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Die Kunst, anders zu leben

Die Kunst, anders zu leben

Titel: Die Kunst, anders zu leben
Autoren: Chris Guillebeau
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einen »größeren Zusammenhang« einordnen können.
    Da viele Menschen selbst im Erwachsenenalter immer noch nicht wissen, was sie eigentlich wollen, fällt es ihnen naturgemäß schwer, ihren Kindern Werte wie In-sich-Gehen und Selbsterforschung zu vermitteln. Selbst spirituelle Führer bieten den Menschen zwar Antworten auf tiefgründige Fragen (zum Beispiel, wer die Welt erschaffen hat, was nach dem Tod kommt oder wie man sich moralisch richtig verhält), normalerweise erfahren wir von ihnen aber nicht viel darüber, womit wir unsere Tage ausfüllen sollen. Und so geht der Teufelskreis immer weiter.
    Doch irgendwann kommt der Punkt, an dem jeder Mensch die Verantwortung für sich übernehmen muss, selbst wenn ihm nie jemand beigebracht hat, darüber nachzudenken, was er von seinem Leben erwartet. Unser Mangel an Selbsterkenntnis schadet uns mehr als alles andere. Denn er hindert uns daran, etwas Großes aus uns und unserem Leben zu machen, und zwingt uns dazu, weiterhin ein unbedeutendes Durchschnittsleben zu führen. Um aus diesem Schlafwandlerdasein auszubrechen, müssen wir uns darüber klar werden, was wir eigentlich wollen, und dann auch einen Weg finden, um dieses Ziel zu erreichen.
    Ehre, wem Ehre gebührt: Vor ein paar Jahren habe ich das Buch Wishcraft von Barbara Sher gelesen. Ein Satz, der ganz am Anfang dieses Buches steht, hat mich lange Zeit nicht losgelassen: »Egal, was für Träume Sie haben – Sie sollten anfangen, sie sehr, sehr ernst zu nehmen.« Damals befand ich mich in einer Phase intensiver Selbstreflexion, und mir wurde klar, dass ich in meinem bisherigen Leben zwar viel Spaß gehabt hatte, aber meine Träume hatte ich bis dahin nicht sehr ernst genommen. Also nahm ich mir vor, jetzt damit anzufangen, und seitdem hat mein Leben sich von Grund auf verändert.
    Falls Sie Hilfe bei diesem Prozess der Selbsterforschung brauchen: Es gibt mehrere Wege, sich darüber klar zu werden, was man vom Leben erwartet. Sie können jede der drei Methoden anwenden, die ich auf den nächsten Seiten beschreibe, und sie gerne auch so abwandeln, wie es für Ihre Zwecke am sinnvollsten ist – oder es mit einem völlig anderen Verfahren versuchen.
    Doch egal, welchen Weg Sie wählen: Sie sollten zumindest eine ungefähre Vorstellung von Ihrem Lebensziel haben, bevor Sie mit diesem Prozess der Selbsterforschung beginnen.
    1. ERSCHAFFEN SIE IHRE IDEALWELT
    In dieser altbekannten Übung sind Sie dazu aufgefordert, Ihren idealen, absolut perfekten Tag so genau wie möglich zu beschreiben. Beginnen Sie damit, wann Sie aufstehen und was Sie zum Frühstück essen, und schildern Sie dann genau, was Sie in jeder Stunde Ihres idealen Tages tun und mit welchen Leuten Sie sprechen. Je mehr Details Ihnen dazu einfallen, umso besser ist es.
    Als Nächstes beginnen Sie Pläne zu machen, wie Sie es schaffen könnten, dass Ihr Leben diesem perfekten Tag, den Sie sich gerade ausgemalt haben, ähnlicher wird. Wenn Sie diese Übung ernst nehmen, werden Sie dadurch eine Menge über sich selbst erfahren – auch wenn Sie aufgrund dieser Informationen gar nicht viel an Ihrem Leben verändern. Vielleicht werden Sie daraufhin zumindest bewusster entscheiden, wie Sie Ihre Zeit verbringen und worauf Sie sich in Ihrem Leben konzentrieren möchten. Ich mache diese Übung einmal pro Jahr (immer im Dezember), und sie führt stets dazu, dass ich im darauffolgenden Jahr einiges an meinem Leben verbessere.
    (Im Abschnitt »Online-Informationen« am Ende dieses Buches finden Sie ein ausführliches Arbeitsblatt und ein kostenloses MP3-Download zu dieser Übung.)
    Wie bereits erwähnt, ist diese Übung ein Klassiker der Ratgeberliteratur zum Thema Lebensplanung. Wenn Sie sich bisher noch keine großen Gedanken darüber gemacht haben, was Ihnen wirklich Freude macht, kann sie Ihnen sehr weiterhelfen. Sie hat allerdings auch zwei große Schwächen. Wenn es Ihnen nicht gelingt, diese beiden Schwächen auszugleichen, werden Sie mithilfe dieser Übung zwar Ihr Leben verbessern können, sich dann aber trotzdem immer noch fragen: »Ist das wirklich alles?«
    Die erste Schwäche der Übung besteht darin, dass es im Leben letzten Endes eben nicht nur um Ihr eigenes Ich geht. Sie müssen mehr tun, als sich einfach nur Ihre persönliche Idealwelt zu schaffen, denn die meisten Leute haben eigentlich keine große Lust dazu, jeden Tag in einem Schloss zu wohnen und sich morgens ihren Toast ans Bett bringen zu lassen; sie möchten mit ihren Begabungen etwas
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