Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Herren des Krieges

Die Herren des Krieges

Titel: Die Herren des Krieges
Autoren: Gerard Klein
Vom Netzwerk:
einen Rat brauchen, wenden Sie sich einfach an die Herren von Aergistal.«
    »Wie denn? Soll ich laut schreien? Beobachten die mich ständig?«
    Cid lächelte leise. »Vielleicht. Aber das ist nicht notwendig. Wußten Sie nicht, daß Sie mit Hilfe des Pegasons ständig mit den Herren von Aergistal Verbindung aufnehmen können? Sie waren doch auf Aergistal. Der Weg dahin ist untilgbar in Ihrem Gehirn eingeprägt. Außerdem ist es eigentlich kein Weg, sondern mehr eine Vorstellung. Aergistal liegt auf der Oberfläche des Universums. Das bedeutet, es ist überall. Mehr brauchen Sie nicht zu wissen.«
    »Aber was muß ich tun?« fragte Corson verblüfft.
    »Ich kenne die Pegasone nicht besser als Sie. Außerdem war ich nie auf Aergistal. Ich vermute aber, Sie brauchen nur mit dem Pegason Gedankenverbindung aufzunehmen und sich an Aergistal zu erinnern. Das Pegason wird Sie instinktiv hinbringen und dabei notwendige Korrekturen vornehmen. Sie dürfen nicht vergessen, daß das Pegason tief in Ihr Unterbewußtsein eindringen kann.«
    Cid rieb sich das Kinn. »Sehen Sie«, fuhr er fort, »alles begann mit den Pegasonen, zumindest auf diesem Planeten. Früher waren sie auf Uria nicht bekannt.« Er lächelte traurig. »Dann haben Sie das erste Pegason hierhergebracht. Urianische Wissenschaftler studierten seine Nachkommenschaft und fanden heraus, wie sie die Zeit überwinden und kontrollieren. Dann versuchten sie, Menschen mit dem gleichen Talent auszustatten. Ich sagte Ihnen schon, es ist weniger eine Frage der Begabung als der Art und Weise, wie man die Dinge betrachtet. Das menschliche Nervensystem hat keine spezielle Kraft, aber es kann sie sich aneignen. Vor einigen Jahrhunderten, als wir unsere Aufgabe hier im Rat übernahmen, konnten die Menschen auf Uria nur ein paar Sekunden in die Zukunft sehen. Aus irgendeinem Grund hatten die Eingeborenen noch mehr Schwierigkeiten damit.«
    »Das war auch gut so«, murmelte Corson und dachte an Ngal R’nda. »Aber die Leute, die ich bei meiner Ankunft traf, hatten diese Fähigkeit schon, während die Versuche mit den Pegasonen erst später stattgefunden haben können.«
    Cid lächelte wieder, diesmal war er sichtlich erheitert. »Wieviele Leute haben Sie denn damals eigentlich getroffen?«
    Corson dachte nach. »Nur zwei, Floria Van Nelle und Antonella.«
    »Die kamen aus der Zukunft«, erklärte Cid. »Später nahmen die Leute, die am weitesten fortgeschritten oder am begabtesten waren, Verbindung mit Aergistal auf. Dann wurde alles einfacher.«
    Er streckte sich und nahm einen tiefen Atemzug.
    »Jetzt haben wir begonnen, durch die Zeit zu reisen, ohne daß wir ein Pegason oder einen anderen Apparat dazu brauchen. Wir benützen nur eine kleine Vorrichtung, eine Art Gedächtnisführer. Aber bald werden wir den auch nicht mehr benötigen.«
    »Bald?«
    »Morgen oder in hundert Jahren. Das ist doch kein Unterschied. Zeit bedeutet wenig für den, der sie beherrscht.«
    »Immerhin sterben zwischen jetzt und später viele Leute.«
    »Sie sind doch auch schon einmal gestorben, nicht wahr, Corson? Das hinderte Sie doch nicht daran, Ihre Aufgabe durchzuführen.«
    Corson schwieg eine Weile und konzentrierte sich auf seinen Plan. Was Cid ihm gesagt hatte, stellte ihn vor zwei Probleme: Wie konnte er das Pegason veranlassen, sein anderes Ich und Antonella nach Aergistal zu bringen? Wie konnte er den Planeten mit dem Mausoleum wiederfinden? Er war schon dort gewesen und würde darum den Weg zurückfinden. Es war wohl unmöglich, sich unter den vielen Milliarden Himmelskörpern in dieser Ecke des Universums zurechtzufinden, die alle ihren relativen Bahnen folgten. Aber man konnte immer wieder einen Weg finden, den man schon einmal gegangen war.
    »Wir hätten Ihnen vielleicht beibringen können, wie man durch die Zeit reist«, bemerkte Cid, der im Sand wühlte, »aber das hätte sehr lange gedauert. Außerdem wäre es vielleicht gar nicht nützlich. Für Sie ist es besser, das Pegason weiter zu benutzen.«
    Er holte einen silbrigen Behälter hervor.
    »Sie sind sicher hungrig?«
     
    Corson verbrachte drei Zehnertage an der Küste. Es war eine Art Urlaub, den er sich gönnte. Allerdings verbrachte er viel Zeit damit, seinen Plan zu verbessern und zu vervollständigen. Aus dem Gedächtnis zeichnete er eine Skizze von Verans Lager in den Sand. Er würde wenig Zeit haben, die Flüchtlinge zu den Pegasonen zu führen. Er durfte auch nicht über eine Zeltschnur stolpern oder sich zwischen den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher