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Die Herrschaft Der Seanchane

Die Herrschaft Der Seanchane

Titel: Die Herrschaft Der Seanchane
Autoren: Robert Jordan
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dass ihm jeder gehorchen. Er werden nicht damit rechnen, dass ihm jemand den Hals bricht.«
    »Du wirst ihn niemals finden, um ihn töten zu können, Bayle. Er wird sie niemals zweimal am selben Ort treffen, und selbst wenn du ihr Tag und Nacht folgst, könnte er eine Verkleidung tragen. Du kannst nicht jeden Mann töten, mit dem sie spricht.«
    Sie nahm die Schultern zurück und ging zum Tisch, auf dem ihr Schreibpult stand und klappte es auf. Das mit geschnitzten Wellen verzierte Schreibpult mit seinem in einem Silberhalter steckenden Glastintenfässchen und dem silbernen Sandstreuer war das Geschenk ihrer Mutter zu jenem ersten Kommando gewesen. Die sauber gestapelten Blätter trugen das ihr kürzlich zugestandene Siegel, ein Schwert und einen bewachsenen Anker. »Ich werde deine Freilassung verfügen«, sagte sie und tauchte die silberne Schreibfeder ein, »Und dir genug Geld für eine Schiffspassage geben.« Die Feder glitt über die Seite. Sie hatte immer eine gute Handschrift gehabt. Logbucheinträge mussten leserlich sein. »Nicht genug, um ein Schiff kaufen zu können, wie ich fürchte, aber es muss reichen. Du wirst mit dem ersten verfügbaren Schiff segeln. Rasier dir den Rest deines Kopfes, dann solltest du keine Schwierigkeiten bekommen. Es ist immer noch schockierend, kahlköpfige Männer ohne Perücken zu sehen, aber niemand scheint sich daran...« Sie keuchte auf, als Bayle das Blatt direkt unter ihrer Feder wegriss.
    »Wenn du mich frei lassen, du können mir keine Befehle geben«, sagte er. »Außerdem du müssen dafür sorgen, dass ich meinen Lebensunterhalt verdienen kann, wenn du mich frei geben.« Er hielt das Blatt ins Feuer und sah zu, wie es sich schwarz verfärbte und zusammenrollte. »Ein Schiff, haben du gesagt, und ich werden dich beim Wort nehmen.«
    »Hör mir gut zu«, sagte sie in ihrer besten Achterdeckstimme, aber das machte keinen Eindruck auf ihn. Es musste das verflixte Gewand sein.
    »Du brauchen eine Mannschaft«, übertönte er sie. »Und ich können eine für dich finden, sogar hier.«
    »Was soll ich denn mit einer Mannschaft? Ich habe kein Schiff. Und selbst wenn, wo sollte ich hinsegeln, dass mich der Sucher nicht findet?«
    Bayle zuckte mit den Schultern, als wäre das nebensächlich. »Zuerst eine Mannschaft. Ich haben den jungen Burschen in der Küche erkannt, den mit dem Mädchen auf den Knien. Spar dir deine Grimassen. An ein paar Küssen ist nichts Schlechtes.«
    Sie stand auf, bereit, ihn ordentlich zurechtzuweisen. Sie runzelte die Stirn und zog keine Grimasse, das Pärchen hatte in aller Öffentlichkeit aneinander rumgefummelt wie die Tiere, und er war ihr Besitz! So konnte er nicht mit ihr sprechen!
    »Er heißen Mat Cauthon«, fuhr Bayle fort, noch während sie den Mund öffnete. »Seine Kleidung zeigen, er haben es weit in der Welt gebracht. Als ich ihn sehen das erste Mal, er tragen einen Bauernmantel und flüchten vor Trollocs und zwar an einem Ort, den selbst Trollocs fürchten. Beim letzten Mal brannte fast halb Weißbrücke und ein Myrddraal versuchen, ihn und seine Freunde zu töten. Ich haben es nicht mit eigenen Augen gesehen, aber noch mehr könnte ich sowieso nicht glauben. Jeder Mann, der Trollocs und Myrddraal überleben, sollte nützlich sein, finde ich. Vor allen Dingen jetzt.«
    »Eines Tages werde ich mir mal einen dieser Trollocs und Myrddraal ansehen müssen, von denen du immer erzählst«, knurrte sie. Die Dinger konnten nicht halb so Furcht einflößend sein, wie er sie immer beschrieb.
    Er grinste und schüttelte den Kopf. Er wusste, was sie von diesem Schattengezücht hielt. »Was noch besser sein, der junge Meister Cauthon hatte Gefährten auf meinem Schiff. Ebenfalls gute Männer für die Art von Unternehmung. Einen davon kennen du. Thom Merrilin.«
    Egeanin stockte der Atem. Merrilin war ein schlauer alter Mann. Ein gefährlicher alter Mann. Und er war mit diesen beiden Aes Sedai zusammen gewesen, als sie Bayle kennen gelernt hatte. »Bayle, gibt es eine Verschwörung? Sag es mir. Bitte.« Niemand sagte bitte zu einem Stück Besitz, nicht mal zu einem So'jhin. Zumindest nicht, solange man nicht etwas um jeden Preis wollte.
    Er schüttelte erneut den Kopf, stemmte sich mit einer Hand am Kaminsims ab und blickte stirnrunzelnd in die Flammen. »Aes Sedai schmieden Intrigen wie Fische schwimmen. Sie können sich mit Suroth zusammengetan haben, aber die Frage sein, kann sie mit ihnen etwas geplant haben? Ich haben gesehen, wie sie Damane
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