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Die Hurenschule: Erotischer Roman (German Edition)

Die Hurenschule: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Die Hurenschule: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Sara Jonas
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eigenen Sohn ans Messer zu liefern, hatte sie nicht erwartet. „Wenn er tatsächlich so dumm gewesen ist, mit Ihnen gemeinsame Sache zu machen, dann ist er selbst schuld.”
    „Schuld?” Wieder stieß Edith dieses derbe Lachen aus. „Sie reden von Schuld?” Wütend spuckte sie auf den Boden. „Dann fassen Sie sich mal schön an die eigene Nase. Hätten Sie Albert nicht derart kurzgehalten und ihm sämtliche Wege verbaut, dann wäre er nie auf die Idee gekommen, hier zu klauen.”
    Lady Forbes maß Edith mit einem vernichtenden Blick.
    „Albert ist ein Versager.” Ihre Worte waren wie kleine Messer, die in Ediths Haut fuhren. „Wenn ich nicht alle finanziellen Angelegenheiten für ihn regeln würde, hätte er längst das Erbe seines Vaters durchgebracht. Und was die verbauten Wege angeht, so hat Albert ganz allein dafür gesorgt, dass er bis heute nichts Anständiges vorweisen kann.”
    Für eine Sekunde blitzte Hohn in Lady Forbes’ Augen auf, dann zeigte sie wieder ihre unnahbare, undurchsichtige Miene.
    „Dass er sich mit Ihnen eingelassen hat, ist nur ein weiterer Beweis für seine absolute Unfähigkeit”, fügte sie mit ausdruckslos klingender Stimme hinzu. „Er ist ein Versager, und er wird es immer bleiben.”
    Kein Wunder bei der Mutter , dachte Corry beeindruckt. In Lady Forbes’ Nähe erfrieren wahrscheinlich sogar Plastikblumen !
    Die Schulleiterin sah zu Thomas.
    „Lassen Sie uns gehen.” Damit wandte sie sich erneut um. Diesmal ging sie zielstrebig zu einem der Bögen, teilte die Vorhänge und marschierte in Richtung Internat davon, ohne sich zu vergewissern, ob ihr Thomas und Edith folgten. Er sah kurz zu Corry, die noch auf dem Diwan saß.
    „Warte bitte hier auf mich.” Es klang zärtlich und doch gleichzeitig wie ein Befehl. „Wenn ich zurückkomme, reden wir.”
    Corry öffnete den Mund, um zu antworten, wusste aber gar nicht, was sie sagen sollte und presste die Lippen wieder aufeinander. Stumm sah sie zu, wie Thomas Knightsburn in Ediths Begleitung den Pavillon verließ. Wer die beiden so sah, hätte annehmen können, dass die beiden einen Spaziergang unternahmen. Niemand ahnte, dass Thomas‘ Finger Ediths Arm mit stahlhartem, schmerzhaftem Griff umklammerten.
     
    Erst spielte Corry mit dem Gedanken, ihre Koffer zu packen und einfach zu verschwinden. Sie hatte im Internat genügend gelernt, um sich in London mit einem eigenen kleinen Studio selbstständig zu machen. Allerdings war ihre Neugierde größer als ihr Ärger über Thomas Knightburns Maskenspiel. Es interessierte sie brennend, zu erfahren, ob er aus Zufall hierhergekommen war oder ob ihr Vater ihn auf ihre Spur gesetzt hatte. Überhaupt: Wieso hatte Lord Elsebutty nicht einen Detektiv beauftragt, wenn er seine Tochter zurückhaben wollte? Und wieso war Lord Thomas Knightsburn nicht mehr der gähnend langweilige spießige Prinzipienreiter, als den sie ihn in Erinnerung hatte?
    Okay, diese Erinnerung war schon ein paar Jahre alt. Genau genommen war sie sechzehn Jahre alt, und Corry war noch eine dreizehnjährige und zugegeben etwas frühreife Göre gewesen. Der kleine Lord Thomas hatte fünfzehn Lenze gezählt, ein hoch aufgeschossener, magerer junger Mann mit unzähligen Pickeln im Gesicht, die in seinem blassen Gesicht feuerrot geleuchtet hatten. Das Ekligste: Einige waren gelb gewesen – pfui Spinne! Selbst jetzt schüttelte es Corry bei der Erinnerung an diesen Jugendlichen.
    Thomas hatte brav am Tisch gesessen und seinem Vater weitgehend das Gesprächsfeld überlassen. Der hatte sich stundenlang über die schulischen Leistungen seines pickligen Ablegers ausgelassen. Lord Thomas jun. war natürlich Jahrgangsbester, eine Sportskanone, erlegte Zwölfender auf eine Distanz von fünf Kilometern mit einem Schuss und war auch sonst ein Ausbund an Tugend und Gehorsamkeit. Corry hatte das mit der Tugend auf die Probe stellen wollen, aber der junge Lord war entsetzt davongelaufen, als sie ihm anbot, ihre Muschi zu streicheln, wenn er dafür seinen Schwanz auspackte.
    Danach waren sich die beiden noch hin und wieder auf einem dieser Bälle begegnet, deren Ausrichtung zum guten Ton gehörte. Dabei hatte Corry feststellen dürfen, dass zwar die Pickel langsam aus Lord Thomas‘ Gesicht verschwanden, aber ansonsten war er der magere, humorlose Langweiler geblieben, der er schon mit fünfzehn gewesen war. Eine Meinung, die Corrys Freunde und Freundinnen teilten, weshalb sie ihm auf diesen Bällen gerne Streiche gespielt
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