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Die Knickerbocker Bande 32 - Kennwort Giftkralle

Die Knickerbocker Bande 32 - Kennwort Giftkralle

Titel: Die Knickerbocker Bande 32 - Kennwort Giftkralle
Autoren: Thomas Brezina
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weit entfernt. Die Stichflammen waren aus dem Inneren des Stapels gekommen! Aber wie war das möglich? Und was geschah mit der rätselhaften Gestalt, die sich inmitten der

Gluthitze befand? „Vielleicht... vielleicht handelt es sich um einen Roboter!“ überlegte Lilo. Aber im nächsten Moment verwarf sie den Gedanken wieder. Nein, das konnte nicht sein. Im Feuer wäre jede Kunststoffhülle sofort geschmolzen und hätte das metallene Innenleben des mechanischen Menschen sichtbar werden lassen.
    „Wie. wie. schaffst du es nur, dort hinzusehen?“ stieß Axel hervor. „Du schreckst auch vor nichts zurück, Lieselotte!“ Das Mädchen drehte sich zu seinem Kumpel und fragte: „Was. was meinst du denn?“
    „Dort wird. Lilo. dort wird ein Mensch verbrannt, bei lebendigem Leib, und du schaust zu!“ Das Oberhaupt der Bande biß sich auf die Unterlippe. Axel hatte seine Freundin auf eine Idee gebracht. Sie wäre bestimmt schon längst in Deckung gegangen, wenn zwischen den flackernden Flammen ein echter Arm oder ein Knochen zum Vorschein gekommen wäre. Aber dem war nicht so.
    Jetzt wußte Lieselotte, was ihr so besonders seltsam vorkam: Vor ihr im Hof des Schlangentempels schien sich ein großes Holzfeuer zu befinden. Oben auf dem Stapel lag aber nichts mehr. Gar nichts! Keine Spur von dem Unbekannten. Er schien sich in Luft aufgelöst zu haben.
    Hastig informierte Lilo die anderen von ihrer Beobachtung, und erst jetzt wagten auch Axel, Poppi und Dominik die Köpfe wieder zu heben. „Du hast recht. ein Toter kann sich nicht verdünnisieren!“ meinte Axel. Poppi verstand das alles nicht mehr. „Was. was ist da los? Ich will weg!“
    Fort wollten auch die Männer. Sie ließen den brennenden Holzstoß keine Sekunde aus den Augen, als sie im Rückwärtsgang aus dem Tempel in den Dschungel stolperten. Einige schrien und hoben die Hände zum Himmel, andere wischten sich ununterbrochen über das Gesicht und rieben sich die Augen. Niemand konnte fassen, was er sah.
    Bald hatte auch der letzte die Ruine verlassen, in der jetzt nur noch das laute Prasseln des Feuers zu hören war. Rundherum waren alle anderen Geräusche und Tierlaute verstummt. Eine seltsame Spannung lag in der Luft.
    „Ich habe eine Gänsehaut!“ gestand Poppi. „Ich habe eine Gänsehaut und schwitze wie ein Schwein!“ fügte sie hinzu. Der Schweiß rann auch dem Rest der Bande über das Gesicht. In der winzigen Kammer, in die sie geflüchtet waren, herrschte eine ungeheure Hitze. Der Raum kam ihnen wie ein kleiner Backofen vor, der die hohe Temperatur der Luft noch einmal zu steigern schien. „Vielleicht haben wir uns das alles nur eingebildet!“ sagte Dominik vorsichtig. Dafür erntete er ein wütendes Zischen von Lieselotte. „Natürlich, wir vier und zwanzig Männer haben uns alle dasselbe eingebildet!“
    Das Superhirn hielt es in dem Versteck nicht mehr aus und kroch ins Freie. Die schwüle Luft des Dschungels erschien ihr wie eine Wohltat. Als ein leiser Lufthauch eine Hitzewolke von der Feuerstelle in ihr Gesicht wehte, fiel dem Mädchen wieder ein, was gerade geschehen war. „Da. da ist etwas faul!“ murmelte es vor sich hin und wagte ein paar kleine Schritte auf den Holzstoß zu. Immer wieder tauchte vor ihren Augen der Körper in den weißen Tüchern auf, der gesprochen hatte, bevor er in den Flammen verschwunden war.
    Lilo zögerte. Sie war noch gut zehn Meter von der Feuerstelle entfernt und überlegte, ob sie sich noch näher heranwagen sollte. „Nein, die Hitze ist zu groß!“ sagte sie laut vor sich her. In Wirklichkeit flößte ihr diese unheimliche Stätte gräßliche Furcht ein. Aber sie wollte das nicht zulassen und bewegte sich doch noch ein wenig weiter.
    Da aber schössen von rechts mehrere lange, dünne Wesen auf sie zu. Lieselotte schrie auf und starrte auf die rotgefleckten Bänder, die rund um sie auf den Boden klatschten.
     

 
     
Was soll das alles?
    Es handelte sich um Schlangen. Sie waren etwa einen Meter lang und nur so dick wie ein Finger. Immer mehr sausten aus dem kreisrunden Loch in der Wand. Wie Pfeile glitten sie durch die Luft und landeten auf dem Boden.
    Lieselotte schrie auf. Es war ihr gerade noch gelungen, einem der Ungeheuer auszuweichen. Das Tier hatte sein Maul weit geöffnet und die spitzen Eckzähne vorgeklappt. Die Schlange schien bereit, jeden Moment zuzubeißen.
    Das Mädchen stolperte und landete auf dem sandigen Boden. „Los weg. wir müssen hier raus!“ schrie Axel, der vor Schlangen
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