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Die Kinderbibel - Das Alte Testament (German Edition)

Die Kinderbibel - Das Alte Testament (German Edition)

Titel: Die Kinderbibel - Das Alte Testament (German Edition)
Autoren: Annemarie Benedikt
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sie können die Worte nicht lesen. Wenn es dir gelingt, wirst du Purpur tragen, dich mit einer Goldkette schmücken und der Dritte in meinem Reich sein.«
    Daniel löst das Rätsel
    Daniel begann einen längeren Vortrag. Er sagte: »Behalte deine Gaben oder schenke sie einem anderen, aber die Schrift will ich für den König lesen und deuten. Dein Vater, König Nebukadnezzar, hatte vom höchsten Gott Macht bekommen und herrschte über alle Völker, bis er überheblich wurde und deshalb seinen Thron verlor. Und obwohl du, Belschazzar, dies alles weißt, hast du dich gegen den Herrn erhoben und dir die Gefäße aus seinem Tempel herbeischaffen lassen, um sie zu entweihen. Darum hat Gott diese Hand geschickt und diese Schrift an die Wand geschrieben.«

Das Menetekel
    Und Daniel fuhr fort: »Das Geschriebene lautet: Mene mene tekel u-parsin. Diese Worte bedeuten: Mene – GEZÄHLT hat Gott die Tage deiner Herrschaft und macht ihr ein Ende. Tekel – GEWOGEN wurdest du auf der Waage und zu leicht befunden für die Gnade Gottes. Peres – GETEILT wird dein Reich, den Medern zu dem einen, den Persern zum anderen Teil gegeben.«
    Belschazzar war beeindruckt. Daniel bekam die versprochene Belohnung. Doch noch in der gleichen Nacht erfüllte sich Belschazzars Schicksal; der Meder Darius übernahm die Macht und ließ den König töten. Auch unter dem neuen Herrscher blieb Daniel am Hof, denn Darius wollte auf seine Weisheit und sein Können keinesfalls verzichten.
     
    Daniel in der Löwengrube
    Der neue König von Babylon, Darius, ordnete das große Reich neu. Hundertzwanzig Statthalter setzte er ein, die über die Provinzen wachten. Diese Gouverneure wurden wiederum von drei obersten Beamten am Hof kontrolliert, von denen einer Daniel war.
    Daniel erwies sich in seiner neuen Stellung als besonders geschickt. Aber natürlich gab es Neider, die Daniel den Erfolg nicht gönnten. Diese Beamten dachten darüber nach, wie sie Daniel loswerden könnten. Im ganzen Reich beteten Meder und Perser zu unterschiedlichen Götzen, nur Daniel nicht, der dem Gott Israels treu geblieben war. Hier hakten die Verschwörer ein.
    Sie gingen zum König und schlugen vor, er möge folgendes Dekret erlassen: Wer innerhalb der nächsten dreißig Tage andere Götter außer den König anbetet, wird zur Strafe den Löwen vorgeworfen. Der König fühlte sich geschmeichelt und ließ ein entsprechendes Schreiben anfertigen, das er sofort unterzeichnete. Damit war es zum unwandelbaren Gesetz geworden.
    Daniel hatte zwar von dem Dekret gehört, ließ sich aber dadurch nicht vom Beten abhalten. Die Verschwörer schlichen sich zu seinem Haus und beobachteten, wie er zu Gott betete; danach rannten sie zu Darius und zeigten Daniel an.
    Schweren Herzens ließ König Darius Daniel verhaften und in die Löwengrube werfen. Der König fastete und verbrachte eine schlaflose Nacht, weil ihn das Gewissen drückte; früh am Morgen eilte er zur Löwengrube. Voller Angst rief er Daniels Namen.
    »Die Löwen taten mir nichts zuleide«, antwortete Daniel aus der Grube, »denn Gott hat seinen Engel geschickt und den Löwen den Rachen verschlossen. Er wusste, dass ich schuldlos bin; und auch dir gegenüber, mein König, belastet mich keine Schuld.«
    Da ließ der König Daniel aus der Löwengrube heraufholen. Und tatsächlich: Nicht die geringste Verletzung hatte Daniel davongetragen. Darius befahl, die Verschwörer festzunehmen und samt ihren Familien in die Löwengrube zu werfen.
    Der König aber ordnete an, dass von nun an der Glauben der Israeliten zu achten sei.
     

Die Propheten des Exils
    Mit dem Volk Israels waren auch zwei Propheten ins Exil verschleppt worden; der eine hieß
    Ezechiel, der Name des zweiten war nicht bekannt; man nannte ihn, da er in seiner Ausdrucksweise an Jesaja erinnerte, den »zweiten Jesaja«.

Ezechiel
    Der Prophet Ezechiel wirkte unter den verschleppten Israeliten. Er war ein Visionär und sah die Rettung des Volkes durch Gott und die Rückkehr nach Jerusalem voraus; nach seinen Visionen konnte er den neuen Tempel bis ins Detail beschreiben.
    »Ich sah einen Mann, der eine Schnur und eine Messlatte in der Hand hielt. Er sagte zu mir: Achte auf alles, was ich dir zeige. Denn deshalb bist du hierher gebracht worden. Berichte alles, was du siehst, dem Haus Israel.
    Da stand eine Mauer, die den Tempel ringsum außen umgab. Der Mann maß ab, und die Mauer war fast drei Meter hoch und ebenso stark. Er vermaß auch den Tempel selbst: Dieser war
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