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Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Titel: Die Legende der Dunkelheit: Thriller
Autoren: Richard Doetsch
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irgendeiner Ungerechtigkeit, die dir in deiner Kindheit widerfahren ist, aber Männer entwachsen solchen Dingen und machen nicht andere für ihr Leben verantwortlich – weder die Eltern noch die Götter oder das Schicksal. Männer stellen sich dem Leben, überwinden Furcht, überwinden Schmach und Widrigkeiten.« San Bao blickte Xiao in die Augen. »Du bist der letzte Mensch, dem ich das Heilmittel geben würde.«
    Xiao tobte vor Zorn, hob das Schwert. »Gib mir das Mittel!«
    »Ich habe mein Leben gelebt, ich habe Freunde und Familie, die auf der anderen Seite auf mich warten. Und wer wartet auf dich?« Er hielt einen Moment inne. »Du wirst nämlich in wenigen Minuten sterben«, sprach er dann weiter, »von dem Gift, das ich dir gerade gegeben habe, und ich glaube, dass auf jemanden wie dich keiner wartet. Du wirst ganz allein durch die Ewigkeit irren.«
    Xiao schlug mit seinem Schwert zu, ließ die Klinge, auf der das Licht der Fackelflammen tanzte, auf San Baos Hals niedersausen.
    Doch bevor die Klinge ihr Werk tun konnte, fiel ein Schuss. Xiao wurde nach hinten geschleudert; das jian fiel ihm aus der Hand, aus seiner tätowierten Brust quoll Blut.
    Michael stieg aus dem Wasser, schnappte keuchend nach Luft und umklammerte die immer noch rauchende Waffe des erschossenen Wachmannes, die am Rand des kleinen Sees gelegen hatte. Mit starrem Blick sah er Xiao in die Augen, der auf dem Boden lag und dessen Leben aus der grauenvollen Bestie herausströmte, die auf seine Brust tätowiert war.
    Wenig später stieg Simon aus dem Wasser und sah, dass San Bao zu seinen drei Freunden ging, die überlebt hatten.
    Ohne ein Wort zu sagen, sprang Michael auf und rannte aus der Höhle.

Kapitel 62
    M ichael rannte über die Landungsbrücke auf die gewaltige chinesische Dschunke und in die Kapitänskajüte, in der KC auf dem Bett lag. Busch wachte an ihrer Seite. Als er zu Michael aufblickte, sagten seine Augen mehr als alle Worte. Er stand auf und machte Michael Platz.
    Michael fiel neben KC auf die Knie. Sie lag da mit bleichem Gesicht, atmete nur noch ganz flach.
    »Hallo«, sagte Michael und zwang sich zu lächeln.
    »Selber hallo«, erwiderte KC und zog das Laken fest um den Körper. »Es tut mir so leid …«
    Michael legte seinen Zeigefinger auf ihre Lippen. »Schschsch …«
    »Du hast mein leeres Herz mit Liebe gefüllt, Michael, hast es gesund gemacht. Die kurze Zeit, die wir für unsere Liebe hatten, war wie ein ganzes Leben.« KC stockte, holte tief Atem. »Ich werde dich immer lieben, für immer und ewig.«
    Michael sah KC an, und er war entsetzt, wie dramatisch sich ihr Zustand verschlechtert hatte. Ihr Gesicht hatte jegliche Farbe verloren, und ihre einstmals so lebhaften grünen Augen waren stumpf und grau. Doch das tat der Liebe, die er für sie empfand, keinen Abbruch, denn er liebte ihr Herz, ihre Wärme und die Selbstlosigkeit, mit der sie das Wohl anderer über ihr eigenes stellte und jeden Raum, den sie betrat, mit Lachen und Lächeln erfüllte.
    »Ich wollte dich schon lange etwas fragen«, sagte Michael mit sanfter Stimme.
    KC lächelte.
    »Ich wollte es schon vor Wochen tun, aber ich hatte Angst davor.«
    »Und jetzt hast du keine Angst mehr?«, hauchte KC.
    Michael schüttelte den Kopf.
    »Willst du mich heiraten?« Michael konnte nur mit Mühe die Tränen zurückhalten.
    »Ich liebe dich, Michael. Im Herzen bin ich schon mit dir verheiratet.« KC lächelte. »Ja, aus tiefster Seele, ja.«
    Michael drehte sich zu Simon um, der einfach nur nickte und sich neben sie kniete. Lautlos trat Busch zu ihnen, kniete sich neben Michael und legte seine große Hand auf KCs Schulter.
    »KC?«, fing Simon an. »Willst du Michael zu deinem dir rechtmäßig angetrauten Ehemann nehmen, in guten wie in schlechten Zeiten, in Gesundheit … und Krankheit«, Simon holte tief Atem, »bis dass der Tod euch scheidet?«
    KC schaute Michael an. »Ja, von ganzem Herzen.«
    Simon drehte sich zu Michael und legte ihm die Hand auf die Schulter.
    »Michael«, sprach Simon, »willst du KC zu deiner dir rechtmäßig angetrauten Ehefrau nehmen … in Gesundheit und Krankheit, in guten wie in schlechten Zeiten, bis dass der Tod euch scheidet?«
    Michael schaute KC tief in die Augen, nahm ihre Hände in seine. »Von ganzem Herzen, mit meinem ganzen Sein … ja.«
    »Damit erkläre ich euch zu Mann und Frau …«
    Michael beugte sich vor und küsste KC, nicht nur mit seinen Lippen, auch mit seinem Herzen, seinem Verstand, seiner Seele, und
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