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Die Hure und der Krieger

Die Hure und der Krieger

Titel: Die Hure und der Krieger
Autoren: Maya Banks
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und setzte sich gegen ihren Klammergriff zur Wehr.
    Schweigend schleppten sie ihn zum See und warfen ihn kurzerhand hinein.
    Das Wasser war wie ein Fausthieb. Prompt ging er unter, wobei ihm die Luft aus der Lunge gepresst wurde und blubbernd nach oben entwich. Wie einfach es wäre, einzuatmen und Keeley zu folgen. Es brachte ihn schier um, sich vorzustellen, wie sie einsam und verlassen an irgendeinem finsteren Ort zwischen Leben und Tod weilte.
    Als die Kälte ihm ins Mark kroch, gewann sein Lebenswille die Oberhand. Alaric kämpfte sich an die Oberfläche, tauchte auf und rang keuchend nach Atem.
    „Wie schön, dass du dich entschieden hast, bei uns zu bleiben“, fuhr Ewan ihn vom Ufer aus an.
    Alaric trat Wasser und funkelte seine Brüder an. „Was zur Hölle sollte das?“
    „Du vergehst vor unseren Augen, und das für nichts“, rief Caelen ihm zu. „Seit einer Woche hast du Keeleys Kammer nicht mehr verlassen. Du isst nicht, du badest nicht, du wechselst nicht einmal deine Kleider. Wenn die Verletzung Keeley nicht umbringt, wird es vermutlich dein Gestank tun.“
    Alaric schwamm ans Ufer und watete aus dem Wasser, wobei er die Haare ausschüttelte. Kurz bleckte er die Zähne, bevor er sich gegen Caelen warf und ihn mit sich zu Boden riss.
    Mit einem dumpfen Laut schlugen sie auf. Caelen grunzte, als ihm bei dem Aufprall die Luft aus der Brust gepresst wurde, erholte sich jedoch rasch, warf sich herum und schlang Alaric einen Arm um den Hals.
    Alaric traf ihn mit der Faust am Kiefer, und Caelen prallte zurück. Ehe Alaric aufspringen konnte, stieß ihm Ewan eine Schulter in den Bauch.
    „Zum Henker, wollt ihr mich denn alle umbringen?“, brüllte Alaric, als Ewan ihn am Boden festnagelte.
    „Wir versuchen nur, dir ein wenig Verstand in deinen Dickkopf zu hämmern“, knurrte Ewan. „Meinst du, du bist jetzt in der Lage zuzuhören?“
    Alaric rammte seine Stirn gegen Ewans Nase und wälzte sich herum, sodass er auf ihm thronte. „Du wirst alt“, spottete er.
    Caelen hatte sich aufgerappelt und sprang Alaric an, und raufend rollten sich die drei über den Boden und ließen fluchend die Fäuste fliegen. Gott, wie gut es tat, jemandem die Seele aus dem Leib zu prügeln.
    Schließlich blieben sie lang ausgestreckt und schwer atmend liegen.
    „Ach, verdammt“, brummte Ewan.
    Alaric schaute zu ihm hinüber und erspähte Mairin, die über Ewan aufragte, beide Hände in die Hüften gestemmt.
    „Ihr solltet Euch ausruhen“, knurrte Ewan.
    „Und ihr drei solltet euch mit etwas Sinnvollem beschäftigen, anstatt einander zu Brei zu schlagen!“, konterte sie bissig. „Es ist eine Schande!“
    „Ich weiß nicht recht“, murmelte Caelen. „Hat sich eigentlich verflucht gut angefühlt.“
    Langsam kam Alaric auf die Füße. „Gibt es etwas Neues von Keeley?“
    Mairins Miene wurde weich. „Nay, sie schläft nach wie vor.“
    Er schloss die Augen und wandte sich dem Loch zu. Vielleicht würde eine Runde im Wasser ihm den Kopf klären, und bei der Gelegenheit könnte er gleich baden. Ewan hatte recht. Damit, dass er an Keeleys Seite vor sich hinsiechte, war niemandem gedient.
    „Ewan, der König und die Lairds verlieren die Geduld“, sagte Mairin. „Sie wollen wissen, was nun werden soll.“
    „Das weiß ich wohl, Mairin.“ Er klang leicht vorwurfsvoll, als nehme er ihr übel, dass sie den Sachverhalt vor Alaric zur Sprache brachte.
    Alaric beachtete die beiden nicht und watete zurück ins Wasser. Ihm war durchaus klar, dass der König und die Lairds auf Keeleys Tod lauerten, damit er Rionna doch noch ehelichen und das Bündnis somit besiegeln konnte.
    Gannon warf ihm ein Stück Seife zu und wartete am Ufer, während Alaric sich wusch. Ewan und Caelen gingen mit Mairin zurück, während Cormac und Gannon bei Alaric blieben.
    Noch hatte er vor Kummer nicht den Verstand verloren. Noch nicht.
    Als er nach dem Bad zur Burg zurückkehrte, begrüßte Rionna ihn, die Augen rot und verquollen. Sein Herz setzte aus und begann dann, zu rasen und ihm wie wild gegen die Brust zu trommeln. „Was ist?“, fragte er.
    „Ihr müsst kommen, sie verlangt nach Euch. Es steht schlecht um sie, Alaric. Ich fürchte, sie hält keine Stunde mehr durch. Sie ist so schwach, dass sie nicht einmal mehr die Augen offen halten kann, und das Fieber ist so hoch, dass sie wirr redet.“
    Er stürmte die Treppe hinauf und den Gang entlang, wobei er mehrere Leute anrempelte. Als er in die Kammer stürzte, blieb ihm bei Keeleys Anblick
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