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Die Knickerbocker Bande - 31 - Der Bumerang des Bösen

Die Knickerbocker Bande - 31 - Der Bumerang des Bösen

Titel: Die Knickerbocker Bande - 31 - Der Bumerang des Bösen
Autoren: Thomas Brezina
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Der Grund fiel ziemlich steil zur Mitte des Gewässers hin ab. Wer baden wollte, konnte höchstens zwei oder drei Schritte gehen und mußte dann schwimmen, weil er keinen Boden mehr unter den Füßen hatte.
    Poppi hielt die Wasserflasche in der Hand und streckte den Arm aus. Sie wollte nicht im flachen Wasser schöpfen, weil Axel ein wenig Sand aufgewirbelt hatte, den sie nicht unbedingt trinken mußte. Als sie die Metallflasche ins Wasser tauchte, schoß plötzlich völlig unerwartet und blitzschnell ein riesiger grüner, schuppiger Schädel aus dem See und schnappte nach ihrer Hand. Poppi schrie wie am Spieß!

Raupen zum Frühstück
     
     
    Ein mächtiges altes Süßwasserkrokodil war aufgetaucht und hatte nach seiner Beute geschnappt. Normalerweise kamen am Morgen Tiere zum See, um hier ihren Durst zu stillen. Diesmal schien es ein besonders saftiges Stück zu sein, das da erschienen war. Das Krokodil hatte bei seinem schnellen Angriff zu seinem Unglück aber nur die Wasserflasche erwischt und sich daran festgebissen. Poppis Hand war nichts geschehen, da sie die Flasche am hinteren Ende festgehalten hatte. Aber das Tier riß und zerrte nun an dem Ding, das sich das Mädchen zur Sicherheit umgehängt hatte. Poppi wurde nach vorn gezogen und brüllte laut um Hilfe. Das Krokodil wollte sie ins Wasser zerren und dort verschlingen, wie es das mit jeder Beute tat.
    Axel, Lilo und Dominik überwanden die Schrecksekunde und stürmten los. Das Mädchen stand bereits bis zu den Knien im Wasser und versuchte verzweifelt, am Ufer etwas zu fassen zu kriegen. Ihre Hände griffen dabei aber nur in vertrocknetes Gras, das sofort samt Wurzeln aus der Erde kam. Das Krokodil ließ nicht locker, und der lederne Tragriemen schnitt in Poppis Nacken. Es war unmöglich, ihn über den Kopf des Mädchens zu bekommen, da das Tier viel zu kräftig daran zog.
    Während Lieselotte und Dominik ihre Freundin an den Schultern festhielten und sich gegen die gewaltige Kraft des Krokodils stemmten, versuchte Axel, sein Taschenmesser zu finden. In seinem Rucksack war es nicht.
    “Hosentasche!” sagte Lilo keuchend. Ja, da fand es der Junge! Er klappte die größte Klinge heraus und begann mit zittrigen Fingern den Ledergurt durchzuschneiden. Durch das heftige Zerren des Krokodils mußte er höllisch achtgeben, Poppi nicht zu verletzen. “Schnell... schnelllll!” Das Mädchen rutschte immer weiter ins Wasser und würde bald keinen Grund mehr unter den Füßen haben.
    Axel werkte wie wild, und endlich schnalzte der Riemen auseinander. Die beiden Enden klatschten ins Wasser. Das Krokodil war überrascht, doch es gab nicht auf, sondern schwamm ans Ufer, um sich einen der Knickerbocker zu schnappen. “Weg ... schnell!” schrie Lieselotte, die Poppi an Land gezogen hatte und sie nun losließ, um schneller flüchten zu können. Das geschockte Mädchen stürzte und kam nicht mehr auf die Beine. Dominik war schon weitergelaufen, um sein Leben zu retten, und Axel reagierte in seiner Panik ebenso und ließ die Freundin im Stich. Das Krokodil riß sein Maul weit auf, während es auf Poppi zusteuerte. Ihre Kumpel wußten nicht, was sie tun sollten.
    Wie ein schwarzer Kugelblitz zischte etwas an Lieselottes rechtem Ohr vorbei und knallte auf den Kopf des Krokodils, das in der nächsten Sekunde bewegungslos am Ufer liegenblieb. Ein schwarzer Bumerang hatte Poppi im letzten Augenblick davor bewahrt, als Busch-Frühstück vernascht zu werden.
    Lilo drehte sich um und erblickte den dunkelhäutigen Ureinwohner in Jeans, den sie vor fast einer Woche zum ersten Mal bei der Farm gesehen hatte. Er beachtete Lilo nicht, sondern rannte an ihr vorbei und hob Poppi vom Boden auf. Dann schnappte er seinen Bumerang und trug das Mädchen vom Krokodil weg, das verdächtig mit den Augen zuckte. Der Mann lief davon, und die drei anderen Knickerbocker folgten ihm. Als Axel sich umdrehte, sah er, wie das Krokodil sich wieder ins Wasser gleiten ließ.
    Der Dunkelhäutige setzte Poppi ab und musterte sie von Kopf bis Fuß. Sein Gesicht war diesmal nicht mit weißen Linien bemalt. Der Mann hatte eine sehr ausgeprägte Stirn, die sich über seinen Augenhöhlen wölbte. Sehr auffallend waren seine dicken Backenknochen und die breite Nase. Das Haar war dunkel und stark gekräuselt. “Danke!” sagte Lieselotte langsam und verneigte sich. Sie hoffte, daß der Mann das verstand. Poppi ließ sich zu Boden sinken und begann zu weinen. Das war kein Wunder, schließlich hatte sie in den
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