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Die Knickerbocker Bande 30 - Im Reich des Geisterzaren

Die Knickerbocker Bande 30 - Im Reich des Geisterzaren

Titel: Die Knickerbocker Bande 30 - Im Reich des Geisterzaren
Autoren: Thomas Brezina
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weiß, wer wir sind, und wird sich zu erkennen geben“, sagte Lieselotte zur Beruhigung.
    Die drei Knickerbocker warteten und warteten. Die Zeiger der Uhr rückten weiter und weiter, aber keiner trat zu den Freunden. War der Brief nur ein Witz gewesen?
    „He... he... seht einmal da!“ rief Dominik plötzlich.

Spiel mit falschen Karten
     
     
    Als Axel diesmal erwachte, war zuerst alles wie beim ersten Mal. Schwarz. Rund um ihn herrschte wieder Dunkelheit. Langsam hob er den linken Arm und dann den rechten. Es fiel ihm diesmal weit weniger schwer. Er richtete sich auf und spürte, wie die Nebel der Betäubung aus seinem Kopf fast verschwunden waren. Er wollte aufstehen, aber irgend etwas hinderte ihn daran. Steckte er in einer Zwangsjacke? Axel ertastete rund um sich Pelze. Er war in einen Sack aus dickem Pelz gehüllt, der an seinem Hals zugeschnürt war. Er konnte Arme und Beine bewegen, steckte aber wie in einer Blase. Außerdem war die Luft, die um sein Gesicht strich, sehr kalt.
    Der Junge tastete an seinem Hals entlang und fand die Verschnürung. Mit einigem Fingerspitzengefühl gelang es ihm, die Knoten zu lösen und aus dem Fellsack zu kriechen. Er schüttelte sich und rieb seine Nasenspitze, die eisig kalt war. Nun wurde ihm auch klar, wieso er in diesem Sack steckte. Der Raum war wie eine Kühltruhe. In einer Ecke stand ein äußerst altertümlicher Heizstrahler, der schwach glühte und kaum Wärme abgab.
    Zum Glück war Axel die Taschenlampe nicht abhanden gekommen. Sie steckte in seiner Hosentasche. Er leuchtete den Raum ab und erkannte, daß er sich in einem fensterlosen Zimmer befand, das nur eine Tür hatte. Die Wände waren unverputzt und naß. Die Ziegel schienen sehr bröselig und alt zu sein, Axel ging zur Tür und versuchte sie zu öffnen.
    Abgesperrt, was sonst!
    Er bückte sich und spähte durch das Schlüsselloch. Auch draußen herrschte Finsternis. Er wollte weg, und das schnell. Der Junge begann zu brüllen und zu toben und trat gegen die Tür. Anschließend legte er eine kurze Pause ein und wartete, ob jemand kam.
    Aber nichts rührte sich. Er schien allein zu sein. In Axel stiegen plötzlich Wut und Verzweiflung auf. Er wollte raus. Wo befand er sich überhaupt? Der Junge stieß einen grölenden Urschrei aus, der jeden Karatekämpfer vor Neid hätte erblassen lassen, und sprang mit beiden Beinen gleichzeitig gegen die Tür. Aber sie gab nicht nach. Axel bemerkte, wie sich Platzangst in ihm regte. Er hatte das Gefühl, die Wände würden auf ihn zukommen und ihn erdrücken. Die Decke des Raumes schien sich zu senken, und er wollte nur noch hinaus. Wie verrückt rannte er hin und her und lief sogar die Wände hoch. Er trampelte gegen die harten Ziegel, bis er vor Schmerz schrie, machte aber trotzdem weiter. Er hatte schließlich die vierte Wand erreicht, als das Mauerwerk seinen Tritten nicht standhielt. Es zerbarst, und in der Wand prangte ein Loch. Es war groß genug, daß Axel durchkriechen konnte. Und das tat er auch sofort. Er schwitzte und zitterte, spürte entsetzlichen Hunger und Durst und richtete verzweifelt den Lichtstrahl seiner Taschenlampe auf seine Umgebung.
    Er stand in einem weitläufigen Kellergewölbe, das von breiten Bögen und Säulen gestützt wurde. An den Seiten befanden sich zahlreiche Türen, die wahrscheinlich zu verschiedenen Kammern führten. Axel lief von einer zur anderen und rüttelte daran, aber keine ging auf. Er irrte zwischen den Säulen umher und wurde immer verwirrter und verzweifelter. Plötzlich prallte er gegen einen riesigen Schrank, der mitten im Raum stand. Axel betastete ihn. Die Außenseite war eiskalt und aus Metall. Der Schrank mußte mindestens zwei Meter hoch und ungefähr eineinhalb Meter breit sein. An einer Seite entdeckte der Knickerbocker eine Art Fenster. Es war eine Glasplatte, die in den Stahl eingelassen war. Rundherum befanden sich Schalter und Knöpfe. Als Axel den Schrank umschlich, stolperte er über ein Kabel, das auf dem Boden lag. Es führte direkt in den Schrank.
    Der Juniordetektiv hatte kein Interesse an dem monströsen Ding, sondern suchte verzweifelt weiter nach einem Ausgang. „Hilfeee!“ schrie er, und seine Stimme hallte durch den Raum. Antwort erhielt er keine.
    Zur selben Zeit erkannte Dominik auf dem Roten Platz ein bekanntes Gesicht. „Das ist Vladimir, einer der Diener des Geisterzaren: der, der mich im Café angesprochen hat!“
    Der Russe trug jetzt keine Uniform mehr, sondern eine dicke Winterjacke,
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