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Die Koenigin der Wolle

Die Koenigin der Wolle

Titel: Die Koenigin der Wolle
Autoren: Susanne Nitzsche
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sind wieder schwanger, Miss Fielding.”
    Rosalind setzte sich auf und sah sich den Bildschirm ganz genau an. Es stimmte - das erste Bild von Celia hatte beinahe genauso ausgesehen. Noch ein Kind! Sie brach unvermittelt in Tränen aus.
    „Ist ja schon gut. Es muss ein ziemlicher Schock für Sie sein, so schnell nach dem ersten Kind. Beruhigen Sie sich. Wir können ganz in Ruhe über alle Möglichkeiten sprechen.”
    Rose schüttelte ihren Kopf so heftig, dass ihre Locken wild durch die Luft wirbelten. „Sie verstehen mich falsch. Ich bin nicht schockiert, ich bin glücklich!” Sie schluchzte auf, bevor sie weitersprechen konnte. „Wie konnte das passieren? Ich dachte, die ganzen Hormone würden eine so schnelle Schwangerschaft unmöglich machen. Ist dieser kurze Abstand schädlich für das Kind oder für mich selbst?”
    Der Ärztin war ein Stein vom Herzen gefallen. „Nichts ist unmöglich, wenn man nach einer Geburt wieder ungeschützt Sex hat. Sie sind keine Ausnahme. Was Ihre Gesundheit betrifft, kann ich Sie auch beruhigen. Es ist zwar eine große Belastung für Ihren Körper, aber Sie sind in einem hervorragenden Zustand. Mit ein wenig Achtsamkeit werden Sie dabei keinen Schaden nehmen. Um das Kind müssen Sie sich auch keine Sorgen machen. Alles sieht völlig normal aus.”
    „Dem Herrn sei Dank”, atmete Rose erleichtert auf. Diesmal würde alles so sein, wie es sein sollte. Alex würde alle Veränderungen an ihr von Anfang bis Ende mitmachen. Diese Strafe hatte er sich verdient. „In der wievielten Woche bin ich eigentlich?”
    Ein professioneller Blick auf den Monitor. „Sie hatten die letzte Periode Anfang Oktober und danach nicht mehr?”
    „Ja, direkt ab dem ersten. Ich hatte mich noch darüber gewundert, dass alles wie am Schnürchen geklappt hat.”
    „Gut.” Sie schaute abwechselnd auf das Ultraschallbild und ihren Block. „Siebente Woche. Das wäre ein Empfängnistermin um den zehnten bis zwölften November. Kann das hinkommen?”
    Rosalind dachte kurz nach. Ja, da war die heiße Nummer auf dem Küchentisch gewesen. Die unter der Dusche. Und spätabends auf der Couch. Sie war so scharf auf Alex gewesen.
    „Ja, das kommt auf jeden Fall hin.” Sie merkte, wie sie dabei rot wurde.
    „Wunderbar. Ich wünsche Ihnen alles Gute, Miss Fielding.”
    Der Mutterpass war schnell ausgefüllt. Mit einem Bild ihres zweiten Kindes in ihrer Handtasche schlenderte Rose in einem Zustand vollkommener Glückseligkeit nach Hause.
     
    „Ich dachte schon, du kommst gar nicht zurück! Waren da heute so viele Patientinnen?” wollte Alex ungläubig wissen.
    „Nein, es hat nur etwas länger gedauert.” Sie strahlte ihn an.
    „Aber es ist doch alles okay bei dir?”
    „Yep. Alles okay.” Sie hatte sich überlegt, dass es besser war, Alexander von seinen erneuten Vaterfreuden in Janices Beisein zu berichten, falls er in Ohnmacht fiel. „Sag’ mal, braucht man eigentlich unbedingt ein Gästezimmer?”
    „Wie bitte? Nein, ich denke nicht. Worauf willst du hinaus?” Er hatte keine Ahnung, wovon Rose sprach.
    „Hat dir die Ärztin Drogen gegeben, Rosie?”, wollte auch Janice leicht irritiert wissen.
    „Nein, aber wir müssen wieder umräumen, das hat sie gesagt.” Mit einem sehr breiten Grinsen zog sie den Ausdruck des Ultraschallbildes aus ihrer Tasche und legte es vor den beiden auf den Tisch.
    „Das ist jetzt aber nicht das, wonach es aussieht?” Janice beäugte das schwarz-weiß-Foto misstrauisch.
    „Doch, genau das ist es!” Alex sprang auf und zog Rosalind in seine Arme. „Seit wann? Hast du nichts davon gemerkt? Wie...?”
    „Die Antwort auf das Wie erspare ich uns. Seit sieben Wochen und nein, ich habe nichts gemerkt. Bist du sehr geschockt?”
    „Geschockt? Du musst verrückt sein! Ich bin überglücklich. Diesmal werde ich keine einzige Sekunde verpassen.” Er küsste sie zärtlich. „Wird es dir schaden?”
    „Nein, aber ich soll etwas mehr auf mich achten.”
    „Nichts leichter als das. Wenn du nicht auf dich aufpasst, müssen wir das übernehmen. Lass’ dich drücken, du alte Gebärmaschine!” Janice breitete ihre Arme aus und zog ihre Freundin fest an sich. An Alexander gewandt, bemerkte sie mit einem hämischen Grinsen: „Ich hätte nicht gedacht, dass du noch soviel Saft in deinen Lenden hast, alter Mann.”
    „Wem sagst du das?!”, gab er, selbst verblüfft darüber, zurück und rieb sich das Kinn.
    Rosalind befreite sich aus Janices Umarmung und schaute zwischen den
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