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Die Karriere-Bibel

Titel: Die Karriere-Bibel
Autoren: Jochen Mai
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    23. Dezember
Merk mal! – Warum Auswendiglernen so wertvoll ist
    Mit den Jahren wurde der griechische Dramendichter Sophokles zu generös im Umgang mit seinem Geld. Seinen Söhnen, die sich
     um das schrumpfende Erbe sorgten, passte das gar nicht. Also schleppten sie ihren alten Herren vor ein Athener Gericht, um
     ihn entmündigen zu lassen. Der Richter, selbst in den besten Jahren, fragte den Greis, wie er denn den Vollbesitz geistiger
     Kraft beweisen wolle. Sophokles gab ihm keine Antwort, stattdessen rezitierte er aus dem Kopf den kompletten ersten Akt der
     Ödipus-Tragödie. Noch bevor er zum zweiten Akt ansetzen konnte, war der Richter von seiner Zurechnungsfähigkeit überzeugt
     und wies die kleinlauten Kläger ab.
    Mal ehrlich: Wir hätten alt ausgesehen. Die meisten von uns sind ja schon froh, wenn sie sich ihren Hochzeitstag, die PIN-Nummer
     und das Passwort für ihren E-Mail-Account merken können. Für die Telefonnummern und E-Mail-Adressen ihrer Freunde brauchen
     viele schon elektronische Helfer. Kein Wunder: Auswendiglernen ist Schwerstarbeit. Es macht keinen Spaß. Die meisten von uns
     erinnert es an das dumpfe Pauken unregelmäßiger Verben in der Schule. Zum Glück ist das vorbei. Und wozu gibt es heute Internet!
     Darin steckt das gesamte Wissen der Welt. Jederzeit abrufbereit. Der Kopf wird so nicht unnütz belastet und bleibt frei für
     das wirklich Wichtige. Tatsächlich? Die Hirnforschung weiß anderes: Denken und Merken schließen sich keinesfalls aus, sie
     ergänzen sich sogar. |435| Wer denkt, tut das mithilfe seiner Erinnerungen, sie helfen ihm, Muster zu erkennen, etwas einzuordnen, zu bewerten. Sie bilden
     eine Art Landkarte für den Verstand. Und ohne Plan keine Orientierung! Zudem ist Memoriertes, wie der Linguist Konrad Schröder
     sagt, »der sicherste, ja geradezu krisenfeste geistige Besitz des Menschen – er behält ihn ein Leben lang«.
    Oft ist dieser geistige Schatz sogar Labsal für die Seele. So mancher schon schöpfte beim Rezitieren Kraft in persönlichen
     Krisen. Allen voran aus der wohl berühmtesten Bibelstelle, dem Psalm 23: »Der Herr ist mein Hirte …« Und falls Sie sich jetzt
     sorgen, Sie könnten Ihr Hirn mit Auswendiggelerntem überlasten – vergessen Sie’s! Das Fassungsvermögen unseres Zerebrums ist
     unbegrenzt. Alles eine Frage des Willens und des Trainings. Apropos: Erinnern Sie sich noch, wie der griechische Greis am
     Anfang dieser Geschichte hieß?

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    24. Dezember
Frohe Botschafter – Macht Glaube erfolgreicher?
    Dem renommierten
Time-
Magazin war es eine Titelgeschichte wert:
Das Gottes-Gen – Zwingt uns unsere
DNA,
eine höhere Macht zu suchen
?, lautete die Schlagzeile im Oktober 2004. Entdeckt haben wollte das Religions-Gen der Molekularbiologe Dean Hamer, damals
     Chef einer Genforschungsabteilung im National Cancer Institute. Seine Wissenschaftskollegen verkniffen sich ihr Halleluja,
     die Entdeckung war nicht viel mehr als ein Glaubensbekenntnis. Trotzdem ist die Frage natürlich spannend, insbesondere die,
     wie sich Spiritualität auf unsere Psyche und unseren Beruf auswirkt. Was ist dran an der korinthischen Vision, dass der Glaube
     Berge versetzt? Verblüffend viel, so scheint es.
    Gleich mehrere Manager, darunter etwa Europas erfolgreichster Schuhverkäufer Heinrich Deichmann, berichten immer wieder, dass
     ihnen ihr Glaube Halt und Perspektive für ihr Leben gebe. Er lasse sie leichter mit Konflikten umgehen, mache sie emotional
     stabiler, souveräner, angeblich sogar erfolgreicher. Einige Wissenschaftler stimmen dem durchaus zu. So waren es Wirtschaftswissenschaftler,
     die herausfanden, dass Kirchgänger mehr verdienen als solche, die |436| sonntags lieber ausschlafen. Schon wer die Anzahl seiner Gottesdienstbesuche verdoppelt, kann bis zu zehn Prozent mehr Gehalt
     herausholen, sagt etwa Jonathan Gruber vom Massachusetts Institute of Technology. Der Grund ist jedoch weltlich: Die Umstehenden
     glauben schlicht, dass jemand ein feiner Kerl sein muss, der einmal in der Woche noch etwas anderes im Kopf hat als schnöden
     Mammon.
    Spiritualität kann noch mehr. Sie beruhigt zum Beispiel. Und zwar nicht nur den Gläubigen, sondern auch dessen Umfeld. So
     haben christliche Manager oft ein gutes Gespür für »zerbrechliche Situationen«, bescheinigt ihnen Manfred Spieker, Professor
     für christliche Sozialwissenschaften an der Universität Osnabrück. Ihre transzendente Perspektive
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