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Die Hexe von Hitchwick

Die Hexe von Hitchwick

Titel: Die Hexe von Hitchwick
Autoren: Angela Gaede
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was hätte es ihr gebracht?
Kein Weg, kein Ende des Waldes.
Die Kälte brannte in ihrer Lunge bei jedem Atemzug, den sie machte. Ihr Körper war so erhitzt, dass ihr Atem sich in schneeweiße Wolken verwandelte, kaum hatte er ihre Lippen verlassen.
Die Kälte, die schneidend in ihre Lunge eindrang, und ein scharfes Stechen unter ihren Rippen zwangen sie zum Stehenbleiben. Erschöpft und keuchend blickte sie sich um. Die Bäume wiegten ihre Äste in einem nicht vorhandenen Wind. Ein Flüstern raschelte durch die Luft. Eve versuchte sich darauf zu konzentrieren, ohne Erfolg, zu laut rauschte das Blut in ihren Ohren, zu laut schlug ihr Herz.
Die Bäume schienen zu lachen, ein amüsiertes Kichern ging von ihnen aus. Ansonsten war jedoch nichts zu vernehmen. Kein Geraschel von kleinen Tieren, kein Krächzen, kein Zwitschern von überwinternden Vögeln.
Das konnte nicht sein, das alles konnte und durfte nicht sein. Eve schloss die Augen, zwang sich zu einem klaren Gedanken. Das war alles nur Aberglaube. Bäume konnten nicht lachen und Hexen existierten nicht.
Tief und Schmerz verursachend atmete sie ein, dann öffnete sie die Augen und erbleichte vor Angst.
Sie konnte nicht fassen, was sie sah, nicht glauben, was ihre Augen ihr zeigten, nicht verstehen, was ihr Herz ihr sagte.
Die Augen weit aufgerissen, der Körper versteinert, die Gedanken wirbelten ohne Sinn durch ihren Kopf, so stand sie da, nicht imstande zu schreien oder wegzulaufen.
Das Kichern wurde lauter und mit ihm ein schrilles Lachen. Bald schon hatte sich das Lachen erhoben und alle anderen Geräusche hinter sich gelassen.
Es schmerzte in Eves Ohren, sogar in ihrer Brust. Der Atem blieb ihr weg. Um sie herum wurde es dunkler und dunkler, die Schatten wurden größer, breiteten sich aus. Die Schwärze kam näher, umringte sie, umschloss sie, raubte ihr die Luft und die Sicht.
Eve riss die Arme über ihren Kopf, sank auf die Knie und schrie so laut, wie es ihre Lungen erlaubten.
Und dann wurde es still. Still im Wald, still um Eve.
Die Stille breitete sich aus, zog über das Dorf, durch die Zeit und schon bald war Eve nicht vergessen, doch Schweigen begleitet jeden noch so kleinen Gedanken an sie.

1. Kapitel

    Morgan rieb sich die brennenden Augen. Es war spät, ihre Augen hatten schon einiges an Lesearbeit hinter sich und ihre alte Schreibtischlampe neigte zu Funzellicht. Die Hände vor das Gesicht gelegt, die Dunkelheit genießend, so verharrte sie einige Minuten bis sich die Geschichte, die sie gerade zu Ende gelesen hatte, wieder in ihre Gedanken schlich.
    Das war eine wirklich schaurige Geschichte mit wunderbaren Legenden-Elementen, doch da musste noch meh r hinter stecken, sonst wäre der Link zur Geschichte nicht in ihrem Posteingang gelandet. Vielleicht hatte sie etwas überlesen, Sug musste irgendwo ein paar erklärende Worte hinterlassen haben.
    Nein, nichts.
    Nur eine Einleitung und eine Anweisung: “ Hi Morgan, ich habe hier was Interessantes. Lies das! “
    Etwas ge nervt schloss Morgan das E-Mail-Programm und ging wieder auf ihren Blog.
    Da war sie, nicht zu übersehen, auf der Startseite, mit einem fetten “NEU“ übertitelt.
    Die Hexe von Hitchwick
    Autor = Anonym
    D as würde sich nicht als Problem erweisen. Den Autor zu ermitteln war meistens eine Kleinigkeit, im Moment stellte das allerdings noch keine Notwendigkeit dar. Langsam scrollte sie ans Ende der Geschichte.
Wer hat sie eingestellt, beziehungsweise freigegeben? Hervorragend, unsere liebe Angela. Sie ist dann wohl Administrator diese Woche , überlegte Morgan und konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
Sie wusste, dass dieser Bereich nicht zu den Lieblingsaufgaben von Angela gehörte. So war das nun einmal, sie alle mussten ab und an Arbeiten erledigen, die sie nicht so toll fanden.
    Sie klickte auf den Kommentar-Button .
    „Bingo!“, murmelte sie dem Monitor zu.
    Wieder einmal hatte sie das Gefühl, Sug und sie hätten eigentlich einen Preis für Arbeitserleichterung verdient. Nur wer hätte den vergeben sollen, die geheime Vergabestelle für geheime Optimierung geheimer Arbeit nicht existenter Organisationen?
    So weit sie wusste, gab es so eine Vergabestelle nicht. Morgan hatte zumindest noch nie von einer gehört, aber wie auch, wenn sie geheim war.
    Von der Gesellschaft von Alexandria , wobei der vollständige Name eigentlich Gesellschaft zur Wahrung des Wissens von Alexandria lautete, hatte außer den Mitgliedern auch noch niemand gehört. Seit über 15
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