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Die Jaeger der Nacht

Die Jaeger der Nacht

Titel: Die Jaeger der Nacht
Autoren: Andrew Fukuda
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Jacob sich über seinen FLUN und drückt immer wieder erfolglos auf den Abzug. Die Sicherung. Er hat vergessen, die Waffe zu entsichern. Er hat noch keinen einzigen Schuss abgefeuert! Das ist einer der Gründe, warum der Plan so elendig scheitert. Ein paar Meter entfernt hat Hagermann den Felsen erklommen und springt auf Jacob zu.
    Nichts läuft wie geplant. Weil die Hepra unfähig sind, die FLUN s zu bedienen, ist unser Vorteil dahin: ein Blitzangriff aus dem Hinterhalt der verborgenen Felsspalten – dahin; das Überraschungsmoment – dahin; eine abgestimmte, überwältigende Attacke – dahin. Mein Plan ist in Fetzen. Genau wie wir alle wahrscheinlich bald auch, wenn nicht etwas passiert. Und zwar schnell.
    »Jacob!«, rufe ich. »Wirf mir den FLUN runter!« Er dreht sich mit panischem Blick zu mir um. Auf der anderen Seite des Felsens blitzen jetzt in rascher Folge Lichtstrahlen auf – Epap, der sinnlos die Munition seines zweiten und letzten FLUN s verballert. In ihrem Licht sehe ich Jacobs tränenüberströmtes Gesicht. »Jetzt, Jacob, wirf den FLUN !«
    Er wirft ihn mir zu, ein perfekter Wurf. Und das muss es auch sein. Ich entsichere die Waffe, reiße den Arm hoch und drücke gleichzeitig ab. Der Strahl trifft Hagermann frontal auf die Nase. Aber der FLUN ist auf die niedrigste Stufe eingestellt, sodass Hagermann nur von den Füßen gerissen wird und verblüfft auf dem Rücken landet. Im nächsten Moment steht er schon wieder und kommt auf Jacob zu.
    Ich stelle den FLUN auf die höchste Stufe und blicke nach oben. Hagermann ist jetzt fast über Jacob. Ich feuere einen weiteren Schuss ab. Der Strahl verfehlt Hagermann um etwa einen Meter. Er fährt herum und knurrt mich an. Ich ziele direkt zwischen seine Augen und gebe den letzten Schuss ab. Der Strahl schießt ein paar Zentimeter über seinen Kopf hinweg, wodurch er immerhin geblendet wird. Für ein paar Sekunden jedenfalls.
    »Runter von den Felsen!«, rufe ich und werfe den verbrauchten FLUN weg. »Alle sofort runter! Wir formieren uns hier unten neu.«
    Ich sehe, wie die Hepra mit angsterfüllten Mienen von den Felsen klettern. Epap landet direkt neben mir. Ich zerre ihn am Kragen hoch. »Wo sind deine FLUN s?«, frage ich.
    Er schüttelt grimmig den Kopf.
    Sissy folgt direkt nach ihm. Sie springt von dem Felsen und zieht Jacob unsanft hinter sich her. Beide purzeln übereinander, Epap und ich ziehen sie auf die Füße.
    Niemand hat einen FLUN .
    Wir treten sofort den Rückzug an. Epap nimmt den Speer, den ich fallen gelassen habe, und wir rennen los.
    Jetzt springen auch die Jäger von den Felsen. Hagermann landet auf Flatterkleid, die noch immer am Boden liegt, und lässt seinen Aufprall von ihrem reglosen schwabbeligen Körper abfedern. Alle drei Jäger haben FLUN -Wunden, doch der Schmerz hat ihren Blutdurst nur verstärkt.
    »Jetzt, David! Wir brauchen dich, sofort!« , ruft Sissy in die Luft.
    Die Jäger gehen kurz in die Hocke und rennen dann mit ohrenbetäubenden Schreien auf uns zu.
    »Wo ist er?!«, schreit Epap. »David!«
    »Wir brauchen FLUN s!«, rufe ich.
    »Scheiß auf die FLUN s!«, brüllt Sissy und greift nach dem Gürtel mit den Dolchen um ihre Hüften. Blitzschnell hat sie einen herausgezogen. Mit einer fließenden Bewegung stößt sie mich beiseite und holt diagonal vor ihrer Brust aus, streckt ihren Arm und schleudert den Dolch aus der verdeckten Hand, ein Pfeil aus Licht. Sie hält nicht inne, um zu sehen, ob er sein Ziel trifft, sondern greift sofort nach dem nächsten, zieht ihn aus der Scheide und wirft, ein dritter folgt. Die drei Dolche schneiden durch die Luft und fliegen auf die drei heranstürmenden Jäger zu.
    Wir brauchen einen FLUN , denke ich. Dolche werden uns gar nichts nützen …
    Der erste Dolch trifft Rotlippchen ins Bein. Zu meiner Überraschung schreit sie vor Schmerz auf, sinkt stolpernd zu Boden und hält sich den Oberschenkel, aus dem der Griff des Dolches ragt.
    Der zweite Dolch bohrt sich in Bodys Schulter. Sie dreht sich in der Luft wie von einem heftigen Peitschenschlag getroffen. Die Spitze des Dolches ragt aus ihrem Rücken.
    Wie macht sie das? Wie können die Dolche so eine verheerende Wirkung erzielen?
    Und dann begreife ich, was Sissy getan hat. Sie hat auf die Wunden gezielt, die die FLUN s hinterlassen haben. In Bodys Schulterblatt und Rotlippchens Oberschenkel. Die einzigen Stellen, wo ein Dolch wirklich gravierende Verletzungen anrichten kann.
    Der dritte Dolch zielt direkt auf Hagermanns
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