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Die Hüter des Gesetzes (Orion 03)

Die Hüter des Gesetzes (Orion 03)

Titel: Die Hüter des Gesetzes (Orion 03)
Autoren: Hans Kneifel
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Besitz in ein Dutzend großer Kisten verpackt und war umgezogen, von einem Reihenhaus auf dem südamerikanischen Kontinent hierher auf die australische Insel. Zur Basis 104. Und sie fühlte sich wohl, so wie sie im Moment in dem futuristischen Liegestuhl lag und las, Musik hörte und sich erholte.
    Der kleine Balkon ging hinaus zur Südseite, und es war sehr heiß. Tamara lag im Bikini da, sonnte sich und lauschte auf die Takte von the second moon of mars von Tomas Peter .
    Nach einer Weile wurde es ihr zu heiß, und sie verließ den Balkon.
    Ihre Augen schweiften über die Zimmereinrichtung; sie hatte wenige Tage vor dem ersten Zusammentreffen mit McLane ihre gesamte Energie darauf verwendet, das Zimmer einzurichten. Auf einem weißen Bodenbelag, mindestens fünf Zentimeter tief, standen nur vier Möbelstücke.
    Ein flacher Tisch, der hydraulisch hochzufahren war, ein wuchtiger Stuhl, in dem man notfalls schlafen konnte, eine runde Liege mit zwei Metern Durchmesser und eine Säule, in der sämtliche Nachrichten- und Kommunikationsgeräte untergebracht waren und die Reihen von Tonkassetten, Tamaras persönliche Sammlung. Zur Zeit war Tomas Peter ihr Lieblingskomponist.
    Sie verschwendete keinen Blick auf das großformatige Buch, das am Rand der Liege einen interessanten Farbkontrast zu dem schwarzen Bezugsstoff bildete und holte sich aus dem Eisschrank einen kühlen Drink.
    Tamara stand barfuß mitten im Zimmer, als das Signal des Videophons summte.
    Sie überlegte zwei Sekunden lang.
    Oberst Villa? Er konnte ruhig sehen, daß sie eine Frau war. Sie betätigte die Antworttaste, und sah, wie sich das Bild stabilisierte. Vor Verwunderung hätte sie beinahe das Glas fallengelassen.
    »Habe ich das Vergnügen mit Tamara Jagellovsk?« fragte die bekannte Stimme.
    Ein mageres Lächeln lag um den Mund Cliff McLanes, der sie vom Schirm aus anstarrte.
    »Vermutlich«, sagte Tamara und blieb ernst. »Was verschafft mir die Ehre Ihres Anrufes, Commander?«
    »Lassen Sie den Commander, ich bin privat. Ich langweile mich.«
    Tamara nahm einen langen Schluck und achtete nicht darauf, wie der Fruchtsaft mit Alkohol schmeckte.
    »Sie langweilen sich, Cliff?« fragte sie gedehnt.
    »Ja. Und ich dachte ...«
    Tamara bezog ihre psychologischen Kenntnisse nicht nur aus Hammersmith's Buch, sondern durchaus auch aus den Erfahrungen des täglichen Lebens. Und da sie keine siebzehn Jahre mehr war, erkannte sie die Durchsichtigkeit von McLanes Anruf. Sie entschloß sich, standhaft zu bleiben, selbst auf die Gefahr hin, als Spielverderber verschrien zu werden.
    »Und Sie dachten, immerhin wäre eine Unterhaltung mit Miß Jagellovsk besser als Langeweile, nicht wahr, Genosse Major?«
    Cliff grinste verlegen.
    »Nun«, sagte er, »es ist nicht ganz so. Ich hatte ursprünglich vor, Ihnen einen Vorschlag zu machen.«
    »Etwa einen Ausflug zu beta Aurigae?« fragte Tamara anzüglich.
    »Nicht ganz. Sie hätten die Wahl zwischen Schwimmen, Segeln, Rudern oder Wasserski, um nur einiges aus meinem Katalog zu nennen.«
    »Peinlich!« sagte Tamara und lächelte wieder ihr falsches Lächeln.
    »Was ist peinlich?«
    »Ich bin im Moment ganz wild auf ein Polomatch. Sie haben nicht zufällig ein paar Pferde?«
    Cliff kicherte hohl.
    »Pferde?« fragte er, »habe ich richtig verstanden? Sie sagten ›Pferde‹?«
    »So ungefähr drückte ich mich aus. Ich kann nämlich nicht schwimmen«, sagte Tamara anzüglich. »Und Sie scheinen ein recht passabler Raumschiffsteuermann zu sein, aber als Schwimmlehrer kann ich mir Sie schlecht vorstellen.«
    Cliffs Blick musterte das Appartement und dessen Einrichtung.
    »Nett haben Sie's hier«, sagte er. »Und was entdecke ich dort auf der Prunkliege? Ist es nicht ein Buch, das zur Pflichtlektüre aller Raumkadetten gehört? Ich kann mich entsinnen, es vor hundert Jahren gelesen zu haben.«
    »Sie übertreiben, Commander«, sagte Tamara. »So alt sehen Sie auch wieder nicht aus.«
    »Danke!« knurrte McLane finster.
    »Eine sachliche Frage«, sagte Tamara plötzlich todernst. »Was wollten Sie eigentlich wirklich? Ich kann mir nicht vorstellen, daß Sie besonderen Wert darauf legen, mich außerdienstlich genießen zu wollen?«
    Hinter Cliff McLane sah Tamara einen Teil der wirklich geschmackvollen Einrichtung eines seiner kleinen Zimmer des großen Bungalows am anderen Ende von Groote Eylandt.
    Cliff schluckte etwas herunter, dann sagte er langsam und scharf akzentuiert, als müsse er sich jedes Wort mehrfach
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