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Die irische Wildkatze

Die irische Wildkatze

Titel: Die irische Wildkatze
Autoren: Virginia Henley
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voller Wucht. »Ich habe eine Schauspielausbildung.« Wenn sie sich auf eine Rolle konzentrierte und ganz darin aufging, gelang es ihr, ihre starke Schüchternheit zu überwinden. »Ich werde Schauspielerin!«, sagte sie bedeutungsvoll.
    John Campbell atmete erleichtert auf. Hier vor ihm stand keine Dame, der Heilige Patrick sei gelobt, sondern eine Schauspielerin , er konnte sie also uneingeschränkt verführen. »Wie alt seid Ihr?«
    »Ich bin sechzehn, fast siebzehn - absolut alt genug«, versicherte sie ihm. »Und wie alt seid Ihr, Sir?«
    Seine Mundwinkel hoben Sich angesichts dieser unangemessenen Frage, die sie so sachlich gestellt hatte. »Ich bin ganze achtundzwanzig und habe noch alle meine Zähne.«
    »Habt Ihr auch einen Namen, Sir?« Da war wieder die feine englische Dame.
    »Mein Name ist John.« Seinen Familiennamen verriet er nicht. »Wie Ihr schon erraten habt, bin ich zum Fischen nach Irland gekommen ... und zum Jagen.« Er betonte das letzte Wort, senkte seinen Blick zu ihrem Busen, hob ihn dann wieder zu ihren Lippen.
    »Freut mich sehr, John. Ich heiße Beth. Diese Gegend ist bekannt für die jagbaren Vögel. Es gibt Schnepfen, Wachteln, Fasane und sogar Rebhühner, die ich allerdings noch nie gekostet habe.«
    »Ach wirklich? Ganz zufällig habe ich ein dickes, gebratenes Rebhuhn und eine Flasche Wein in meinem Korb. Möchtet Ihr die nicht mit mir teilen?«
    »Ich bin zwar nicht hungrig, aber da es unhöflich wäre, Euer Angebot abzulehnen, ist es mir ein Vergnügen, das Rebhuhn zu kosten, Sir, aber nicht den Wein.«
    »Warum denn nicht?«, fragte er amüsiert.
    »Ich habe gehört, dass er einem den Verstand verwirrt. Möchtet Ihr, dass ich Eure Rute festhalte, John?«
    Einen Augenblick lang wurde ihm bei ihrer Frage schwindlig, dann wurde ihm klar, dass sie ihm den Verstand verwirrt hatte - sie bot ihm nur ganz unschuldig an, seine Angel zu halten, während er das Essen auspackte. Er gab sie ihr, öffnete seinen Korb und holte eine große, leinene Serviette heraus, in der das gebratene Rebhuhn eingewickelt war. Er wickelte es aus und riss den Vogel in zwei Teile.
    »Nehmt sie schnell!« Sie gab ihm die Angel zurück. »Ich glaube, es hat gerade ein Lachs angebissen.«
    Er zog die Leine zurück, tauchte gleichzeitig mit geschickter Bewegung sein Netz ins Wasser und schwang den Fisch ans Ufer. Wenn ich Glück habe, beißt gleich noch 'was an. Seine dunkelbraunen Augen betrachteten das hübsche goldene Fräulein neben sich. »Und nun sagt mir, Beth, wie gelingt es Euch, ohne Angel einen Lachs zu fangen?«
    Sie nahm sich ein Rebhuhnbein und biss mit Genuss hinein. »Männer brauchen eine komplizierte Ausrüstung. Ein Mädel muss ohne auskommen.«
    Johns dunkle Augen weiteten sich. Hatte dieses bezaubernde Mädel eine heiße Bemerkung in Bezug auf ihrer beider Anatomie gemacht, um seine männliche Lust anzufachen? Er sah zu, wie sie die Vogelbrust mitsamt dem Flügel nahm und sich erwartungsvoll die Lippen leckte. Sie hatte behauptet, sie wäre nicht hungrig, und doch sprach sie dem Rebhuhn herzhaft zu. Als sie die Knochen fortwarf und sich die Finger leckte, spürte er, wie sich seine Männlichkeit regte. Er schob die Serviette weiter zu ihr hinüber, und als er sah, wie sie die übrigen Stücke Fleisch lüstern betrachtete, wünschte er sich plötzlich, sie würde ihn so ansehen.
    »Habt Ihr keinen Hunger, John?«
    Er schüttelte verneinend den Kopf. Er war allerdings hungrig, aber nicht auf Nahrung. Das Einzige, was er im Augenblick wollte, war, ihr beim Essen zuzusehen. Weiblich anmutig, katzengleich biss sie mit scharfen, weißen Zähnen in das Geflügel, schloss in unausgesprochenem Genuss die Augen, als sie ein Stück herunterschluckte und leckte sich dann die Finger, um den Geschmack noch einmal zu kosten. Er fragte sich, ob sie wohl alles in ihrem Leben mit derart lustvoller Freude genießen würde, und seine Phantasie verlor sich in erotischen Bildern.
    Sie verspeiste den Rest des Rebhuhns und wischte sich mit dem Leinentuch die Finger ab. Dann streckte sie sich neben ihm bäuchlings im Gras aus und sah hinunter ins tiefe Wasser. Ein Schatten unter der Oberfläche bewegte sich ein Stückchen weiter. Sie wartete geduldig, bis er näher gekommen war, doch in dem Augenblick als sie ihre Hand ins Wasser streckte, schoss der Lachs davon. »Wir haben zu viel Lärm gemacht«, flüsterte sie und hielt einen Finger vor ihre roten Lippen, die aussahen, als wären sie von Beerensaft rot.
    John lehnte
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