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Die Jenseits-Falle

Die Jenseits-Falle

Titel: Die Jenseits-Falle
Autoren: Jason Dark
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möchte ich zu Sir James«, sagte ich.
    »Ist der denn schon da?«
    »Er war gar nicht weg.«
    »Soll ich mitkommen?« fragte Suko.
    »Wird wohl das beste sein.« Sicherheitshalber rief ich bei unserem Chef an.
    Der Superintendent hatte Zeit. Wenig später saßen wir ihm gegenüber. Ich hatte die Akte mit dem Vermerk »Streng geheim« mitgebracht. Sie lag zwischen uns.
    Suko war von mir in Stichworten eingeweiht worden, er konnte dem Gespräch also folgen. Der Superintendent nahm einen Schluck von seinem kohlensäurefreien Wasser, runzelte die Stirn und schaute uns durch seine dicken Brillengläser zwinkernd an. »Ich befürchte Schlimmes«, sagte er.
    »Wieso?« fragten wir wie aus einem Munde.
    »Soeben habe ich die Nachricht bekommen, daß wir ein zweites Schiff verloren.«
    Mit einem Schlag wich das Blut aus unseren Gesichtern. Beide sahen wir plötzlich blaß aus. »Das ist doch nicht möglich«, flüsterte ich.
    »Leider eine Tatsache. Die Atlantic Queen meldete sich nicht.«
    Ich schlug mir gegen die Stirn. Ausgerechnet die Atlantic Queen. Dieses stolze Schiff. Ein Passagierdampfer vom alten Typ. Ein regelrechter Luxus-Liner. Mit dem Modernsten ausgestattet, was die Technik hergab. Wie konnte er so einfach verschwinden?
    »Keine Havarie?« fragte ich.
    »Nein.«
    »Das ist mir unbegreiflich, wirklich.« Ich schaute Suko an. »Hast du eine Erklärung?«
    Der Chinese schüttelte den Kopf. »Keine, John. Wenigstens keine realistische. Wir müssen uns mit dem Gedanken vertraut machen, daß hier Kräfte am Werk sind, die wir nicht steuern können. Denk auch an deine seltsame Vision.«
    Sofort horchte Sir James auf. Suko hatte ich davon berichtet, meinem Chef noch nicht. »Was hatten Sie denn?«
    Ich erzählte ihm, was mir passiert war. Danach saßen wir stumm auf unseren Plätzen, bis der Superintendent meinte: »Sicherlich haben Sie nach einer Erklärung gesucht und keine gefunden. Aber ich meine, daß diese Vision jemand geschickt haben muß. Sie kann doch nicht einfach so erscheinen.«
    »Der Ansicht bin ich auch.«
    »Aber es sollte Sie wohl warnen. Vor allen Dingen, wovor?«
    »Das weiß ich nicht, sorry. Ich sah nur eine gewaltige Hand, die aus dem Wasser ragte, das war alles.«
    »Hat die Hand sich bewegt?«
    Ich hob die Schultern. »Tut mir leid, das sah ich leider nicht. Aber wenn ich eine etwas gewagte Verbindung ziehen darf, dann kann es durchaus möglich sein, daß es zwischen dem Auftauchen dieser Hand und dem verschwundenen Schiffen einen Zusammenhang gibt. Ich weiß, er kommt mir ein wenig konstruiert vor, aber wir dürfen nichts außer acht lassen, Sir.«
    Das war auch die Meinung des Superintendenten. Er überlegte eine Weile. Schließlich hob er die Schultern und griff zum Telefon. Er wählte eine Nummer, die wohl nur wenige Menschen kannten. Er sprach mit dem Teilnehmer und redete ihn dabei nur mit dem Vornamen an. Trotzdem wußte ich, daß es sich um den Geheimdienstboß handelte. Nach wenigen Minuten war das Gespräch beendet. Sir James legte den Hörer auf die Gabel, schaute uns an und runzelte die Stirn.
    »Ich habe grünes Licht bekommen. Kümmern Sie sich um die Sache. Fliegen Sie ins Bermuda-Dreieck…«
    ***
    Auf der Atlantic Queen war man bester Laune. Bisher hatten die Passagiere eine herrliche Überfahrt gehabt. Das Wetter war durchweg ausgezeichnet gewesen, und vor allen Dingen hatte der Reiseveranstalter ein Programm zusammengestellt, das jeden Abend eine Abwechslung bot. Es traten bekannte Künstler auf, Artisten waren zu bewundern, es gab Kinofilme, und auf den großen Decks wurden sportliche Wettkämpfe ausgetragen. Tagsüber verwöhnte man die Gäste. Die Stewards waren mehr als aufmerksam, hier wurde dem Passagier fast jeder Wunsch von den Augen abgelesen. Nichts trübte die Stimmung, und als das Schiff wärmere Regionen anlief, da wurde die Laune sogar noch besser. An den drei Pools herrschte tagsüber Hochbetrieb, und in den Tanz-und Barräumen wurde dann später die Nacht zum Tage gemacht.
    Auch die Besatzung war zufrieden. Das fing beim Kapitän an und schloß auch den letzten Maschinisten mit ein.
    Die See war ruhig. Kein Sturm hatte bisher das Schiff durchgeschüttelt. Der riesige Luxus-Liner konnte unbehelligt seinen Kurs halten. Mit dem Bug schob er einen weißen Bart vor sich her, und als das Schiff sich allmählich dem Bermuda-Dreieck näherte, da sagte der Erste Steuermann zu seinem Kapitän: »Jetzt bin ich mal gespannt, ob wir diese Zone heil hinter uns
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