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Die Knickerbocker Bande 22 - Der taetowierte Elefant

Die Knickerbocker Bande 22 - Der taetowierte Elefant

Titel: Die Knickerbocker Bande 22 - Der taetowierte Elefant
Autoren: Thomas Brezina
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gesagt: vor das Maul? Hier lauerten überall Tiere. Sie befanden sich in der Wildnis, in der sie jeden Meter auf einen Geparden stoßen konnten, der sich verteidigen und sie anfallen würde. Ein Biß - und sie waren erledigt.
    Schlangen! Schlangen gab es doch auch hier. Giftschlangen, Würgeschlangen. Eigentlich war es egal. Immer weiter. Nicht stehenbleiben. Blindlings stapften die Junior-Detektive voran. Sie waren wie berauscht. Rund um sie lag alles im Nebel, obwohl sich der Morgendunst bereits verzog. Sie sahen nur einen kleinen Ausschnitt der Landschaft, die vor ihnen lag. Es war, als würden sie ein Fernglas verkehrt herum halten. Alles erschien so weit weg und klein.
    Weiter! Nicht stehenbleiben. Weiter! Immer weiter!
    „Ahhhhh!“
    Poppi schrie auf und schlug in Panik um sich. „Eine Schlange! Eine Schlange hat mich am Bein erwischt! Hilfeeeeeee!“ kreischte sie und verlor vor Schreck fast die Besinnung.
    „Das ist ein Arm...!“ stieß Axel hervor.
    Ein schwarzer Arm war aus dem Gebüsch aufgetaucht und hatte das Mädchen gepackt. Nun kam der Verfolger zum Vorschein.
    „Nein!“ keuchte Lieselotte. Es war der weißhaarige Schwarze, der sie entführt hatte. Wieso war er hier?
    „Ich euch nach“, radebrechte er. „Ich wissen, daß hier. Frau erkannt. Jeep vor Zaun. Hergeschlichen.“
    Axel deutete dem Mann mit Händen und Füßen, in welcher entsetzlichen Gefahr sie sich befanden. Er tat so, als hätte er ein Gewehr in der Hand und zielte auf die anderen. Dann fuchtelte er mit dem Finger in die Richtung, in der sich die Festung befand, und zeigte, daß die Jäger aus dieser Richtung kommen würden.
    Der Mann nickte. Er schien zu verstehen. „Eile!“ sagte er und schubste die Knickerbocker wieder zurück zur Burg.
    Bockig stellten sie sich hin und verweigerten jeden Schritt. „Nein!“ protestierten sie. Steckte der alte Mann mit dem Kaiser unter einer Decke?
    „Doch... bitte schön!“ sagte der Mann drängend. Er lief ein Stück voran und deutete auf den Boden. Axel kam näher und erkannte einen schmalen Trampelpfad, der nach rechts abbog. „Da... da!“ sagte der Schwarze.
    Widerwillig folgten die vier Freunde dem Mann. Nach ungefähr 500 Metern sahen sie dann, wohin der Weg führte. Sie standen vor einem Gehege, das mit einem Zaun aus Holzstämmen eingefaßt war und in dem ein Dutzend Strauße herumstolzierte.
    „Reiten... reiten!“ sagte der Mann.
    „Auf einem Strauß? Das ist unmöglich!“ rief Lilo.
    Der Mann schüttelte den Kopf.
    „Ich trainiert“, sagte er. Zum Beweis kletterte er über den Zaun, suchte das kräftigste Tier, schwang sich geschickt auf dessen Rücken, preßte die Knie vorne fest zusammen und klammerte sich an den Rückenfedern fest. Er stieß das Tier mit den Knien mehrere Male in die Seite, worauf es sich gehorsam in Bewegung setzte.
    Der Mann sprang wieder ab und eilte auf die staunenden Knickerbocker zu. „Schneller... viel schneller“, versprach er. Mit seinen starken Armen hob er einen Junior-Detektiv nach dem anderen über den Zaun und setzte ihn auf einen Strauß. Er zeigte ihnen genau, wo sie sich festhalten mußten und wie sie am besten auf dem Rücken des Tieres blieben. Dann öffnete er das Gatter, kletterte auf seinen Reitvogel, trieb ihn an und ritt los. Die anderen Strauße schlossen sich unter heftigem Kopfwackeln an. Bereits nach einer kurzen Strecke hatten sie eine ziemliche Geschwindigkeit erreicht und kamen flott voran.
    Die Knickerbocker-Freunde mußten nun zwar alle Kraft einsetzen, um sich auf den Vögeln zu halten, aber eine Flucht erschien ihnen wieder möglich.
    Der Ritt dauerte allerdings nicht lange. Nach ungefähr einer halben Stunde waren die Tiere völlig erschöpft und ließen sich zu Boden sinken. Nun mußten die vier Junior-Detektive und der Mann zu Fuß weiter.
    „Ich Mobane!“ stellte sich der alte Schwarze vor. „Ich euch retten“, versprach er.
    Da Poppi sich im Augenblick kaum auf den Beinen halten konnte, hob er sie kurzerhand auf seine Schultern und lief los.
    Die anderen hatten Mühe, mit ihm Schritt zu halten. Aber Mobane dachte nicht daran, sein Tempo zu verringern. Das hätte den sicheren Tod bedeutet.
    Mit dem Schwarzen fühlte sich die Bande in der Wildnis sicherer. Er schien sich genau auszukennen. Immer weiter entfernten sie sich von der Festung, und obwohl sie von Minute zu Minute schwächer wurden, wuchs in ihnen auch die Hoffnung.
    „Ist es noch weit?“ erkundigte sich Dominik.
    Mobane schüttelte den Kopf.
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