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Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)
Autoren: L. J. McDonald
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nicht im Geringsten darum, dass er seine Uniform verknitterte. »Bist du schon fertig?«
    Gabralina kicherte. Sie war glücklich, ihn zu sehen, obwohl sie wusste, dass seine Anwesenheit ihre Arbeit behindern würde. Wass tauchte fast immer irgendwann am Tag auf. Sie richtete sich auf und warf ihre Bürste in den Eimer. »Sollst du heute Vormittag nicht den Markt bewachen?«
    »Vielleicht. Habe ich vergessen.« Wass krabbelte über das Bett auf sie zu. Er war wirklich wunderschön, dachte sie, und ihr stockte fast der Atem. Kriegssylphen konnten jede Gestalt annehmen, die sie wollten, und Wass vereinte alles in sich, was sie an einem Mann attraktiv fand. Wass schob sich in ihre Arme, und sie vergaß ebenfalls, was sie eigentlich tun sollte.

    »Er ist zurück, oder?«
    Die Witwe Blackwell sah zur Decke, als ein leises Kichern erklang, dann schaute sie zu ihrem Krieger.
    Mace musterte ebenfalls die Decke, zwischen seinen Brauen hatte sich eine steile Falte gebildet. Er knurrte, und das Baby, das er gerade wickelte, fing an zu wimmern. Sofort richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf den Säugling und sprach sanft mit ihm. Die kleine Gila kicherte und versuchte, sich ihren Fuß in den Mund zu stecken.
    Es war eine rhetorische Frage. Wass war unfähig, seine Meisterin auch nur für einen Tag in Ruhe zu lassen. Zugegeben, alle Krieger waren so, aber Maces Verlangen verhinderte niemals die Ausführung der Arbeit, die sie beide zu tun hatten. Ihre Verantwortung stand immer an erster Stelle. Dass Mace davon ebenso überzeugt war wie Lily war eine der Dinge, die sie am meisten an ihm mochte. Er war ein guter Mann, und ihre Beziehung war ebenfalls gut. Nur zu dumm, dass Gabralina nicht denselben Arbeitsethos hatte. Sie war ein liebes Mädchen, aber flatterhaft, und ihr Krieger war absolut nutzlos.
    Die Witwe half Mace dabei, bei Gila die Windel festzustecken, und zog ihr ein rosafarbenes Hemd über den Kopf. Sie waren im Spielzimmer, und die Kinder, die zu klein waren, um in die Schule zu gehen, spielten am Boden. »Versuch, nichts kaputt zu machen«, sagte Lily, als sie das Baby nahm und anfing, es zu wiegen.
    »Ja, Lily«, versprach Mace und beugte sich vor, um sie zu küssen. Sie ließ es zu. Er küsste fantastisch, und sie seufzte an seinem Mund, bevor sie eine Hand an seine glatte Wange hob. Mace käme niemals auf die Idee, unrasiert vor ihr zu erscheinen.
    »Abendessen gibt es ungefähr eine Stunde vor Sonnenuntergang. Wir haben fast keine Kartoffeln mehr.«
    »Ich werde dir welche mitbringen«, sagte er und griff in ihre Schürzentasche, um sich ein paar Münzen zu nehmen, mit denen er bezahlen konnte. Als er sie in seine eigene Tasche steckte, küsste er sie wieder.
    Die Witwe, die schon so lange so genannt wurde, dass Mace nun der Einzige war, der sie Lily nannte, ließ die tiefe, mächtige und geheime Liebe in sich aufsteigen, die sie für diese Kreatur empfand, die an sie gebunden worden war. Mace saugte ihre Liebe in sich auf. Kriegssylphen sehnten sich danach; sie hatten ihre eigene Welt verlassen, um in dieser Welt Liebe zu finden. Dumme kleine Mädchen wie Gabralina und ihr Wass dachten, der einzige Weg, Liebe auszudrücken, wäre körperlich. Lily lebte nicht zölibatär, aber solche Momente waren viel reiner.
    »Lily«, flüsterte er, und seine Lippen berührten die ihren. Von oben hörte man das nächste Kichern. Der große Krieger seufzte. »Noch etwas außer Kartoffeln?«
    »Eine große Gans, wenn du eine findest. Ich hätte sie gern für einen Eintopf.« Sie trat zurück und drückte Gila. »Aber nur, wenn sie frisch ist.«
    »Natürlich.« Er schimmerte, verwandelte sich in Rauch und Blitz, glitt aus dem Spielzimmer und zu der Treppe in einer Ecke der Küche. Sekunden später hörte Lily sein Brüllen. Ein Mädchen schrie, begleitet von einem verängstigten, unmenschlichen Heulen. Lily drehte sich zum Fenster um und beobachtete, wie eine schwarze Wolke über den Vorplatz schoss, gejagt von einer zweiten, viel größeren Wolke. Lily brummte und ging zurück in die Küche.
    »Gabralina!«, rief sie, während sie die Kinder vor sich hertrieb. »Komm runter, Liebes. Es ist Zeit, Brot zu backen!«

    Zitternd eilte Gabralina die Gasse entlang. Ihr Herz raste immer noch von dem Schreck, den Mace ihr eingejagt hatte. Als er in den Raum geplatzt war, hatte sie sich gerade in einer sehr kompromittierenden Situation befunden, und Wass war fast auf den Boden gefallen, bevor er aus dem Fenster floh. Sie war nur
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