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Die Hexenfalle

Die Hexenfalle

Titel: Die Hexenfalle
Autoren: Carter Brown
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Swimming-pool. Badezeug braucht nicht
mitgebracht zu werden. Trudi Kirsh wird auch dasein .«
    »Ich
gehe auf keinen Fall«, flüsterte ich. »Mein Bedarf ist von gestern
abend gedeckt .«
    Sie
zog die Augenbrauen hoch und nahm den Hörer wieder ans Ohr. »Ich würde ja
schrecklich gern kommen«, gurrte sie, »aber Larry will mich nicht weglassen .« Ihr leises Lachen klang aufreizend. »Seine Pläne für heute abend scheinen ausschließlich mich zu betreffen. Er
sagt, er sei von gestern abend noch bedient. Tut mir
leid, Kath. Hoffentlich ist Harry schnell genug hinüber, damit du dich ein
bißchen amüsieren kannst .« Sie legte auf und kehrte
mit versonnenem Gesicht zu ihrem Sessel zurück. »Kath schien zuletzt ziemlich
wütend zu sein. Ich weiß gar nicht, warum .«
    »Wahrscheinlich
hält sie dich für eine Hexe«, erwiderte ich.
    »Die
Art und Weise, wie du immer wieder zu sticheln anfängst, läßt vermuten, daß du
es wirklich ernst meinst, Larry«, sagte sie langsam. »Allmählich kommt mir das
merkwürdig vor. Wann hast du Elaine kennengelernt ?«
    » Vorgestern abend in dem Hotel«, brummte ich. »Das weißt du
doch .«
    »Stimmt
das auch ?« Sie nahm einen Schluck von ihrem Drink und
musterte mich über den Rand des Glases hinweg. »Ich habe mir überlegt, ob ihr
euch vielleicht nicht schon länger kennt und ob du der Grund warst, weshalb
Elaine jedes Wochenende nach Manhattan mußte ?«
    »Da
irrst du dich .«
    »Möglich.«
Ihr Gesicht war nachdenklich. »Ich muß immer wieder daran denken, daß alles
erst nach deiner Ankunft losgegangen ist. Gestern abend hast du Steve Engsted zum erstenmal gesehen,
und schon seid ihr dicke Freunde. Elaine wollte letzte Nacht ins Wasser gehen,
und gleich warst du zur Stelle, um sie zu retten. Tante Emma himmelt dich an,
und Mrs. Robins ist so angetan von dir, daß sie dich mit der Bratpfanne gegen
Alec verteidigt hat. Plötzlich wird der ganze Blödsinn, den Tante Emma während
der letzten zwölf Monate von sich gegeben hat, auf entsetzliche Weise wahr, und
es scheint, daß mir dabei die Rolle des Bösen zugefallen ist — tagsüber Frau
und nachts Hexe! Ich kenne Steve schon ziemlich lange, aber dir ist es
gelungen, ihn über Nacht gegen mich aufzubringen. Elaine war während des
vergangenen Jahres ein ziemlich vernünftiges Mädchen, aber jetzt scheint sie,
nach deinen Andeutungen zu urteilen, kurz vor dem Überschnappen zu sein .« Sie nahm wieder einen Schluck. »Warum ist das alles seit
deiner Ankunft passiert, Larry? Bist du eine Art Katalysator ?«
    »Vielleicht
hat alles sowieso einem Höhepunkt zugesteuert«, sagte ich, »und mein Erscheinen
war reiner Zufall. Hoffentlich habe ich deine Pläne nicht durchkreuzt«, fügte
ich betont harmlos hinzu.
    Ihr
Gesicht verhärtete sich. »Ich habe diese Konstellation nicht geschaffen, Larry,
sondern mein Erbe unter Bedingungen angetreten, die mir keinerlei entscheidende
Veränderungen gestatteten. Ein Jahr lang habe ich die Fäden in der Hand
behalten, und ob du es glaubst oder nicht, das war nicht leicht. Innerhalb von
sechsunddreißig Stunden hast du dein Bestes versucht, alles kaputtzumachen .« Sie hob den Kopf, so daß ich die Entschlossenheit in
ihren Augen sehen konnte. »Ich warne dich, Larry — das lasse ich nicht zu .«
    »Ich
habe dich verstanden«, erwiderte ich kalt.
    »Du
hast vielleicht schon gestern abend gemerkt, daß ich
kaum Skrupel kenne .« Sie seufzte zufrieden. »Ich
genieße noch immer die Erinnerung an dein Gesicht, als Hillard dich zu Boden schickte. Gemessen an dem, was dich erwartet, wenn du weiter
versuchst, mir das Dach über dem Kopf einzureißen, war das nur eine kleine
Fingerübung. Ich habe hier in der Umgebung eine Menge Freunde, die du noch
nicht kennst. Einige davon sind fast ebenso skrupellos wie ich .« Ihr Lächeln war plötzlich wieder warm und freundlich.
»Warum bist du also nicht vernünftig und genießt den Rest deines Aufenthalts?
Ich fand es letzte Nacht sehr nett mit dir. Was dir an Technik fehlt, machst du
durch Enthusiasmus wett. Wir könnten es morgen nachmittag noch einmal probieren, wenn wir nicht müde
sind. Ich könnte dir einiges beibringen, daß dir das Kamasutram wie eine Kinderfibel vorkommt .«
    »Ich
bin enttäuscht«, sagte ich. »Bietest du mir denn nicht auch Geld an ?«
    Sie
leerte ihr Glas, stellte es beiseite, erhob sich und schlug mir mit der flachen
Hand ins Gesicht. »Also gut, Larry.« Mit sichtlicher Anstrengung brachte sie so
etwas wie ein
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