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Die Hoehle des Grauens

Die Hoehle des Grauens

Titel: Die Hoehle des Grauens
Autoren: Ben Nevis
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Zweiter! Ich tippe eher auf reiche Rentner«, grinste Justus und legte das Handy wieder zur Seite. »Gelangweilte Singles und dazwischen zwei Detektivteams. Aber wie ich uns kenne, werden wir den Laden schon aufmischen!«
    Inzwischen hatte Peter den Brief weiter überflogen. »Die Geisterburg ist nur mit dem Zug erreichbar«, fasste er zusammen. »Man wird dann an der Station ›Haunted Corner‹ vom Hoteljeep abgeholt. So, und wo bitte schön steht da was von dieser schrecklichen Höhle?«
    »Ich fürchte, der Prospekt ist in dem Chaos auf dem Schreibtisch untergegangen«, mutmaßte Bob. Nach ein paar Sekunden fischte er ein tiefschwarz bedrucktes Blatt hervor. »Hier steht’s, Freunde:
    ›Ganz besonders freuen wir uns, Sie zum allerersten Mal in die ›Höhle des Grauens‹ zu führen. Es ist wahrlich eine Sensation: Eine Höhle, auf die wir während der Bauarbeiten zum Hotel der Geister gestoßen sind und die wir in monatelanger Arbeit von Dreck und Schlamm befreien mussten! Lassen Sie sich überraschen von der indianischen Mystik des Raums, von dem Geheimnis des alten Skeletts – und erschrecken Sie nicht vor dem schwarzen Henker, der die Höhle bewacht.‹«
    Mit einer würdevollen Bewegung faltete Bob den Zettel zusammen und steckte ihn sich in die Jackentasche.
    Peters Abenteuerlust war nun gänzlich verflogen. »Ich glaube, ihr könnt doch alleine fahren!«, nörgelte er. »Das klingt nach einem Albtraum!«

Überraschung im Zug
    Der Zug war nicht gerade leer, und die drei ??? mussten sich erst einmal durch die Waggons kämpfen, bevor sie den letzten Wagen erreicht hatten, in dem ihre Plätze reserviert waren. Zwei ihrer Sitze waren jedoch belegt, und auf dem dritten lag ein bunter Rucksack. Nur ein Platz war frei. Die beiden Mädchen, die auf den Plätzen der Detektive hockten, sahen sich fragend an und ignorierten die drei ???.
    Justus zog die Reservierung hervor und wedelte mit den Zetteln in der Luft herum. »Diese Plätze sind auf uns gebucht, verehrte Damen.«
    Das Mädchen, das am Fenster saß, kaum älter als Justus, warf ihre Haare zur Seite und fixierte Justus streng durch ihre Brille: »Ihr seid zu spät, Jungs. Wer so spät kommt, verliert seinen Anspruch auf den Platz.«
    »Ich würde sagen, wir bewegen uns noch gut in der Zeit. Ich schlage vor, ihr packt eure Sachen!«
    Bob und Peter wechselten einen Blick. Gegen eine charmante Reisebegleitung hatten sie eigentlich nichts einzuwenden. Dass Justus aber auch immer so rechthaberisch sein musste.
    Das andere Mädchen stieß ihre Freundin in die Seite. »Komm, Julia! Sollen sich die ungehobelten Jungs doch hier hinhocken. Wir finden bestimmt einen netteren Ort.« Sie machte Anstalten, aufzustehen.
    Kurzentschlossen zeigte Peter auf den Rucksack der Mädchen. »Darf ich euer Gepäck auf die Ablage heben?«, fragte er und setzte ein gewinnendes Lächeln auf. »Dann sind die beiden Sitze hier schon mal frei.«
    »Gerne. Wenn euer … Freund einverstanden ist?«
    Justus wurde nicht weiter gefragt. Zwei Minuten später saßen sich Bob und – so hatte sie sich gleich vorgestellt – Jennifer gegenüber. Peter hatte vor Julia Platz genommen. Auf der anderen Seite des Ganges hockte Justus und starrte durch das gegenüberliegende Fenster. Die langweiligen Vororte von L.A. schienen ihn mächtig zu interessieren.
    Angesichts der unerwarteten weiblichen Begleitung kam Peter so richtig in Schwung. Es dauerte keine Minute, da hatte er schon das Urlaubsziel verraten und nicht ohne Stolz erwähnt, dass sie die Reise als Preis gewonnen hatten. Wie sie nach hartem Kampf diesen Sieg errungen hatten, das war Gegenstand einer weiteren ausgeschmückten Erläuterung. Bob wurde es langsam peinlich, wie Peter versuchte, neue Fans zu rekrutieren. Jetzt zog Peter auf dem Höhepunkt seiner Ausführungen auch noch die Visitenkarte der drei ??? hervor und überreichte sie Julia. »Das sind wir. Die drei ???.« Er legte eine Kunstpause ein.
    Julia nahm die Karte entgegen und las sie Jennifer vor.
     

     
    »Nett«, war ihr ganzer Kommentar. Ohne eine Miene zu verziehen, gab sie die Karte zurück.
    Das verschlug Peter erst einmal die Sprache. Wo blieb die Bewunderung?
    »Und ihr«, fragte Bob in das Schweigen hinein, »wo fahrt ihr eigentlich hin?«
    »Haunted Corner«, antwortete Jennifer.
    »Haunted Corner?« Bob merkte auf. »Aber das ist ja diese Station im Nirgendwo, an der wir auch aussteigen müssen.«
    »Genau. Wir haben das gleiche Ziel.« Julia nickte zu ihrer
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