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Die Janus-Vergeltung

Die Janus-Vergeltung

Titel: Die Janus-Vergeltung
Autoren: Robert Ludlum , Jamie Freveletti
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klar: Zuerst musste er den Mann auf dem Dach daran hindern, die Bakterien freizusetzen. Über die Solaranlage würden sie direkt ins Stromnetz gelangen, und von dort in jedes Haus im Nordosten der Stadt. Er musste hinauf, bevor sich ein Biofilm bildete, damit er die Bakterien noch mit dem Flammenwerfer vernichten konnte.
    Er ging in die Hocke und hätte beinahe laut aufgestöhnt, als sich die verbrannte Haut an seinen Beinen spannte. Seine Sicht wechselte sprunghaft, und sein Zeigefinger schwitzte am Abzug der Waffe. Außerdem spürte er ein beginnendes Fieber; er wusste nicht, ob es sich um eine Auswirkung des Senfgases handelte oder ob er sich mit dem Virus infiziert hatte. An der Wand neben dem Safe hing ein großes Landschaftsbild. Smith zog am Rahmen, und das Bild schwang nach vorne; dahinter kam ein Einwegspiegel zum Vorschein. Bilals Paranoia machte sich bezahlt. Smith überblickte die Szene im Büro.
    Rebecca saß vor Bilals Computern und tippte fieberhaft. Ihr Gesicht war blutig und voller blauer Flecken, die Nase schien gebrochen zu sein. Am Hals konnte Smith Würgemale erkennen, und ihr nackter rechter Arm blutete aus langen Schnittwunden.
    Hinter ihr standen Harcourt, Dattar und Manderi. Smiths Wut flammte erneut auf, als er Manderi sah. Wenn er der Polizist war, den man hergeschickt hatte, war klar, dass keine anderen mehr auftauchen würden. Die drei Männer blickten gespannt auf den Bildschirm. Auf dem Tisch hinter Rebecca standen drei schwarze Taschen. Eine war offen und mit Goldbarren gefüllt. Dattar beugte sich mit dem blutigen Messer in der Hand über Rebeccas Schulter. Er hielt ihr die Klinge an den Hals, und eine Blutspur zeichnete sich auf der Haut ab.
    Smith wandte sich ab, ging zur Treppe und stieg langsam hinauf. Als sein Kopf auf der Höhe des Dachs war, blickte er sich um. Ein schlanker Mann kniete bei der Solaranlage. Eine Kühlbox stand geöffnet neben ihm. Mit einer Kelle und einem Malerpinsel trug er eine gallertige Masse auf. Er wirkte hektisch.
    Ein Signalton Smiths Handy verkündete das Eintreffen einer Nachricht. Hier oben hatte er wieder Empfang. Der Mann hatte es nicht gehört. Smith zog das Handy hervor und versuchte angestrengt, die Nachricht zu lesen. Er hoffte, es war Klein, der ihm das baldige Eintreffen der Polizei meldete.
    Es war Marty. Die Nachricht lautete: Ich lösche ihre Eingaben, während sie tippt. Du gewinnst Zeit .
    Smith stellte das Handy auf Vibration und antwortete: Wo bleibt Verstärkung ?
    Er hob die Pistole über die Dachkante und zielte, hielt dann aber inne. Ein Schuss würde seine Position verraten, und dann wären sofort Khalil und Manderi da. Ein Messer wäre ideal gewesen, doch dafür hätte er zum Waffentresor zurückkehren müssen; außerdem konnte er sich nicht erinnern, ein Messer im Safe gesehen zu haben. Sein Handy vibrierte. Smith las die Nachricht:
    Brand und Beckmann hier sehen keine Fenster um durchzuschießen werden sie Geisel töten wenn wir stürmen ?
    Smith tippte Ja ein.
    Erneut trübte sich seine Sicht, und seine Augen tränten. Er blinzelte, doch das half ihm nicht, wieder klarer zu sehen. Jetzt oder nie. Er hob das Handy vor die Augen und tippte: Erschießt den Mann auf dem Dach .
    Beckmanns Schuss war leiser als der von Smith gewesen wäre, aber nicht so leise, wie er gehofft hatte. Er hörte laute Stimmen aus dem Büro. Der Mann auf dem Dach sank getroffen zusammen. Smith sprang die Treppe hoch und lief zu den Kühlboxen. Der Tote lag direkt auf den Behältern, und Smith rollte ihn herunter. Drinnen sah er die gallertige Masse, die der Mann aufgetragen hatte, außerdem mehrere verschlossene Reagenzgläser. Smith griff sich ein Glas, steckte es ein und trat einen Schritt zurück. Er nahm den Flammenwerfer von der Schulter, richtete ihn auf die Kühlboxen und drückte den Abzug.
    Die Flamme schoss hervor und setzte die Boxen in Brand. Er ging um die Solaranlage herum und zielte auf die wegführenden Kabel. Ein Geruch von verbranntem Kunststoff stieg ihm in die Nase. Smith ließ das Feuer über die glatte Oberfläche des Sonnenkollektors streichen und spürte, wie sich das Metall unter seinen Füßen aufheizte. In diesem Augenblick hörte er Schritte von unten hämmern und wandte sich dem Geräusch zu. Er richtete die Flamme auf die Dachluke.
    Die schweren Tanks behinderten ihn in der Bewegung. Seine Sicht schwankte ständig, sodass er den Feuerstrahl manchmal nur als schmale orange Linie wahrnahm.
    Der Sonnenkollektor brannte an
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