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Die Krieger der Königin

Die Krieger der Königin

Titel: Die Krieger der Königin
Autoren: L. J. McDonald
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Mordlust. Er schaute Claw an, und beide verstanden: Der Stock war immer noch in Gefahr. Sie drehten sich gleichzeitig um und verließen den Raum, ohne Jasars Leiche noch einen Blick zu schenken. Er war es nicht wert.
    Als sie das Deck des zerstörten Schiffes erreichten, das immer noch an derselben Stelle hing, weil die Luftsylphe mit dem unförmigen Gewicht des angeschlagenen Rumpfes kämpfte, verwandelte Mace sich in Rauch und Blitze. Er hob Claw hoch und trug ihn über die Klippe zu dem Hang auf der andere Seite. Hinter ihnen erholte sich Tempests Meister endlich von seinem Schock. Er war nicht verletzt worden, weil er während des Kampfes geschützt in einem Kokon aus ihrem Wind unter dem Rumpf des Schiffes gehangen hatte. Aber er war kein mutiger Mann. Er brauchte eine Weile, um sich wieder zu sammeln – und dann fing er an, Befehle zum Rückzug zu schreien. Tempest, die vor Wut über die Frechheit des Angriffes immer noch zischte, gehorchte ihm und trug das zerschmetterte Schiff und die wenigen Überlebenden Richtung Heimat. Die zwei Krieger ließen das Schiff ziehen, zu konzentriert auf die unmittelbare Bedrohung des Stockes und froh, das Schiff, das ihre früheren Meister gebracht hatte, nicht mehr sehen zu müssen.
     
    Leon stand in der Mitte des Kampfgeschehens, sein Gesicht eine Maske blutiger Wut, als er sein Schwert auf den Nacken eines Angreifers schlug und dann in die ungeschützte Achselhöhle eines anderen rammte. Ein dritter Mann schlug in seine Richtung, aber er blockte die Klinge mit einem dicken Holzstück in seiner linken Hand ab. Während er darum kämpfte, sich selbst am Leben zu halten, schrie er den Männern und Sylphen der Gemeinschaft Befehle zu, um die Verteidigung gegen die Soldaten zu organisieren, die durch ein Loch in der Wand eines leeren Lagerraums eindrangen. Er reagierte instinktiv, ohne Leidenschaft oder Gefühl, aber er machte seine Sache so gut, dass Alcors Soldaten sich bemühten, ihn als Ersten zu töten.
    Devon, der hinter ihm stand und für einen Moment nicht in den Kampf verwickelt war, beobachtete Leon angstvoll. Er hatte gesehen, was Männern geschehen war, als ihre Sylphen starben, und Leon schien fast wahnsinnig zu sein. Leons Fähigkeiten standen außer Frage, sowohl im Kampf als auch als Anführer, aber Devon war sich nicht sicher, ob der Mann aufhören würde, wenn die Soldaten alle getötet waren. Er war ein Mann, der sich bemühte, die Leere zu überwinden, die der Tod seines Sylphen in ihm hinterlassen hatte.
    Morgal stand mit wildem Blick und bleichem Gesicht neben Devon, aber er war nicht geflohen. Ash schwebte zwischen ihm und allen Angreifern, im Moment kaum sichtbar, aber jederzeit bereit, in Flammen auszubrechen, falls jemand zu nahe kam. Sie würde niemanden wirklich verletzen, aber sie hatte mehr als einen Soldaten abgelenkt, der dann unter dem Schwert ihres Meisters gestorben war. Devon konnte Airi vor sich sehen, bereit, genau dasselbe zu tun. Sie hatte panische Angst, da ein Schwert sie genauso verletzen konnte wie einen Mann, wenn sie einen Körper annahm, aber ein Großteil ihrer Furcht konzentrierte sich auf Devon. Sie würde nicht verschwinden, falls er sterben sollte – wegen ihrer alten Verbindung, die sie mit Devons Vater hatte –, aber sie wollte ihn nicht verlieren. Devon konnte das verstehen. Er wollte sie auch nicht verlieren.
    Vor ihnen brüllten Alcors Soldaten und drängten sich vorwärts. Leon stolperte nach hinten. Er war nicht verletzt, aber er konnte sie auch nicht alle aufhalten. Er blieb bei Morgal stehen, und dann kämpften sie alle drei zusammen.
    Ash flackerte auf und verstrahlte Hitze und Licht, blendete aber ihre Freunde genauso wie die Angreifer. Einen Moment später fühlte Devon, wie Airi ihn packte und zur Seite schubste. Er hatte nicht einmal gesehen. Er blinzelte gegen die Flecken vor seinen Augen an und fiel um, aber sie hob ihn sofort wieder hoch, während ihre Winde mit seinen Haaren spielten. Leon hatte den Mann umgebracht, der angegriffen hatte, indem er vor Morgal getreten war und ihm den Kopf abgeschlagen hatte.
    Sei vorsichtig,
ermahnte ihn Airi.
    »Du auch«, keuchte Devon und riss sein Schwert rechtzeitig hoch, um einen anderen Schwertstreich zu parieren. Er grunzte, als der Schlag seinen Arm bis in die Schulter erschütterte. Sein Gegner biss die Zähne zusammen und drückte das Schwert nach unten, aber Airi flog ihm ins Gesicht und hob ihn von den Füßen. Devon brüllte und trieb sein Schwert unter den
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