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Die Knickerbocker Bande 33 - Im Riff der Teufelsrochen

Die Knickerbocker Bande 33 - Im Riff der Teufelsrochen

Titel: Die Knickerbocker Bande 33 - Im Riff der Teufelsrochen
Autoren: Thomas Brezina
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Menschen!
    Pierre, mein Pierre, ich werde dich immer lieben. Pierre, warum mußte ich dich verlieren? Pierre, was wird jetzt aus mir? Pierre, mein geliebter Pierre!“
    Die Knickerbocker-Freunde waren von der Tagebucheintragung erschüttert. Jetzt konnten sie sich auch den schwarzen Anstrich des Hauses erklären. Es wurde ihnen auch klar, warum Tante Louise immer nach dem Sarg fragte. Der Leichnam ihres Mannes war vom Meer fortgetragen worden. Sie schien das Unglück nicht verkraftet zu haben und geistig völlig verwirrt zu sein. „Aber . wer ist der Mann, der ab und zu durch das Haus geht . er spricht kaum ein Wort, hüstelt nur und brummt vor sich hin. Wer ist das?“ fragte sich Virginie nachdenklich. „Und wohin ist Tante Marie-Louise verschwunden? Wieso ist sie nicht mehr im Haus? Sie war zwar schon einige Male länger fort, um Besuche zu machen
    Die Knickerbocker schwiegen betroffen. Sie hätten Virginies Fragen gerne beantwortet, tappten aber selbst im dunkeln. Sie wußten nur, warum Virginies Onkel und Tante in ein so abgesichertes Haus eingezogen waren. Ihre Experimente mußten für einige Leute äußerst interessant sein.
    „Ich muß zurück ... zurück nach Hause ...!“ beschloß Virginie. Sie ließ sich von dieser Idee nicht abbringen, und Axel versuchte deshalb, Bolell zu finden.
    Unter der großen Glaskuppel an der Küste lief der Mann noch schneller auf und ab als sonst. Wo blieben die Teufelsrochen? Er hatte eine kurze Bootsfahrt zum Riff unternommen und festgestellt, daß der Tresor noch immer auf dem Meeresgrund lag. Das Wasser war an dieser Stelle höchstens fünf Meter tief und so klar, daß man von oben den Sandboden sehen konnte.
    Der Mann wollte nicht mehr warten. Der Tresor war ihm gleich, seine Vorbereitungen waren so gut wie abgeschlossen. Jeden Tag waren Dutzende Flugzeuge über die Kuppel gezogen und hatten noch mehr Urlauber gebracht. Der morgige Tag war der erste eines neuen Jahres und sollte für alle, die sich ins Wasser begaben, unvergeßlich werden. Der Mann rieb sich die Hände. Die
    Menschen taten ihm leid. Sie konnten nichts dafür, würden aber trotzdem schrecklich leiden müssen.
    Eigentlich wollte er sich an jemand anderem rächen. An jemand ganz anderem! Der Tag der Abrechnung war gekommen, das stand fest .
    Der Mann öffnete die Stahltür, die durch sieben Schlösser verriegelt war, und betrat den riesigen Raum, der dahinter lag. In den Boden waren zehn Aquarien eingelassen, die alle die Größe eines Swimmingpools hatten. In ihnen tummelten sich Haie, Kraken, Muränen, Riesenquallen, Zitterrochen, Hunderte Piranhas und Wasserschlangen. Jedes Tier war mindestens viermal so groß wie seine freilebenden Artgenossen. Alle waren an bestimmte Schallwellen und Töne gewöhnt worden, die sie entweder friedlich stimmten oder in Killerbestien verwandelten. Wie Hunde folgten sie dem Kommando der Ultraschallsignale.
    Es waren Tausende Tiere, die hier auf ihren Einsatz warteten. Gezüchtet und trainiert in jahrelanger Arbeit. Genug, um die Strande der Insel in Angst und Schrecken zu versetzen und blutige Katastrophen zu verursachen.
    Niemand hatte bemerkt, daß er im Lauf der Jahre überall Bojen im Meer versenkt hatte. Über eine Fernsteuerung konnte er in ihnen Schallquellen auslösen, die seine Züchtungen anlockten und zum Angriff trieben. Und genau das wollte er am nächsten Tag tun.
    Er trat zu einer Schalttafel, auf der die Bojen und deren Positionen eingetragen waren. Liebevoll strich er darüber und brach in teuflisches Gelächter aus. Endlich ... endlich war der Tag der Rache da!
    Pünktlich um zehn Uhr wollte er seinen schwimmenden Monstren den Befehl zum Angriff geben. Spätestens zu Mittag würden sie die wichtigsten Badeplätze der Insel erreicht haben, und bald würde sich dann das Wasser rot verfärben . blutrot .
    In dem Haus, in dem Virginie lebte, gab es kein Telefon, und so konnten die Juniordetektive auch nicht in Erfahrung bringen, was mit Tante Marie-Louise geschehen war.
    Auch Bolell wußte nichts. Er hatte Virginie bis zur Haustür begleitet, wo sie sich von ihm verabschiedet hatte. Sie wollte unbedingt allein sein und die Angelegenheit ohne Hilfe regeln. „Das hat mir leid getan von Herzen sehr!“ erzählte der Mauritier. „Ich mag Virginie gar sehr gut leiden!“
    „Ich glaube, das war alles sehr viel für sie . wir lassen sie am besten ein bißchen in Ruhe und besuchen sie erst später wieder. Vielleicht können wir ihr dann gute Neuigkeiten
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