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Die Knickerbocker Bande 37 - Die giftgelbe Geige

Die Knickerbocker Bande 37 - Die giftgelbe Geige

Titel: Die Knickerbocker Bande 37 - Die giftgelbe Geige
Autoren: Thomas Brezina
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und zogen ihn zur Seite. Sie sahen einen Mann über die darunterliegende Wiese rennen, der das Mädchen wie einen störrischen Hund unter dem Arm trug.
    „Das ist der Mann aus dem Taxi!“ rief Lieselotte.
    „Aber wie hat er wissen können, daß wir hier sind?“ fragte Dominik.
    „Dummkopf! Wir haben ihm doch beim Bahnhof gesagt, wohin wir wollen,“ schrie Axel.
    „Ich glaube, er hat vorhin in das Zelt geschaut. Und Susanna ist über ihn so erschrocken!“ stammelte Poppi.
    „Schnell! Wir müssen ihm nach!“ kommandierte das Superhirn und setzte sich sofort in Bewegung. Dominik und Axel folgten ihr. Nur Poppi blieb wie angewurzelt stehen. Sie hielt die giftgelbe Geige in ihren Händen und starrte ihren Freunden völlig verstört nach.
    Axel bewies wieder einmal, daß er ein ausgezeichneter Sprinter war. Seine Sportschuhe schienen dahinzufliegen. Immer näher und näher rückte er an den Taxilenker heran.
    Dieser kam nicht so schnell vorwärts, wie er das erhofft hatte. Die strampelnde Susanna kostete ihn Kraft und Zeit.
    Rund fünfzig Meter lagen zwischen Axel und dem Mann. Der Knickerbocker aktivierte alle Reserven und legte noch einen Zahn zu.
    Der Abstand zwischen ihm und dem Entführer schrumpfte und schrumpfte.
    Noch dreißig Meter . noch zwanzig Meter.

 
     
Die Geige verschwindet
    Auf dem Weg, den der Taxilenker eingeschlagen hatte, tauchte eine Gruppe von Spaziergängern auf. Der Mann brüllte ihnen etwas zu. Sie warfen die Arme hoch, und als Axel zwischen ihnen durchlaufen wollte, hielten sie ihn auf. Sie schrien auf ihn ein und packten ihn unsanft an der Jacke.
    Axel verstand kein Wort. Er versuchte sich loszureißen, aber die Spaziergänger bildeten eine undurchdringliche Mauer.
    Ein Auto wurde gestartet, und Reifen quietschten. Dem Taxilenker war es also gelungen, mit Susanna zu entkommen.
    Nun erreichten Lilo und Dominik die Gruppe. Sie wollten ihren Kumpel befreien, wurden von den aufgebrachten Menschen jedoch festgehalten und beschimpft.
    Schnaufend kam Attila angerannt und erkundigte sich, was los war. „Der Mann hat behauptet, daß Axel ein Dieb ist und seine Tochter verletzt hat“, übersetzte er. Schließlich gelang es dem Kameramann, die Leute von Axels Unschuld zu überzeugen.
    Doch es war zu spät! Susanna war verschwunden.
    Mit hängenden Köpfen und noch immer nach Luft ringend, machten sich die drei Knickerbocker und Attila auf den Rückweg. An der Kassa des Rekorde-Zirkus gab es ein Telefon, von dem aus der Kameramann die Polizei rufen wollte.
    Poppi aber stand noch immer beim Hintereingang des Zelts und hielt die Geige in der Hand. Ihre Freunde waren nur als ferne Punkte zu erkennen. Das Mädchen spürte, daß etwas nicht stimmte. Es machte sich große Sorgen um Susanna, die ihr vom ersten Moment an besonders sympathisch gewesen war. Sie mußte Schreckliches durchgemacht haben, und nur zu gerne hätte Poppi einen Blick in ihre Gedanken und Gefühle getan.
    Das jüngste Mitglied der Bande reckte den Kopf und hielt nach seinen Kumpeln Ausschau. Was war mit Susanna? Hatten ihre Freunde den Taxilenker überwältigt?
    Da traf sie von hinten etwas Hartes am Kopf. Poppi wurde schwarz vor den Augen, und sie sank zu Boden. Sie spürte, daß sich neben ihr etwas bewegte, bekam aber nicht mit, was es war.
    Sie wußte nicht, ob es nur Sekunden oder Minuten waren, die sie im Gras gelegen hatte. Nach einer Weile schaffte sie es, sich wieder aufzurichten.
    In diesem Augenblick kehrten ihre Freunde zurück.
    „Was ist dir denn geschehen?“ erkundigte sich Lieselotte besorgt.
    „Ich . jemand . hat mich niedergeschlagen“, stöhnte Pop- pL
    „Niedergeschlagen? Warum? Wer war es?“ fragte Axel.
    „Keine Ahnung . der Schlag kam von hinten!“
    Lieselotte stürzte ins Zelt und bemerkte, daß der Platz des Schnellredners leer war. Auch Ilona, die Kamerahilfe, war nicht da. Der Recorder und die Kamera standen auf dem Boden. Durch die Zeltplane hörte das Superhirn Attilas Stimme. „Die Polizei ist verständigt, aber die Chance, daß sie den Wagen kriegen, ist gleich Null.“
    „Ich . ich bin sofort los, um die Polizei zu rufen!“ piepste Ilona. Sie hatte bisher noch nicht viel gesprochen und klang sehr geschockt.
    Lieselotte ging nach draußen und fragte: „Was ist mit dem Schnellredner? Hast du gesehen, was er in den letzten Minuten getan hat?“
    Ilona kratzte sich am Kopf. Ihr langes Haar war hellblond; sie hatte es schlampig aufgesteckt und mindestens zwei Wochen nicht
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