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Die Jahre mit Laura Diaz

Die Jahre mit Laura Diaz

Titel: Die Jahre mit Laura Diaz
Autoren: Carlos Fuentes
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1944-1968?«
    »Ja. Ich glaube, daß ich mit ihnen gestorben bin, damit sie mit mir weiterleben.«
    Vom Bett aus betrachteten Enedina und Santiago das Bild Adams und Evas, die aus dem Paradies aufstiegen, anstatt zu fallen, das Bild des ersten nackten Liebespaares, das selbst über seine Sinnlichkeit bestimmte. Der zweite Santiago, Santiago der Jüngere, hatte es kurz vor seinem Tod gemalt, und Laura Dïaz hatte es in ihrem Testament ihnen beiden, Santiago und Enedina, vermacht.
    »Ich liebe dich, Santiago.«
    »Und ich liebe dich, Enedina.«
    »Und Laura Dïaz, auch sie liebe ich sehr.«
    »Wie gut, daß wir gemeinsam ihr Leben nachgestalten konnten.«
    »Ihre Jahre. Die Jahre mit Laura Dïaz.«

 
Danksagung
     
    Die besten Romanautoren der Welt sind unsere Großmütter, und ihnen vor allem habe ich die Erinnerungen zu verdanken, auf denen mein Roman beruht. Da ist zum einen meine Großmutter mütterlicherseits, Emilia Rivas Gil de Macfas, die Witwe von Manuel Macfas Gutiérrez. Sie wurde in Älamos, Sonora, und er in Guadalajara, Jalisco, geboren. Sie stammte von Einwanderern aus der spanischen Provinz Santander und, Gerüchten zufolge, die ich gehört habe, von Yaquis aus Sonora ab. Mein Großvater Macfas kam 1919 auf tragische Weise ums Leben und hinterließ meine Großmutter und vier junge Töchter, Maria Emilia, Sélika, Carmen und meine Mutter Berta Macfas de Fuentes.
    Meine Großmutter väterlicherseits, Emilia Boettiger de Fuentes, wurde in Catemaco, Veracruz, geboren, ihre Eltern waren Philipp Boettiger Keller, ein deutscher Einwanderer aus dem rheinischen Darmstadt, und seine junge, aus Spanien stammende Ehefrau Ana Marfa Murcia de Boettiger, mit der er drei Töchter hatte, Luisa (Boettiger de Salgado), Marfa (Boettiger de Alvarez) und Emilia (Boettiger de Fuentes). Emilia heiratete Rafaël Fuentes Vêlez, den Direktor der Mexikanischen Nationalbank in Veracruz und Sohn von Carlos Fuentes Benitez und Ciotilde Vêlez, die in der Postkutsche auf dem Weg zwischen Mexico-Stadt und Veracruz überfallen und verstümmelt wurde. Eine vierte Boettiger-Schwester, Anita, war Mulattin und die Frucht einer Liebesbeziehung meines Urgroßvaters, die er nie eingestanden hat. Man hat sie vorbehaltlos und liebevoll in die Familie Boettiger aufgenommen, zu der sie immer gehörte.
    Meine Großeltern väterlicherseits hatten drei Kinder, Carlos Fuentes Boettiger, meinen jungen Onkel, einen frühvollendeten Dichter, Schüler von Salvador Dïaz Miron und Herausgeber der Xalapaer Zeitschrift »Musa Bohemia«. Mit einundzwanzig Jahren starb er an Typhus in Mexico-Stadt, wo er studierte. Meine Tante Emilia Fuentes Boettiger blieb viele Jahre unverheiratet und pflegte meinen Großvater Don Rafaël, der an progressiver Lähmung litt. Meine Eltern, Rafaël Fuentes Boettiger und Berta Macias Rivas, heirateten im Januar 1928. Ich wurde im November desselben Jahres geboren und erbte die mannigfaltigen, von meinen Voreltern überlieferten Geschichten.
    Viele andere Geschichten wurden mir jedoch von zwei großartigen Überlebenden der »Jahre mit Laura Dïaz« erzählt, Dona Julieta Olivier de Fernândez Landero und Dona Ana Guido de Icaza. Die erstgenannte ist die Witwe von Manuel Fernândez Landero, einem Industriellen aus Orizaba, und die zweite die Witwe des Anwalts und Schriftstellers Xavier Icaza Lopez-Negrete, der hier als Romanperson erscheint. Ihnen widme ich einen gerührten Dankesgruß.
    Schließlich habe ich »Die Jahre mit Laura Dïaz« während einer ausgedehnten Rundreise begonnen, auf der ich, gemeinsam mit meinem Freund Federico Reyes Heroles, Informationen und vor allem Gefühlseindrücke in Gegenden gesammelt habe, in denen seine und meine Vorfahren lebten: in der Hafenstadt Veracruz, in Xalapa, Coatepec, Catemaco, Tlacotalpan und Los Tuxtlas, Santiago und San Andres. Mein ganz besonderer Dank gilt Federico und seiner Frau Beatriz Scharrer, einer profunden Kennerin des Landlebens und der Geschichte der deutschen Einwanderer im Staat Veracruz.
     
    London, im August 1998
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