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Die Jagdgesellschaft von Billingshurst

Die Jagdgesellschaft von Billingshurst

Titel: Die Jagdgesellschaft von Billingshurst
Autoren: Peter Jackob
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bringen wollte?«
    Â»Also nein, sicherlich kein Mitglied unserer Jagdgesellschaft. Wir kennen uns schon seit Jahren und haben ein ausgezeichnetes Verhältnis.«
    Â»Haben Sie eine Idee, wie die Hunde aus dem Zwinger entkommen konnten?«
    Â»Ich habe darüber nachgedacht, konnte aber keine einleuchtende Erklärung dafür finden. Sehen Sie, ich war mit dabei, als wir die Tiere wegsperrten und bin mir eigentlich sicher, das Gatter selbst geschlossen zu haben. Offenkundig habe ich mich getäuscht.«
    Â»Gab es möglicherweise einen Zwischenfall, der Sie abgelenkt hat?«
    Â»Einen Zwischenfall? Nicht dass ich wüsste. Das Ganze erscheint mir völlig unverständlich. Wieso begannen die Tiere, als sie beim Rosenbeet auftauchten, zu graben? Ich verstehe es einfach nicht.«
    Â»Es ist in der Tat ausgesprochen ungewöhnlich«, bemerkte Holmes, ohne seine Aussage zu erläutern. Auch Sir Thomas fiel dies auf, was der leicht irritierte Blick signalisierte, den er mir zuwarf. Ich entschied mich dafür, ihn nicht zu erwidern, denn mir war nicht klar, ob das Verhalten meines Gefährten nicht vielleicht doch irgendein Manöver war, um unseren adeligen Gesprächspartner aus der Reserve zu locken. Sir Thomas war findig genug, mein kurzes Zögern sofort zu erkennen und daraufhin das Gespräch in andere Bahnen zu lenken.
    Nachdem wir unseren Kaffee getrunken und noch ein wenig geplaudert hatten, verabschiedeten wir uns von Sir Thomas. Wir bestiegen die Kutsche, die uns Drummond bereitgestellt hatte, und fuhren zu dem zweiten Zeugen, den wir an diesem Morgen aufsuchen wollten. Ich zweifelte an Sir Thomas’ Aussage bezüglich des Zwingers. Irgendetwas überzeugte mich nicht, auch wenn ich nicht genau sagen konnte, was es war. Er hatte das Gatter nach eigener Aussage geschlossen, aber kurze Zeit später waren die Hunde frei. Seine lapidare Bemerkung, er habe sich möglicherweise getäuscht, gefiel mir überhaupt nicht. Holmes hatte nicht nachgehakt. Warum? Eine Finte, um Sir Thomas in Sicherheit zu wiegen? Hatte er die Situation etwa bereits durchschaut?
    Den zweiten Besuch an diesem Tag statteten wir Andrew Whitelane ab. Als wir auf seinem Besitz eintrafen, mussten wir einige Minuten warten, denn der Hausherr war noch auf der Jagd. Er schien wohl der passionierteste Jäger der fünf zu sein. Sein Haus lag etwa eine halbe Meile von dem der Drummonds entfernt, die beiden Anwesen trennte eine langgezogene, leicht hügelige Wiesenlandschaft. Etwa auf halbem Weg zwischen den Gütern lag ein kleines Waldstück, das so etwas wie eine natürliche Grenze bildete. Als der Hausherr schließlich eintraf, ließ er uns in die Bibliothek führen, wo er uns bat, Platz zu nehmen. Whitelane war Anwalt und im Gegensatz zu Sir Thomas Winston ein massig gebauter Herr mit dröhnender Stimme und einnehmendem, freundlichem Wesen.
    Â»Was kann ich für Sie tun, meine Herren?«
    Da Holmes offensichtlich nicht gewillt war, ein paar klärende Worte zu sagen, erläuterte ich unserem Gastgeber, in wessen Auftrag wir die Nachforschungen anstellten und worin unser Anliegen bestand. Whitelane gab sich verständnisvoll und versicherte, alles, was in seiner Macht liege, für Drummond tun zu wollen. Holmes schien sich mehr für die Bücher der Bibliothek zu interessieren als für deren Besitzer. So stellte ich die erste Frage.
    Â»Haben Sie nach Ihrer Rückkehr von der Jagd am Samstag irgendetwas Ungewöhnliches feststellen können?«
    Â»Wissen Sie, im Nachhinein ist es immer einfach, etwas in eine Situation hineinzudeuten, aber ja, eine Sache kam mir eigenartig vor. Als wir die Pferde bei den Stallungen ließen, wurden die Hunde in den Zwinger gesperrt. Ich selbst und Sir Thomas haben uns darum gekümmert. Und glauben Sie mir, die Tiere waren sicher verwahrt, das kann ich beeidigen. Sir Thomas hat den Riegel eingelegt und dann sind wir in Richtung Haupthaus davongegangen. Wie also kommt es, dass die Hunde nur kurze Zeit später auf dem Rasen hinter dem Haus waren?«
    Â»Wo befanden sich die anderen Personen der Jagdgesellschaft?«
    Â»Nun, John war mit dem Burschen weggegangen, um die Pferde in die Stallungen zu bringen. August Franklin und Timothy Manrow standen vielleicht fünfzehn Yards von uns entfernt und unterhielten sich.«
    Jetzt meldete sich auch Holmes zu Wort.
    Â»Mr. Whitelane, wie lange dauerte es, bis die Hunde im Garten
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