah zu, wie San Bao die kleine Phiole neben sich legte und mit den Fingern durch KCs Haar strich, ihr den Kopf massierte, ihn nach hinten in den Nacken bog. Und dann begann er zu flüstern, weich und melodisch, in einer Sprache, die Michael nicht verstand.
    Eine Ewigkeit schien zu vergehen, und Michael zerbrach fast an der Trauer, verstand nicht, was hier vorging.
    Aber dann, ganz plötzlich, keuchte KC, laut und heftig, als tauchte sie aus den Tiefen des Meeres auf und schnappte verzweifelt nach Luft. Sie fing schrecklich an zu husten, und ihre Arme und Beine krampften, sodass ihr gesamter Körper bebte … Schließlich beruhigte sie sich, und auch ihre Atmung wurde wieder normal.
    San Bao stand auf und trat zurück, sah Michael mit ernstem Blick an und nickte. Und dann verließ er wortlos den Raum.
    Michael beugte sich über KC, strich ihr mit der Hand über die warmen rosigen Wangen und konnte es nicht fassen.
    Langsam öffnete KC die Augen und sah Michael an. »Hallo«, flüsterte sie.
    »Selber hallo.« Michael starrte sie an, fragte nicht, was hier gerade geschehen war, oder was der Mann getan hatte. Er war einfach nur dankbar. Dankbar, dass das Ende ihrer Geschichte irgendwie auf einen späteren Zeitpunkt verschoben worden war.
    »Bin ich …?«
    Michael legte fragend den Kopf schräg, denn er wusste nicht so recht, wie er ihr das beantworten sollte.
    »Heißt das, dass wir immer noch verheiratet sind?«, fragte KC.
    »Du meinst die Sache mit dem ›Bis-dass-der-Tod-uns-scheidet‹?«
    KC nickte.
    »Für mich sehen Sie ziemlich lebendig aus, Mrs St. Pierre.«

Kapitel 64
    S imon reichte San Bao das Tagebuch und die herausgerissene Zeichnung der Insel.
    »Danke«, sagte Simon auf Chinesisch. Dann gab er ihm die schwarze Geheimschatulle, die er von Xiaos Schiff geholt hatte und in der Der Atem des Drachen versteckt war.
    »Danke, dass Sie dafür sorgen, dass die Welt diesen Ort vergisst«, sagte San Bao und schaute auf das Buch. Er öffnete es, blickte auf die Zeichnung des großen schwergewichtigen Admirals in den wallenden Gewändern … und er lächelte.
    » Die Tränen des Phoenix … ?«, fragte Simon.
    »Möchten Sie etwas über ihren Ursprung erfahren?« San Bao nickte, wusste, was Simon meinte. »Diese Insel ist voller Geheimnisse.« Sanft klopfte San Bao mit der Hand auf die schwarze Schatulle. »Wenn Sie möchten, erzähle ich Ihnen alles.«
    Simon überlegte eine Weile, erkannte, was für Gefahren es mit sich bringen würde, alles zu wissen, und er schüttelte schließlich den Kopf. »Nein, das würde nur meine persönliche Eitelkeit befriedigen.«
    Simon drehte sich zu Michael und KC um, die mit ihnen am Kai standen und die Schiffe bewunderten. »Hast du Fragen zu diesen Schiffen?«
    »Nein«, erwiderte Michael. »Mir gefällt eine Welt, in der es noch ein paar Geheimnisse gibt.«
    Simon lächelte.
    »Ein Problem haben wir immer noch«, sprach Michael weiter. »Xiao hatte eine Akte über KC und mich.«
    »Die hat er
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