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Die Kristallsaengerin

Die Kristallsaengerin

Titel: Die Kristallsaengerin
Autoren: Anne McCaffrey
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wie der Mann einen Code drückte, worauf sein Bild vom Schirm verschwand und von dem des Kontrol turms abgelöst wurde. Der Fremde stel te sich mit en vor die Konsole und Killashandra trat höflich zurück.
    »Kontrollturm? Das Shuttle, das eben gelandet ist, darf auf keinen Fal Starterlaubnis bekommen: es verursacht so starke Resonanzen, daß die Hälfte der Kristal e im Antrieb überhitzt sein müssen. Hat denn niemand da oben die Schwebungsfrequenz gehört?
    Sie sendet Nebenschwingungen aus. Nein, ich bin nicht betrunken und das ist auch keine Drohung. Es ist eine Tatsache. Ist denn Ihr ganzes Kontrollteam ohne musikalisches Gehör?
    Nehmen Sie denn keine Leistungsmessungen bei Ihren Shut les vor? Sehen Sie es denn nicht auf dem Ejektionsge-schwindigkeits-monitor? Was kostet schon eine Antriebskontrolle im Verhältnis zu einer neuen Hafenanlage? Ist dieser Planet zu arm, um einen Kristalltuner oder einen Heizer einzustel en?«
    »Na, das klingt doch schon vernünftiger«, meinte der Fremde nach einem Moment. »Was meine Legitimation betrifft: ich bin Carrik von der Heptitengilde, Bal ybran. Ja, genau das habe ich gesagt. Ich konnte die Nebenschwingungen durch die Wände hören, also weiß ich verdammt genau, daß bei dem Shuttle etwas heiß-
    läuft. Ich bin froh, daß Ihre Monitore den ungleichmäßigen An-triebschub registriert haben, also lassen Sie das Shuttle entkoken und neu stimmen.« Es folgte wieder eine Pause. »Danke, aber ich habe meine Rechnung schon bezahlt. Nein, schon in Ordnung. Ja . .«, und Kil ashandra bemerkte, daß die Dankbarkeit Carrik ärgerte. »Wenn Sie wol en.« Er warf einen Blick auf das Mädchen. »Für zwei, ja?« fügte er hinzu und grinste ihr zu, als er sich vom Pult ab wandte. »Schließlich haben Sie es ja auch gehört.« Er legte Killashandra die Hand unter den Ellbogen und steuerte sie auf eine abgesonderte Nische zu.
    »Ich habe noch eine Flasche Wein da drüben stehen«, erklärte sie, halb protestierend und halb amüsiert über seine bestimmte Führung.
    »Sie werden gleich besseres bekommen. Ich heiße übrigens Carrik. Und Sie . .?«
    »Kil ashandra Ree.«
    Er lächelte, und in seinen grauen Augen blitzte es überrascht auf. »Ein hübscher Name.«
    »Na, kommen Sie. Etwas anderes fäl t Ihnen nicht ein?«
    Er lachte und wischte sich abwesend den Schweiß von Stirn und Oberlippe, während er auf seinen Platz rutschte.
    »Doch, aber es ist wirklich ein hübscher Name. Er klingt so musikalisch.«
    Sie zuckte zusammen.
    »Habe ich etwas Verkehrtes gesagt?«
    »Nein. Schon gut.«
    Er musterte sie skeptisch. In diesem Augenblick glit eine gekühl-te Flasche aus dem Servicefeld.
    Carrik warf einen Blick auf das Etiket . »Ein ‚72er -erstaunlich.«
    Er ging das Menüvidifax durch. »Ob sie auch forel anische Biskuits und aldebranische Pastete haben? -Tatsächlich, haben sie. Na, es könnte sein, daß ich meine Meinung über Fuerte doch noch revi-diere.«
    »Hören Sie, ich bin gerade fertig mit . .«
    »Im Gegenteil, meine liebe Kil ashandra Ree, Sie haben gerade erst angefangen.«
    »So?« Jeder, der Kil ashandra näher kannte, wäre bei diesem Ton in ihrer Stimme sofort vorsichtiger geworden.
    »Ja«, fuhr Carrik munter fort, und seine Augen funkelten herausfordernd, »denn heute abend wollen wir mal richtig feiern -
    auf Kosten des Hauses, natürlich. Da wir immerhin gerade den Raumhafen vor der Zerstörung bewahrt haben, ist ihnen mein und Ihr Wunsch Befehl. Sie werden uns noch dankbarer sein, wenn sie den Antrieb untersuchen und die Risse in den Wandlerkristal-len sehen. Sie sind mindestens hundert Schwingungen neben dem exakten Wert.«
    Sie gab ihre schon halb gefaßte Absicht, einen würdevol en Abgang zu machen, wieder auf und starrte Carrik an. Man muß-
    te schon ein äußerst geschultes Gehör besitzet, um eine so feine Abweichung in der Tonhöhe hören zu können.
    »Um hundert Schwingungen daneben? Was meinen Sie? Sind Sie Musiker?«
    Carrik sah sie an, als ob sie wissen müßte, wer oder was er war.
    Er blickte sich um, vergewisserte sich, daß der Kel ner weg war, lehnte sich dann lässig zurück und lächelte sie rätselhaft an.
    »Ja, ich bin so eine Art Musiker. Sie auch?«
    »Nicht mehr«, gab Killashandra ätzend zurück, und sofort war der Wunsch, dem Planeten den Rücken zu kehren, wieder da.
    Für kurze Zeit hatte sie vergessen können, warum sie hier auf dem Raumhafen war. Jetzt aber hat e er sie wieder daran erinnert, und sie hatte von solchen
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