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Die Knickerbocker Bande 32 - Kennwort Giftkralle

Die Knickerbocker Bande 32 - Kennwort Giftkralle

Titel: Die Knickerbocker Bande 32 - Kennwort Giftkralle
Autoren: Thomas Brezina
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höllische Angst hatte. Noch war auf der rechten Seite zwischen dem „Landeplatz“ der Tiere und der Tempelmauer genug Platz, um gefahrlos das Weite zu suchen. Axel wartete nicht mehr, sondern rannte los. Poppi und Dominik folgten ihm.
    Lieselotte erhob sich stöhnend und rief: „Wartet, ich komme mit!“
    Die Knickerbocker-Bande hatte beinahe den Ausgang erreicht, als von oben ein schwarzer Klumpen herabplumpste. Er blieb direkt im Torbogen liegen und begann sich zu bewegen. Es war abermals eine Schlange. Ihre schuppige Haut schillerte bräunlich und hatte ein dunkles Muster, das aus unzähligen Kreisen zu bestehen schien. „Vorsicht, das ist eine Kettenviper!“ warnte Poppi und wich zurück. „Eine wahnsinnig giftige Schlange! Man spürt ihren Biß kaum, aber ein paar Stunden später schwillt das Bein oder der Arm an, und der Mensch ist verloren. Diese Schlange flüchtet nicht, wenn man fest auf den Boden stampft. Ganz im Gegenteil: Dann greift sie an.“
    „Wie. wie kommen wir an der vorbei?“ jammerte Dominik. „Gar nicht, so lange sie dort Hegt!“ hauchte
    Poppi. Sie hoffte, daß die Kettenviper verschwinden würde, aber diese dachte nicht daran. Statt dessen begann sie heftig und drohend zu zischen. Keiner der Juniordetektive hatte je ein solches Geräusch von einer Schlange gehört. Es ähnelte eher den Lauten, die Katzen manchmal von sich geben.
    Axel geriet in Panik und machte ein paar ratlose Schritte. Daraufhin raste die Kettenviper mit einem Höllentempo auf ihn zu. Zum Glück konnte er einen Satz zur Seite machen, und die Schlange verfehlte ihn. Axel brüllte und kreischte vor Angst und riß seine Kappe vom Kopf. Diese Tiere brachten ihn völlig aus der Fassung!
    Lieselotte war klar, daß jetzt schnell etwas geschehen mußte.
    Es war allerdings Poppi, die die Bande schließlich rettete. Das Mädchen, das sonst keinem Tier auch nur ein Härchen krümmen konnte, bückte sich und hob die Fackel auf, die noch immer brannte. Mit einer geschickten Handbewegung schleuderte Poppi sie knapp über dem Boden in Richtung Kettenviper. Die Fackel traf knapp neben der fast armdicken Schlange auf und erschreckte das Tier. Panikartig wollte es die Flucht ergreifen, aber geriet dabei in die Flammen. Die Viper krümmte sich und schlug mit ihrem Körper wild um sich. In ihrem Kampf gegen das Feuer verschwand sie plötzlich in einem schmalen Spalt der Mauer. Lieselotte atmete auf und murmelte: „Spitzenklasse, Poppi!“ Die Knickerbocker-Freunde warteten noch einen Augenblick ab, ob die Viper auch tatsächlich in ihrem Loch blieb, und hetzten dann aus dem Schlangentempel.
    Draußen angekommen, blieben die Juniordetektive ein paar Sekunden lang stehen, holten tief Luft und rannten dann los. Sie wollten so schnell wie möglich raus aus dem Dschungel und zurück zu dem prachtvollen Hotel, in dem sie wohnten.
    Das Hotel war früher der Palast eines Maharadschas gewesen. Er lag an einem großen See und erinnerte die

Freunde an ein Märchenschloß aus Tausendundeiner Nacht. Grellweiß strahlten die Mauern, die mit glitzernden Mosaiken und vielen bunten Spitzbogenfenstern versehen waren. Auf dem Dach prangte eine mächtige zwiebelförmige Kuppel, und an den Seiten des Gebäudes standen zierliche Türme.
    Man betrat das Hotel durch ein sieben Meter hohes grünlackiertes Tor und erreichte nach wenigen Schritten einen wunderschönen Hof. Hier wucherten die schönsten und üppigsten Pflanzen, die die Bande je gesehen hatte, und zwischen den saftigen Blättern waren Tausende Blüten zu bestaunen. „Mein Computer kann auf seinem Bildschirm 250.000 Farben zeigen“, hatte Dominik überlegt, als er die Blumenpracht erblickt hatte. „Aber hier dürfte es noch mehr Farbtöne geben.“ Wasserbecken und munter plätschernde Springbrunnen sorgten für Kühle. Zwischen den steinernen Becken waren weißlackierte Holzmöbel aufgestellt, auf denen sich die Hotelgäste gerne niederließen.
    Auch die vier Juniordetektive sanken erleichtert in die Kissen der breiten Armsessel und atmeten tief durch. Sie waren völlig erschöpft. Die vergangene Stunde hatte sie mehr geschafft, als der fast 18 Stunden lange Flug nach Indien.
    Die Knickerbocker-Bande war von Dominiks Onkel Arthur eingeladen worden, mit ihm drei der teuersten und schönsten Hotels des Landes zu testen.
    Sie waren schon einmal für den Journalisten tätig gewesen. Damals hatten sie in Japan einen neuen Vergnügungspark besucht und für eine Zeitung darüber berichtet.
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