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Die Knickerbocker Bande 045 - Der Mann ohne Gesicht

Die Knickerbocker Bande 045 - Der Mann ohne Gesicht

Titel: Die Knickerbocker Bande 045 - Der Mann ohne Gesicht
Autoren: Thomas Brezina
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Das Glas war zerbrochen, als ich Fräulein Linda zurückholte“, berichtete Dominik.
    Lieselotte fand das nicht ungewöhnlich: „Klar, durch die Hitze.“
    „Aber es lag keine einzige Scherbe auf der Straße. Alle waren nach innen gefallen. Außerdem hat es im Erdgeschoss gar nicht gebrannt. Das Feuer hat im ersten Stock begonnen!“, sagte Dominik aufgeregt.
    Axel kam ein Verdacht. „Der Sicherungskasten befindet sich genau neben der Tür. Es ist sicher eine Kleinigkeit, in diesem altmodischen Ding einen Kurzschluss zu verursachen ... Der Mann ohne Gesicht muss um das Haus geschlichen sein!“
    Poppi flüsterte: „Meinst du, er hat den Kurzschluss ausgelöst? Absichtlich?“
    Axel nickte stumm.
    „Aber woher wusste er von dem Sicherungskasten?“, überlegte Lilo.
    „Glaubt mir! Er war’s! Wie sonst wäre zu erklären, dass er sich nicht gleich aus dem Staub gemacht hat, nachdem er seinen Gegnern entkommen ist? Ich glaube, er wollte sichergehen, dass ihn niemand . “, Axel schluckte. Ihm war soeben klar geworden, welchen Zweck das Feuer gehabt hatte. Er war ein unerwünschter Zeuge und sollte beseitigt werden.
    Doch der Plan des geheimnisvollen Mannes war schief gegangen. Würde er es noch einmal versuchen?
    Lilo griff sich an die Nase. Sie spürte, wie gefährlich der Unbekannte war. Finger weg, warnte sie eine innere Stimme. Doch sie wollte unbedingt mehr über die Gestalt ohne Gesicht herausfinden.
    Vorerst aber blieb für Nachforschungen keine Zeit. Die Knickerbocker-Bande war nämlich aus einem ganz bestimmten Grund nach Amsterdam gekommen.

 
     
Zu allem entschlossen
    Der Mann ohne Gesicht war in der Nacht mit dem Fahrrad bis zum Hafen gefahren.
    Um nicht aufzufallen, hatte er kurz in einer dunklen Durchfahrt angehalten und die spiegelnde Schale abgenommen. Vorsichtig hatte er sie unter seiner Jacke verschwinden lassen, denn sie war für ihn kostbarer als Gold.
    Unter dem Futter seiner Jacke waren mehrere falsche Bärte und Augenbrauen versteckt. Er wählte einen Vollbart und besonders buschige Augenbrauen aus und klebte sie sich sorgfältig an. Niemand, der ihn jetzt sah, sollte später sein wahres Gesicht beschreiben können. Der Mann war ein Meister der Verkleidung.
    Zum Glück waren nur wenige Menschen unterwegs. Um den Blumenmarkt, wo das Leben schon mitten in der Nacht begann, machte der Mann ohne Gesicht einen großen Bogen.
    Er steuerte auf eine kleine düstere Pension zu. Über dem Eingang hing eine völlig verschmutzte Leuchtschriftreklame, die aus nur drei Buchstaben bestand: RIP.
    Der Mann trat ein und ging auf einen niederen Tresen zu. Dahinter lümmelte ein Bursche, der wohl als Portier hier arbeitete.
    In der Pension stank es nach Essen, abgestandenem Rauch und Toilette.
    Der verschlafene Portier reichte dem Mann wortlos einen Schlüssel und streckte die andere Hand nach dem Geld aus. Bezahlt wurde hier im Voraus.
    Aber der Mann ohne Gesicht hatte kein Geld bei sich. Er war doch erst gerade . Ein schwerer Fehler! Er hätte sich dafür ohrfeigen können.
    Als der Portier bemerkte, dass der späte Gast nicht zahlen konnte, zog er den Schlüssel wieder zurück und wies ihm die
    Tür.
    Davon ließ sich der Mann ohne Gesicht aber nicht beeindrucken. Er würde hier übernachten, auch ohne Geld. An der Rückseite des Hauses kletterte er an der Regenrinne nach oben und stieg durch ein Fenster. Er hatte Glück: Das Zimmer war unbewohnt.
    Schnell verriegelte er die Tür und ließ sich auf das knarrende Bett fallen. Er schlief sofort ein.
    Da das Zimmer als nicht vermietet galt, wurde er am nächsten Morgen auch nicht von der Putzfrau gestört. Obwohl ihn der Hunger quälte, wagte er sich den ganzen Tag über nicht nach draußen. Er wollte auf den Einbruch der Dunkelheit warten. Da fühlte er sich sicherer.
    Um sich die Zeit bis zum Abend zu vertreiben, schaltete er den Fernsehapparat ein. Es gab Zeichentrickfilme und Quizsendungen und gelangweilt starrte der Mann auf den Bildschirm. Dann aber kam ein Bericht, der ihn interessierte: Er sah das Mädchen, das ihm in der Nacht nachgelaufen war, und die anderen drei Kinder, die er auf der Brücke beobachtet hatte.
    Soviel er verstand, nahmen sie an einem Wettbewerb teil. Es war ein Bericht, der live vom Veranstaltungsort gesendet wurde. Am unteren Bildrand wurde ein Hinweis eingeblendet: Es gab noch Karten für die Show, die in einer Halle am Stadtrand für das Fernsehen aufgenommen wurde.
    Da der Mann ohne Gesicht kein Papier hatte, notierte er
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