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Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Titel: Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft
Autoren: Gena Showalter
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und Blut schmecken.
    Vielleicht hatte sie gute Gründe für ihre Verbrechen gehabt. Vielleicht auch nicht. So oder so, Zorn wollte sie bestrafen, indem er sie die eigenen Gräueltaten spüren ließ. Zuerst würde er sie anketten, dann ausweiden, ihr dann die Kehle durchschneiden und sie zuletzt anzünden.
    So funktionierte Aerons Dämon. Er schlug Schläger, ermordete Mörder und alles, was dazwischen lag. Auf Zorns Drängen hin hatte Aeron all diese Dinge getan. Und zwar schon häufig. Jetzt spannte er jeden Muskel in seinem Körper an, um an Ort und Stelle zu bleiben. Ruhig. Verlier nicht die Kontrolle. Und auch nicht den Verstand. Aber Götter – der Drang zu bestrafen war so stark … ein Verlangen, das er mehr genoss, als gut für ihn war. Wie immer.
    „Warum bist du hier in Budapest, Frau?“ Gut. Das war gut. Langsam ließ er die Arme sinken.
    „Wow“, erwiderte sie, ohne auf seine Frage einzugehen. „Das war ja mal eine beeindruckende Darstellung von Selbstbeherrschung.“
    Hatte sie gewusst, dass sein Dämon sie verletzen wollte?
    „Lass mich raten.“ Sie tippte sich mit dem Fingernagel gegen das Kinn. „Narzissmus bist du nicht, also musst du … Chauvinismus sein. Wieder richtig, stimmt’s? Du denkst, ein hübsches kleines Ding wie ich kann nicht mit der Wahrheit umgehen. Falsch. Aber egal. Behalt deine Geheimnisse ruhig für dich! Du wirst noch früh genug sehen, was du davon hast.“
    „Drohst du mir etwa, Frau?“
    Wieder ignorierte sie ihn. „Man erzählt sich, dass Cronus euch Schriftrollen gegeben hat und dass ihr vorhabt, uns mit ihrer Hilfe zu finden. Um uns zu benutzen. Vielleicht sogar, um uns zu töten.“
    Aeron drehte sich der Magen um. Erstens wusste sie von den Schriftrollen, während er und seine Freunde eben erst von ihrer Existenz erfahren hatten. Zweitens wusste sie, dass sie auf dieser Liste stand. Was bedeutete, dass diese Frau tatsächlich eine Unsterbliche war – und eine Kriminelle. Und wenn man ihr glauben konnte, war sie auch von einem Dämon besessen.
    Aeron kannte sie nicht, was hieß, dass er und seine Freunde sie nicht eingesperrt hatten. Also stammte sie von vor ihrer Zeit im Himmel. Und das wiederum hieß, dass sie eine Titanin war und somit eine noch größere Bedrohung darstellte, denn die Titanen waren weitaus grausamer als alle anderen.
    Schlimmer noch: Die jetzt freien Titanen trugen momentan die Verantwortung. Womöglich hatte sie also göttliche Hilfe.
    „Welchen Dämon trägst du in dir?“, wollte er wissen.
    Sie schenkte ihm ein böses Grinsen. Augenscheinlich amüsierte sein schroffer Ton sie. „Du hast mir diese Information verweigert. Warum also sollte ich irgendetwas von mir verraten?“
    Nervtötendes Weib. „Du hast uns gesagt.“ Er schaute über ihre Schulter und rechnete schon fast damit, dass jemand einen Satz nach vorn machte und ihn angriff. Alles, was er sah, war Dunkelheit – und alles, was er hörte, waren noch mehr dieser stummen Schreie. „Wo sind diese anderen?“
    „Hölle, wenn ich das nur wüsste!“ Sie breitete die Arme aus und zeigte ihm ihre leeren Hände, als wäre sie davon überzeugt, dass er keine Waffe einsetzen würde. „Ich bin allein, so wie immer, und genauso mag ich es.“
    Vermutlich noch eine Lüge. Welche Frau würde sich schon ohne Rückendeckung einem furchterregenden Herrn der Unterwelt nähern? Er blieb wachsam, als er ihr in die Augen sah. „Falls du hier bist, um einen Krieg gegen uns anzuzetteln, solltest du wissen, dass …“
    „Krieg?“ Sie lachte. „Wenn ich euch genauso gut umbringen könnte, während ihr schlaft? Nein, ich bin nur hier, um euch eine Warnung zu überbringen. Pfeift eure Hunde zurück, oder ich fege euch von dieser Welt! Denn wenn irgendjemand dazu in der Lage ist, dann ich.“
    Nach allem, was er in Gedanken gesehen hatte, glaubte er ihr aufs Wort. Sie war ein Phantom, das ohne Vorwarnung in der Dunkelheit angriff. Ohne Zweifel gab es kein Verbrechen, das ihr zu widerwärtig war. Was jedoch nicht bedeutete, dass er ihre Forderungen erfüllen würde. „Du hältst dich vielleicht für mächtig, aber du kannst uns nicht alle besiegen. Deshalb werden wir dir mit einem Krieg antworten, wenn du weiterhin solche Warnungen aussprichst.“
    „Wie du meinst, Krieger. Ich habe gesagt, was ich sagen wollte. Bete lieber, dass du mich heute zum letzten Mal gesehen hast.“ Wieder verdichteten sich die Schatten, umschlossen und verschluckten sie, ohne die kleinste Spur zu
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