Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Hüterin des Hauses (Romantic-Thriller, Unheimlich) (German Edition)

Die Hüterin des Hauses (Romantic-Thriller, Unheimlich) (German Edition)

Titel: Die Hüterin des Hauses (Romantic-Thriller, Unheimlich) (German Edition)
Autoren: Anne Alexander
Vom Netzwerk:
Sorgen, aber zwei Stunden später war sie noch immer nicht zu Hause. Erst suchten wir sie alleine, dann habe ich die Polizei angerufen. Mit einigen Männern haben wir die ganze Gegend abg e sucht."
    "Wo ist Sarah jetzt?" fragte Janice. "Im Krankenhaus?" Sie klammerte sich an Roman.
    Colin schüttelte den Kopf. "Nein, Miss Corbett, sie ist nicht im Krankenhaus", erwiderte er bekümmert. "Sie wurde vor einer Stunde gefunden. Sie lag am Grund der Kelly-Schlucht."
    "Der Kelly-Schlucht?" Janice starrte ihn an. "Was hatte Sarah dort verloren?" Die Schlucht erstreckte sich rund tausend Meter von Maryflower in nördliche Richtung. Sie hatte ihrer Schwester strikt verboten, jemals dorthin zu gehen und Sarah hatte auch kein Interesse daran gehabt. Sie hielt sich viel lieber in Maryflower und bei Colin Alclair auf. "Wie geht es ihr?" fragte sie erneut. "Ist sie schwer verletzt?" Sie löste sich von Roman und rannte auf das Haus zu.
    Colin holte sie kurz vor dem Portal ein. "Miss Corbett, Sie müssen jetzt sehr tapfer sein", sagte er. "Sarah ist tot."
    "Tot?" Janice sah ihn ungläubig an. Wie im Zeitraffer sah sie sich wieder Sarah am vergangenen Abend ins Bett bringen, dann mit Colin Alclair tanzen, spürte auch die plötzliche Kälte, die sie empfunden hatte. "Sie kann nicht tot sein", stammelte sie. "Sie kann nicht. Sie ..." Bewußtlos brach die junge Frau zusammen. Sie spürte nicht mehr, wie Roman Partridge sie auffing und ins Haus trug.
     

     
    Die nächsten Tagen waren für Janice Corbett ein einziger Al p traum. Dr. Morten, der in Greensted praktizierte, hatte ihr zwar ein Beruhigungsmittel verschrieben, doch es half ihr nicht, mit Sarahs Tod fertigzuwerden. Stundenlang lag sie auf ihrem Bett und fragte sich, was sie falsch gemacht hatte. Es war ein Fehler gewesen, Sarah in Maryflower zu lassen, sie hätte sich ihrer Schwester g e genüber durchsetzen mü s sen.
    Ihr Verlobter war Janice in diesen Tagen eine große Stütze, auch wenn sie das Gefühl hatte, daß ihm Sarahs Tod nicht sehr naheging. Roman Partridge hatte dringende Geschäfte in London, doch er  blieb bei ihr. Er respektierte, wenn sie alleine gelassen werden wollte, war aber zur Stelle, wenn sie ihn brauchte. Nach den ersten beiden Tagen konnte die junge Frau nicht einmal mehr weinen. Sie fühlte sich wie ausgebrannt.
    Auch Colin Alclair versuchte Janice zu helfen. Immer wieder sprach er auf Maryflower vor, obwohl er genau wußte, daß Roman Partridge ihm am liebsten die Türe gewiesen hätte. Aber Janice war nicht in der Lage ihn zu empfangen. Durch Mrs. Pike ließ sie ihn für seine Fürsorge danken. Sie brachte es jetzt nicht fertig, mit ihm zu sprechen.
    Nachdem die polizeilichen Ermittlungen abgeschlossen worden waren und die amtliche Totenschau einwandfrei ergeben hatte, daß Sarah einem Unfall zum Opfer gefallen war, durfte sie auf dem Friedhof von Greensted beigesetzt werden. Zum ersten Mal seit Tagen verließ Janice aus diesem Grund wieder das Haus. Vor Kummer erstarrt, saß sie in der kleinen Kapelle, in der die Tote n feier stattfand, und folgte dann an der Seite von Roman dem we i ßen Sarg zum Frie d hof.
    Halb Greensted hatte sich auf dem Friedhof versammelt. Sarah war sehr beliebt gewesen. Sie hatte es verstanden, sich unter jung und alt Freunde zu machen. Ihre Klassenkameraden sangen ein Lied, in dem davon die Rede war, daß der Tod nur den Anfang eines neuen Lebens bildete.
    Janice schaute auf. Ihr Blick traf Colin Alclair, der auf der a n deren Seite des Grabes stand. In seinem Gesicht hatte sich der Kummer tief eingegraben. Sie erschrak als ihr bewußt wurde, wie tief sie sein Leid empfand. Roman hatte sie vor Colin gewarnt, aber sie wußte genau, daß er sich in dem jungen Grafiker täuschte. Colin hatte in Sarah nur eine jüngere Schwester gesehen. Sie b e schloß, ihn in den nächsten Tagen aufzusuchen, um mit ihm über S a rah zu sprechen.
    Sie kehrten nach Maryflower zurück. Im Salon stand für die Trauergäste ein kalter Imbiß bereit. Anders als bei Janice` G e burtstagsfeier hatte sich Mistreß Pike diesmal keine besondere Mühe mit dem Essen gegeben. Auch sie hatte Sarah g e liebt.
    "Ich mache mir solche Vorwürfe, Miss Corbett", hatte sie noch am Morgen zu Janice gesagt. "Hätte ich Sarah nur a b geholt."
    Aber Sarah war immer alleine vom Verwalterhaus nach M a ryflower zurückgekehrt, hatte stundenlang im weitläufigen Garten gespielt oder das Haus durchstreift. Nein, Mrs. Pike traf keine Schuld an Sarahs Unfall, ihr konnte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher