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Die Kinderbibel - Das Alte Testament (German Edition)

Die Kinderbibel - Das Alte Testament (German Edition)

Titel: Die Kinderbibel - Das Alte Testament (German Edition)
Autoren: Annemarie Benedikt
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König und ihre Fürsten sind unter den Völkern, keine Weisung ist da, auch keine Offenbarung schenkt der Herr ihren Propheten.
    Am Boden verstummt, die Ältesten der Tochter Zion streuen sich Staub aufs Haupt, legen Trauerkleider an.
    Zu Boden senken den Kopf die Mädchen von Jerusalem.
    Meine Augen ermatten von Tränen, mein Innerstes glüht.
    Ausgeschüttet auf die Erde ist mein Herz über den Zusammenbruch der Tochter, meines Volkes.
    Kind und Säugling verschmachten auf den Plätzen der Stadt. Sie sagen zu ihren Müttern: Wo ist Brot und Wein, da sie erschöpft verschmachten auf den Plätzen der Stadt, da sie ihr Leben aushauchen auf dem Schoß ihrer Mutter.
    Wie soll ich dir zureden, was dir gleichsetzen, du Tochter Jerusalem?
    Womit kann ich dich vergleichen, wie dich trösten, Jungfrau, Tochter Zion?
    Dein Zusammenbruch ist groß wie das Meer, wer kann dich heilen?
    Getan hat der Herr, was er geplant, seinen Drohspruch vollzogen, den er seit alters verkündet hat.
    Eingerissen hat er, nicht geschont. Den Feind ließ er über dich jubeln, erhöhte die Macht deiner Gegner.
    Schrei laut zum Herrn, stöhne, Tochter Zion!
    Wie einen Bach lass fließen die Tränen Tag und Nacht!
    Niemals gewähre dir Ruhe, nie lass dein Auge rasten!
    Steh auf, klage bei Nacht, zu jeder Nachtwache Anfang!
    Schütte aus wie Wasser dein Herz vor dem Angesicht des Herrn!
    Erhebe zu ihm die Hände für deiner Kinder Leben, die vor Hunger verschmachten an den Ecken aller Straßen.
    Herr, sieh doch und schau: Wem hast du solches getan?
    Darf man erschlagen im Heiligtum des Herrn Priester und Propheten?
    Am Boden liegen in den Gassen Kind und Greis.
    Die Mädchen und jungen Männer fielen unter dem Schwert.
    Du hast sie erschlagen am Tag deines Zorns, geschlachtet, ohne zu schonen.
    Wie zum Festtag hast du gerufen, die Schrecken ringsum.
    Am Zorntag des Herrn gab es keinen, der entkam und entrann.
    Die ich hegte und großzog, mein Feind hat sie vernichtet.
     

Daniel
    Unter den verschleppten Judäern in Babylon befanden sich auch viele junge Männer. Nebukadnezzar befahl seinem Oberkämmerer Aschpenas, aus diesen einige herauszusuchen, die von königlichem Geblüt oder wenigstens aus vornehmen Familien waren. Sie sollten von schöner Gestalt, gebildet und verständig sein, denn der König wollte sie an seinem Hof haben; Aschpenas würde ihnen auch Sprache und Schrift der Chaldäer beibringen.
    So suchte der Oberkämmerer vier junge Männer aus, die Daniel, Hananja, Mischael und Asarja hießen. Aschpenas gab ihnen sogleich chaldäische Namen: Daniel wurde Beltschazzar, Hananja wurde zu Schadrach, Mischael zu Meschach und Asarja nannte man Abed-Nego.
    Die Speisen und Getränke, die am Hof Nebukadnezzars gereicht wurden, entsprachen nicht den Vorschriften der judäischen Religion; Daniel dachte darüber nach, wie er zu Essen kommen könne, ohne die Vorschriften zu verletzen. Der Oberkämmerer hatte zwar Verständnis für Daniel, meinte aber: »Was wird der König sagen, wenn ihr aufgrund anderer Ernährung schlechter ausseht als die anderen jungen Männer?«
    »Lass es auf einen Versuch ankommen«, erwiderte Daniel, »wir werden zehn Tage lang nur pflanzliche Kost zu uns nehmen und Wasser trinken. Dann kannst du uns mit den anderen jungen Leuten vergleichen. Und danach entscheide, wie weiter verfahren werden soll.« Nach zehn Tagen musste der Oberkämmerer zugeben, dass Daniel und seine Freunde besser aussahen als die anderen jungen Männer, und so verfügte er, dass sie nur noch pflanzliche Kost und Wasser bekamen.

Die Statue
    Nach ihrer Ausbildung brachte Aschpenas sie vor den König, der Gefallen an ihnen fand und sie in seinen Dienst nahm. Sie berieten ihn, da sie in allen Wissenschaften den anderen Mitarbeitern Nebukadnezzars überlegen waren. Es gelang Daniel, einen schwierigen Traum des Königs zu deuten, was ihm Ruhm einbrachte, und er sorgte dafür, dass Schadrach, Meschach und Abed-Nego mit der Verwaltung der Provinz Babel beauftragt wurden, während Daniel selbst am Hof blieb.
    Eines Tages ließ Nebukadnezzar ein goldenes Standbild errichten, das von den Menschen angebetet werden sollte. Die Figur war über zwanzig Meter hoch und breiter als zwei Meter; sie wurde in der Ebene von Dura in der Provinz Babel aufgestellt. Der König befahl, sobald Musikinstrumente erklängen, sollten sich die Menschen vor der Statue niederwerfen und sie anbeten. Wer sich weigerte, würde mit dem Tode bestraft werden, und zwar durch Verbrennen.
    Bald
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