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Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Titel: Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14
Autoren: Ian Rankin
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per Taxi nach Hause. Der Fahrer musste ihn aufwecken, als sie in der Arden Street angekommen waren. Rebus hatte nach Zigaretten gestunken, hatte den Wunsch verspürt, alles abzuwaschen. Hatte daraufhin Badewasser einlaufen lassen, nur heißes, er wollte es später mit kaltem mischen. Saß auf der Toilette, halb ausgezogen, den Kopf in den Händen, die Augen geschlossen. Um ihn herum drehte sich alles, schwankte hin und her, und er kippte vornüber, bis sein Kopf gegen den Badewannenrand stieß.... er erwachte auf den Knien hockend, mit brennenden Händen. Die Hände hingen in der Wanne, vom kochend heißen Wasser verbrüht... Verbrüht.
    Nichts Mysteriöses.
    Ein Missgeschick, das jedem passieren konnte.
    Oder?
    Aber nicht heute Abend. Er stand auf, stützte sich an der Wand ab, ging dann mühsam ins Wohnzimmer und schob dort seinen Sessel mit den Füßen ans Fenster. Draußen war es ruhig und friedlich, in den Fenstern der gegenüberliegenden Wohnungen brannte Licht. Paare genossen den Feierabend, sahen nach den Kindern. Singles warteten auf den Pizzaboten oder guckten sich einen Film aus der Videothek an. Studenten diskutierten, ob sie schon wieder in den Pub gehen sollten, machten sich Sorgen wegen noch nicht einmal angefangener Referate.
    Wenn überhaupt, so führten nur wenige ein Leben, das Geheimnisse barg; Ängste - ja, Zweifel - höchstwahrscheinlich. Vielleicht sogar ein schlechtes Gewissen wegen kleiner Fehler und Missetaten.
    Aber nichts davon bereitete jemandem wie Rebus Sorgen. Nicht heute Abend. Seine Finger tappten auf der Suche nach dem Telefon auf dem Boden entlang. Er stellte sich den Apparat auf den Schoß, erwog, Allan Renshaw anzurufen. Es gab ein paar Dinge, die er ihm sagen musste. Er hatte über Familien nachgedacht: nicht nur über seine eigene, aber über all jene, die irgendwie mit dem Port-Edgar-Fall in Verbindung standen. Lee Herdman hatte seine Familie im Stich gelassen. James und Jack Bell verband offenbar nichts als ihre Blutsverwandtschaft. Teri Cotter und ihre Mutter... und Rebus selbst, der seine eigene Familie durch Kollegen wie Siobhan und Andy Callis ersetzt und dadurch Verbindungen geschaffen hatte, die häufig stärker als die Bande des Blutes zu sein schienen. Er starrte das Telefon auf seinem Schoß an und kam zu dem Schluss, dass es etwas zu spät für einen Anruf bei seinem Cousin war. Zuckte die Achseln, sagte lautlos »morgen«. Lächelte bei der Erinnerung daran, wie er Siobhan hochgehoben hatte.
    Beschloss, festzustellen, ob er es bis ins Bett schaffen würde. Das Notebook befand sich im »Ruhezustand«. Er machte sich nicht die Mühe, es aufzuwecken; er zog einfach den Stecker raus. Morgen würde er es zurück zur Wache bringen.
    Im Flur hielt er inne, ging ins Gästezimmer und nahm sich das Exemplar von Der Wind in den Weiden. Er würde es in seiner Nähe behalten, damit er es nicht vergaß. Morgen würde Bob ein Geschenk von ihm bekommen. Morgen, so Gott und der Teufel wollten.

Epilog

Jack Bell scheute bei der Vorbereitung auf den Prozess gegen seinen Sohn keine Kosten. James schien das jedoch egal zu sein. Er hatte betont, dass er alles zugeben werde. Er war schuldig, und das würde er vor Gericht auch sagen.
    Trotzdem hatte Jack Bell den Anwalt engagiert, der als der beste in ganz Schottland galt. Seine Kanzlei befand sich in Glasgow, und er stellte die Fahrtzeit nach Edinburgh mit seinem üblichen Stundensatz in Rechnung. Er war makellos gekleidet, trug einen Nadelstreifen-Anzug mit weinroter Fliege, rauchte, wenn es erlaubt war, Pfeife, und wenn nicht, hielt er die Pfeife zumeist in der linken Hand. Er saß jetzt Jack Bell gegenüber, die Beine gekreuzt, und starrte eine Stelle an der Wand dicht über dem Kopf des Abgeordneten an. Bell hatte sich an die Eigenarten des Mannes gewöhnt, und er wusste, es war keinesfalls ein Anzeichen dafür, dass er abgelenkt war, sondern vielmehr dafür, dass er sich mit voller Konzentration dem anstehenden Thema widmete.
    »Wir haben Chancen«, sagte der Anwalt. »Und zwar ziemlich gute, würde ich sagen.« »Tatsächlich?« »Oh ja.« Der Anwalt musterte das Mundstück seiner Pfeife, als überprüfe er es auf mögliche Makel. »Wissen Sie, der entscheidende Punkt ist folgender: Dieser Detective Inspector Rebus ist mit den Renshaws verwandt... ein Cousin des Vaters, um genau zu sein. Als Folge davon hätte er niemals auch nur ansatzweise mit den Ermittlungen befasst sein dürfen.« »Interessenkonflikt?«, vermutete Jack
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