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Die Kinderbibel - Das Alte Testament (German Edition)

Die Kinderbibel - Das Alte Testament (German Edition)

Titel: Die Kinderbibel - Das Alte Testament (German Edition)
Autoren: Annemarie Benedikt
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kamen einige Chaldäer zu Nebukadnezzar. »Du hast befohlen, dass alle Welt das Standbild, das du errichten ließest, anbeten soll«, sagten sie, »nun sind da drei Judäer, die in der Provinz Babel die Verwaltung leiten; sie haben deine Anweisung nicht befolgt.« Zornig befahl der König die drei an den Hof. Als Schadrach, Meschach und Abed-Nego vor ihn hintraten, sprach Nebukadnezzar: »Ihr habt euch geweigert, das Standbild anzubeten. Ich gebe euch noch eine Chance: Geht hin und werft euch vor der Statue nieder. Tut ihr das nicht, so lasse ich euch zur gleichen Stunde in den Feuerofen werfen. Welcher Gott kann euch dann noch retten?«
    »Wenn überhaupt jemand, so kann uns nur unser Gott retten«, erwiderten die drei, »auch aus deiner Gewalt und aus dem Feuerofen. Aber selbst wenn er es nicht tun sollte, werden wir das Standbild nicht anbeten.« Diese Antwort erzürnte Nebukadnezzar noch mehr; er ließ die drei zum Ofen führen und heftig anheizen.
    Die Flammen schlugen hoch aus dem Feuerofen heraus; man fesselte Schadrach, Meschach und Abed-Nego so, wie sie waren; in voller Bekleidung, mit Mänteln, Mützen und allen anderen Kleidungsstücken. Dann wurden die drei in den Ofen geworfen.

Im Feuer
    Doch wunderbarerweise geschah den dreien nichts; sie wanderten im Ofen hin und her, während Abed-Nego ein Gebet sprach: »Gepriesen und gelobt seist du, Herr, Gott unserer Väter; herrlich ist dein Name in alle Ewigkeit. Denn du bist gerecht in allem, was du getan hast. Errette uns, deinen wunderbaren Taten entsprechend; verschaff deinem Namen Ruhm, Herr! Doch alle, die deinen Dienern Böses tun, sollen beschämt werden. Sie sollen erkennen, dass du allein der Herr und Gott bist.«
    Inzwischen heizten die Knechte des Königs den Ofen weiter an, mit Harz, Werg, Pech und Reisig. Die Hitze wurde so groß, dass sich niemand mehr nähern konnte. In das Innere des Feuerofens aber war der Engel des Herrn hinabgestiegen und hielt Flammen und Hitze von Schadrach, Meschach und Abed-Nego fern. Es war ganz so, als wehte im Ofen ein frischer Wind.
    Da begannen die drei, ein Loblied auf Gott zu singen. Nebukadnezzar hörte das und erschrak; er sagte zu seinen Hofleuten: »Haben wir nicht drei Männer gefesselt ins Feuer geworfen? Ich aber sehe vier Männer frei im Ofen umhergehen. Sie sind unversehrt, und der Vierte sieht aus wie ein Göttersohn!« Schließlich holte man Schadrach, Meschach und Abed-Nego aus dem Ofen heraus. Die Höflinge besahen sich die Männer genau und mussten feststellen, dass ihnen das Feuer nichts hatte anhaben können – nicht ein Haar auf ihren Köpfen war versengt, die Kleidung unversehrt und nicht einmal Brandgeruch haftete ihnen an. So wurden Schadrach, Meschach und Abed-Nego wieder in ihre Posten eingesetzt und darüber hinaus befahl der König, dass die Religion der Israeliten immer zu achten sei.
     

Die Schrift an der Mauer

Belschazzars Fest
    Nach Nebukadnezzar übernahm sein Sohn Belschazzar das babylonische Reich. Daniel stand noch immer in den Diensten des Hofes. Eines Tages gab der König ein großes Fest; Tausende hatten sich im Palast und im Innenhof versammelt und feierten in ausgelassener Stimmung. Da hatte der König eine Idee: Er ließ die goldenen Becher, Schüsseln und Bestecke holen, die von den Chaldäern aus dem Tempel in Jerusalem mitgebracht worden waren.
    So tranken und aßen dann der König, seine Frauen und Nebenfrauen, die Mitglieder der führenden Familien und andere Höflinge aus dem heiligen Geschirr. Plötzlich erschien auf der Wand des Innenhofes eine Hand, die eine Botschaft schrieb. Zu Tode erschrocken, brach Belschazzar das Fest ab und rief seine Wahrsager, da er die Schrift auf der Mauer nicht lesen konnte.
    Aber auch die Wahrsager, Astrologen und Wissenschaftler waren ratlos; sie konnten die Botschaft nicht entschlüsseln. Auch als Belschazzar eine Belohnung aussetzte und andere Leute versuchten, die Worte zu übersetzen, blieb das Rätsel bestehen. Die Königin erinnerte sich an Daniel und sprach zu dem König: »Ich weiß da einen Judäer, der schon deinen Vater Nebukadnezzar beraten hat. Sein Gott steht ihm zur Seite und deshalb ist es ihm damals gelungen, die Träume deines Vaters zu deuten. Du solltest ihn holen lassen.« Belschazzar schickte also nach Daniel, der auch bald beim König erschien. »In dir, so habe ich gehört, ist der Geist der Götter«, begann Belschazzar, »und bei dir fand man außergewöhnliche Weisheit. Meine Berater haben alle versagt –
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