Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Titel: Die Legende der Dunkelheit: Thriller
Autoren: Richard Doetsch
Vom Netzwerk:
konnte. »Die hat schon genug damit zu tun, überhaupt am Leben zu bleiben.«
    »Nein«, schrie KC, als Annie sie am Arm packte, sie hochzog und davonschleifte. »Michael.«
    Plötzlich sahen sie vor sich ein orangefarbenes Licht. Da seine Lungen brannten wie Feuer, wusste Michael nicht, ob es eine Sinnestäuschung war oder eine Folge seiner Schmerzen. Er ließ die Taschenlampe fallen und schwamm mit letzter Kraft aus der Röhre heraus hinein in einen anderen kleinen See, tauchte auf … als sein Kopf durch die Wasseroberfläche brach, keuchte und hustete er und atmete genussvoll ein. Zwei Sekunden später tauchte Simon auf.
    »Oh mein Gott«, keuchte Simon. »Und wir müssen auf dem gleichen Weg wieder zurück?«
    Michael stieg aus dem Wasser und traute seinen Augen nicht. Die Höhle war hell erleuchtet. Überall an den Wänden hingen brennende Fackeln, deren orangefarbenes Licht durch den dunklen Raum tanzte. Die Decke war fast zwanzig Meter hoch, und am anderen Ende blickte man auf einen weiteren Tempel, kleiner als der andere, aber ebenso großartig mit seinen steil abgestuften Dächern und den mit Drachen geschmückten Dachkanten. Die roten Wände sahen im Licht der Fackeln aus, als wären sie aus Feuer.
    Genau in dem Moment, da Simon aus dem Wasser stieg, trat San Bao aus dem Tempel in die Höhle. Er trug eine weite Hose und ein Hemd.
    »Sie haben Ihre Männer in ihrer Gewalt«, sagte Simon sofort auf Chinesisch.
    San Bao nickte.
    »Einen haben sie bereits getötet. Er hat gesagt, wenn wir Sie nicht zusammen mit den Tränen des Phoenix zu ihm bringen, wird er die anderen und unsere Freunde auch töten.«
    Wortlos lief San Bao in den kleinen Tempel zurück und kam kurz darauf mit einem kleinen weißen Porzellangefäß in der Hand wieder.
    »Wie ich schon sagte, reicht es nur noch für einen«, sagte San Bao zu Simon.
    »Darüber werden wir uns Gedanken machen, wenn wir wieder auf der anderen Seite auftauchen«, erwiderte Simon.
    Busch stand draußen, versteckte sich im nächtlichen Schatten der chinesischen Dschunke. Hilflos hatte er vom Dschungel aus mitansehen müssen, wie man seine Freunde in den Tempel geführt hatte. Jetzt waren sie verschwunden.
    Das Gewehr über der Schulter und eine Sig Sauer in der Hand, hatte er sich in den Tempel geschlichen und dort jeden Raum abgesucht, aber niemanden gefunden. Er konnte Stimmen hören aus dem dunklen Tunnel, der sich am hinteren Ende des Tempelraums auftat. Er näherte sich der Tür, doch er wusste, dass es den Tod bedeutet hätte, dort hineinzugehen, denn wenn er auf der anderen Seite wieder herauskam, würde man ihn dort mit Kugelsalven willkommen heißen.
    Also war er zu den Schiffen zurückgegangen, um einen Plan zu schmieden.
    Plötzlich tauchte Jon auf, trat mit erhobener Waffe aus der Tür des Tempels und suchte mit den Augen das Gelände ab. Busch hielt sich im Schatten und beobachtete, wie Jon über den Vorplatz ging, am Kai entlang und über die Landungsbrücke auf das japanische Kriegsschiff. Jon schaute über die Reling, leuchtete mit seiner Taschenlampe umher, dann verschwand er unter Deck.
    Leise und mit gezogener Waffe ging Busch hinter ihm an Bord und schlich über das Hauptdeck. Schließlich nahm er das Gewehr von der Schulter, stellte es hinter einen Staukasten und folgte Jon in den Bauch des Schiffes. Und dabei nahm er sich fest vor, der Versuchung zu widerstehen, den Mann zu erschießen, denn instinktiv wusste Busch, dass er den lebenden Jon irgendwie zu seinem Vorteil benutzen konnte.
    Aus dem vorderen Laderaum war plötzlich Lärm zu hören. Busch lief durch den Gang und spähte in den Frachtraum, in dem Jon gerade damit beschäftigt war, den Deckel von einer großen Holzkiste zu stemmen, deren fünfundsechzig Jahre alte Nägel protestierend ächzten. Jon legte den Holzdeckel auf den Boden, und als er mit seiner Taschenlampe in die Kiste hineinleuchtete, wurde es plötzlich taghell im Raum, weil sich das Licht an lauter Goldbarren brach. In dem schimmernden Licht konnte Busch sehen, wie Jon zu lächeln begann, wie sein Körper vibrierte vor Erregung, als er von Kiste zu Kiste ging, die Deckel abnahm und sich ihm überall der gleiche Anblick bot. Es waren Hunderte Kisten, sie füllten den gesamten vorderen Frachtraum.
    »Dir ist es die ganze Zeit nur um das Gold gegangen«, sagte Busch und zielte dabei mit seiner Waffe auf Jon. »Deswegen hast du so getan, als wärst du pro USA, deswegen hast du so getan, als würdest du deine Freundin
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher