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Die Kristallsaengerin

Die Kristallsaengerin

Titel: Die Kristallsaengerin
Autoren: Anne McCaffrey
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Wein für jenen lausigen Shuttlepiloten bestellen, daß er den Raumhafen al gemein und uns speziel gefährdet hat.«
    »Ich verstehe nicht, was dieses Gefasel soll, Carrik von Heptite.« Trotzdem war Killashandra nicht immun gegen seine Komplimente und den Charme, den er ausstrahlte. Sie wußte, daß ihr selbstbewußtes Auftreten die Männer im allgemeinen eher zurückstieß, aber hier hatte sie einen weit herumgekom-menen Außenweltler von Rand und Einfluß vor sich, der auf unerklärliche Weise von ihr beeindruckt war.
    »Nein?« Er neckte sie wegen der Banalität ihres Protestes, und sie schluckte den Rest ihrer Abfuhr hinunter. »Im Ernst«, fuhr er fort, wobei er mit den Fingerspitzen über ihre Handflächen fuhr, als wol te er sie besänftigen, »haben Sie noch nie von den Kristallsängern gehört?«
    »Kristallsänger? Nein. Nur von Kristalltunern.«
    Er kommentierte ihre Erwähnung der Kristalltuner mit einem verächtlichen Finger schnippen. »Stel en Sie sich vor, Sie singen eine Note, ein reines, klares eingestrichenes C und hören es über eine ganze Bergkette beantwortet?«
    Sie starrte ihn wortlos an.
    »Gehen Sie eine Terz hinauf oder hinunter; es macht keinen Unterschied. Sie singen den Ton und hören, wie die Harmonie zu Ihnen zurückkommt. Eine ganze Bergkette auf ein C gestimmt, und von einer Wand aus reinem Rosenquarz hallt in einer Dominante zurück. Die Nacht bringt dann die Mollakkorde hervor, wie ein Schmerz in der Brust, aber es sind die wundervollsten Schmerzen in der Welt, denn die Musik der Kristal e steckt Ihnen im Körper, im Blut . .«
    »Sie sind verrückt!« Killashandra grub ihre Finger in seine Hände, um seinen Wortschwall zu unterbrechen, denn was er sagte, rief zu viele schmerzliche Erinnerungen in ihr wach. Sie mußte das alles vergessen. »Ich hasse Musik. Ich hasse alles, was mit Musik zu tun hat.«
    Er musterte sie einen Augenblick ungläubig, dann legte er ihr mit einem Ausdruck unerwarteter Zärtlichkeit und Sorge den Arm um die Schultern und zog sie ungeachtet ihres anfänglichen Widerstands an sich.
    »Erzähl mir, was heute passiert ist, Liebes.«
    Noch einen Moment zuvor hätte sie eher Glasscherben ver-schluckt, statt sich jemandem anzuvertrauen, aber die Wärme in seiner Stimme und seine Besorgtheit kamen so unerwartet und genau zum richtigen Zeitpunkt, daß ihr ganzes Elend und Unglück aus ihr herausbrach.
    Er lauschte jedem ihrer Worte und drückte ihr hin und wieder mitfühlend die Hand, und sie war erstaunt, als sie am Ende ihres Berichts sah, wieviel tiefes Verständnis in seinen Augen lag.
    »Meine liebe Kil ashandra, was kann ich dazu sagen? Es gibt keinen Trost bei einer solchen persönlichen Katastrophe! Und da hast du« - seine Augen leuchteten vor Bewunderung, wie Killashandra es zu deuten vorzog — »kühl wie eine Königin vor einer Flasche Wein gesessen. Oder« - und dabei beugte er sich über sie und grinste boshaft - »wolltest du nur genug Mut sammeln, um dich unter ein Shuttle zu stellen?« Angesichts dieser ungeheuren Bemerkung versuchte sie, ihm ihre Hand zu entziehen, doch er hielt sie fest. »Nein, ich sehe, daß du ganz bestimmt nicht an Selbstmord gedacht hast.« Das versteckte Kompliment besänftigte sie. »Obwohl«, fuhr er fort, wobei sein Ausdruck nachdenklich wurde, »es, wenn auch unbeabsichtigt, dazu hätte kommen können, wenn man dem Shuttle wieder Starterlaubnis gegeben hätte. Wenn ich nicht hier gewesen wäre, um es aufzuhalten . .« Er warf ihr ein charmant tadelndes Lächeln zu.
    »Du bist ganz schön von dir eingenommen, was?« warf sie ihm mehr im Spaß vor, denn seine selbstherrliche Art war für sie ein unwiderstehlicher Gegensatz zu allen ihren früheren Bekannten.
    Er grinste reuelos und deutete mit dem Kopf auf die Überreste ihres exotischen Imbisses. »Nicht ganz zu Unrecht, mein liebes Mädchen. Sag mal, du hast doch jetzt keine Verpflichtungen mehr, oder?« Sie schüttelte zögernd den Kopf. »Oder gibt es da jemanden, mit dem du zusammen bist?« Die Frage kam fast agressiv, als wol te er jeden Rivalen ausschalten.
    Später würde sich Kil ashandra viel eicht erinnern, wie geschickt Carrik sie zu nehmen gewußt hatte, wie er auf ihre aufgewühlte Verfassung, auf ihre innere Weiblichkeit gesetzt hat e, aber diese Spur von Eifersucht schmeichelte ihr sehr, und die Begierde in seinen Augen und seinen Händen war nicht vorgetäuscht.
    »Niemand von Bedeutung oder der mich vermissen würde.«
    Auf Carriks skeptischen Blick
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