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Die Hölle lacht

Titel: Die Hölle lacht
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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sich um und sah, dass der Othalus nicht länger versuchte, den Felsen zu erklimmen, sondern auf die Kämpfenden zustapfte. Schnell stieg Sonja das schmale Sims des Backenknochens weiter hoch.
    Offenbar hatte Aleil sie immer noch nicht bemerkt. Sonja erreichte die Leiste vor der Höhle und zog sich hoch. Unten schrien die Männer, als der Schatten des Ungeheuers über sie fiel.
    Sonja stand auf, rannte zu Aleil und fasste sie an den Schultern.
    »Aleil! Sag mir, was es ist! Sag mir, wie man dagegen kämpfen kann!«
    Aleil drehte sich zu ihr um. Ihr Blick war leer, ihre Züge schlaff. Hatte sie den Verstand verloren? Sonja schauderte. Hart schlug sie der Frau plötzlich zweimal ins Gesicht.
    »Verdammt! Sag mir, was es ist! Ist es Athu?«
    Aleil kicherte. »Athu? Ja, Athu …«
    »Wie ist ihm beizukommen? Antworte! Kann Stahl ihn verwunden?«
    »Nicht Stahl! Nichts … Er fraß Urdus!« Aleil zitterte heftig. Wieder kicherte sie und Tränen rannen ihr über die Wangen. »Athu ließ mich wie ein Vogel fliegen.«
    »Aleil!«
    »Ich sah Urdus, und ich flog wie ein Vogel, und Athu machte sein Lehmwerk. Weißt du, was er getan hat? Er hatte eine Truhe voll Blutdunst und er …«
    Wieder schlug Sonja sie heftig ins Gesicht. Das schien die Frau zu sich zu bringen. Sie starrte Sonja an und nun quollen die Tränen nur so über ihr Gesicht. Stöhnend sank sie in die Knie.
    Mit dem Schwert in der Hand und der Miene einer Rachegöttin stand Sonja über ihr. »Aleil! Was kann ihn töten?«
    »Nichts kann ihn töten! Es ist Athu! Er ist unsterblich!«
    »Zauberei! Er hat Zauberei benutzt. Kann man ihn vielleicht mit Zauberei töten?«
    Aleil lachte rau. »Ich kenne keinen solchen Zauber. Ich bin nur eine ungelernte Hexe. Ich kenne keinen Zauber …«
    Sonja fluchte in ihrer Hilflosigkeit. Sie packte Aleil an den Haaren und zog ihren Kopf zurück, dass ihr tränenüberströmtes Gesicht zu ihrem hochschaute.
    »Sag mir, wie er getötet werden kann!«
    »Ich weiß es doch nicht!«
    »Du musst es mir sagen, verdammt!«
    »Er kann überhaupt nicht getötet werden!« kreischte Aleil und riss sich los. Sonja behielt eine Strähne schwarzen Haares zurück, als die Frau vorwärtssprang, sich am Höhlenrand schwankend aufrichtete und Schrie:
    »Athu! Rette mich! Mach mich zum Vogel!«
    Sonja holte erschrocken Atem.
    Aleil warf sich weit nach vorn. Sonjas Hand schoss vor, um sie zurückzuhalten, doch zu spät. Die Frau stürzte in die Tiefe. Auf halbem Weg prallte sie gegen einen Felsvorsprung, dadurch wurde sie herumgedreht, bis sie nahe dem Teichufer aufschlug und reglos liegen blieb.
    Der Othalus wandte sich um. Er stapfte auf Aleils Leiche zu, fort von den Kämpfenden.
    Hubarthis und Desmos hatten sich inzwischen in das Gemenge gestürzt.
    Betos schrie und kämpfte um sein Leben. Desmos’ Schwert schoss vor und schnitt ihm durch Arm und Gesicht. Neben ihm ging ein von Hubarthis getroffener Bandit zu Boden. Betos wirbelte herum. Wie ein Wahnsinniger schlug er blindlings um sich und spürte den Druck der um ihn Kämpfenden.
    »Tut ihm nichts!« hörte er da Desmos brüllen. »Er gehört mir!«
    Und dann fühlte Betos sich plötzlich nicht mehr bedrängt. Er stand ein Stück abseits des Kampfgetümmels. Als ihm das klar wurde, begann er zu laufen.
    Etwas traf ihn am Rücken, und er fiel nach vorn. In diesem Moment sah er einen davonrollenden Stein. Er musste es gewesen sein, der ihn getroffen hatte. Mit dem Gesicht schlug er auf dem Boden auf, rutschte ein Stück in dem Schlamm, und sein Schwert flog ihm aus der Hand.
    Betos schüttelte den Kopf, kroch vorwärts, hob sich auf Hände und Knie und griff nach seinem Schwert.
    Ein Stiefel trat auf die Klinge und stieß sie davon. Blitzend landete sie in einem nahen Gestrüpp.
    Betos schluckte. Er erkannte die Stiefel und blickte hoch.
    Desmos stand mit gezogenem Schwert über ihm, mit dem Rücken zur Sonne, so dass ihre Strahlen einen feurigen Schein um seinen Kopf zauberten. Betos sah ihn als hohen, grimmigen Schatten, von Sonnenschein eingerahmt.
    »Desmos«, schluchzte er. Er kroch ein Stückweiter. »Rette mich, Desmos!« Nun weinte er.
    »Bruder«, flüsterte Desmos. »Du hättest mich getötet!«
    »Rette mich, Desmos!«
    Um sie schrillten Schreie und klirrten Klingen.
    »Du hättest mich umgebracht, Bruder!«
    »Ihr Götter! Mitra! Warum sollen wir gegeneinander kämpfen? Dieses Ungeheuer wird …«
    »Du wolltest mich tot sehen, Betos! Du hättest mich zu Tode gemartert! Du hast über
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