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Die Knickerbocker Bande 37 - Die giftgelbe Geige

Die Knickerbocker Bande 37 - Die giftgelbe Geige

Titel: Die Knickerbocker Bande 37 - Die giftgelbe Geige
Autoren: Thomas Brezina
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gewaschen.
    „Der . der Redner . er ist weggelaufen . ja, weggelaufen!“ antwortete sie.
    „Dann hat wahrscheinlich er Poppi niedergeschlagen!“ vermutete Lieselotte.
    „Dieser Mann, der Susanna entführt hat ... er hat etwas gerufen“, erinnerte sich Attila. „Er sagte: ,Still, kleine Kröte!‘ und ,Die Geige muß verschwinden!‘ Was hat er damit gemeint?“
    Jetzt erst bemerkte Poppi, daß die giftgelbe Geige weg war. Wer auch immer sie niedergeschlagen hatte, mußte das Instrument an sich genommen haben.
    Die Polizei traf ein, um den Tatort abzusuchen und die Knickerbocker, Attila und Ilona zu befragen. Signore Angelo tauchte auf, wollte aber von allem nichts mitbekommen haben. Als die kleine Susanna zu spielen begonnen hatte, war er aus dem Zelt gegangen. Er hatte zwar einen dunkelhaarigen Mann gesehen, ihn aber für einen normalen Besucher gehalten.
    Diese Aussage klang durchaus glaubwürdig, was die Knickerb ocker-Freunde ärgerte. Sie hatten gehofft, daß die Polizei die Geige bei dem Italiener sicherstellen würde.
    Poppi hatte im Trubel der Ereignisse nicht nachgesehen, was Susanna in den Lack gekratzt hatte. Sie ärgerte sich darüber, aber Lilo tröstete sie.
    Was mochte bloß an der Geige dran sein, daß man sie gestohlen hatte? Woher kannte Susanna den Taxilenker? Und warum hatte dieser das Mädchen so in Panik versetzt? Diese Fragen stellten sich die Knickerbocker - doch ohne Erfolg.
    „Ich kenne die Mutter von Susanna. Sie arbeitet in einer Parfümerie“, meinte nun Attila. „Ich denke, sie braucht jetzt Unterstützung. Wir sollten vor der Polizei bei ihr sein!“
    Die Bande war einverstanden und folgte Attila zu seinem Auto. Dona, die mit einem zweiten Auto direkt von der Fernsehstation gekommen war, mußte die Ausrüstung zurückbringen.
    Die Parfümerie lag in einer Seitengasse der berühmten Vaci Utca, der größten und feinsten Einkaufsstraße von Budapest.
    Die Fassade des Geschäfts bestand aus schwarzem Marmor und Hunderten von Zierleisten aus vergoldetem Messing. Über dem Eingang prangte in großen geschwungenen Buchstaben der Name „Dorog“.
    Das Innere der Parfümerie war - wie Dominik es in seiner geschwollenen Sprechweise ausdrückte - eine Symphonie aus rosa Seide, weißem Marmor, antiken Säulen, Kilometern von schwerem Samt und Tonnen von Messing. Ganz im Gegensatz zu modernen Geschäften dieser Art stand hier kaum etwas in den Regalen. Die Kundinnen konnten bequem Platz nehmen und ihre Wünsche schildern, die dann von höflichen Verkäuferinnen und Verkäufern auf dem schnellsten Wege erfüllt wurden.
    Susannas Mutter war eine sehr gutaussehende Frau. Ihr Haar war elegant gewellt, ihr Gesicht dezent geschminkt. Sie trug ein rosa Kostüm. Allerdings wirkte sie unsicher und ein wenig ängstlich. Poppi hatte das Gefühl, daß sich die Frau fürchtete, jeden Augenblick von jemandem geschlagen zu werden.
    Sie erkannte Attila und begrüßte ihn. Ihren Arm ließ sie dabei steif ausgestreckt, so daß der Kameramann ihr nicht zu nahe kommen konnte. Das gleiche tat sie, als sie den Juniordetektiven die Hand schüttelte.
    Attila stellte sie als Amalia Bosch vor.
    „Gehört der Laden Ihnen?“ fragte Axel.
    Frau Bosch, die wie Attila gut Deutsch sprach, lächelte gequält.
    „Er hat meinem Vater gehört. Doch dieser hat bei seinem Tod nur Schulden hinterlassen. Ich mußte die Parfümerie verkaufen, darf hier aber weiter als Angestellte arbeiten.“
    Amalia Bosch entschuldigte sich und wollte sich wieder der Kundschaft widmen. Ihr war also noch nicht mitgeteilt worden, was geschehen war.
    „Wir müssen mit Ihnen reden! Ungestört!“ sagte Attilla.
    Die Frau sträubte sich zuerst, doch als Attila erwähnte, daß es um Susanna ging, willigte sie ein. Sie führte die Knickerbocker und den Kameramann durch das Lager und über eine Hintertreppe in den ersten Stock, wo sie eine winzige, muffige Wohnung betraten.
    Axel, Lilo, Poppi und Dominik fielen beinahe die Augen aus dem Kopf, als sie die zwei Räume sahen, aus denen die Wohnung bestand. Sie hatten das Gefühl, ein Möbellager betreten zu haben. Da standen Kommoden übereinander, und dort türmten sich in einer Ecke zwei Schränke und ein Kästchen. Man mußte sehr schlank sein, um sich überhaupt einen Weg zu bahnen.
    „Früher einmal hat uns das ganze Haus gehört. Aber nach Vaters Tod ist alles unter den Hammer gekommen und versteigert worden. Diese winzige Bleibe ist mir zugesprochen worden“, sagte Amalia Bosch bitter.
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