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Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Titel: Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft
Autoren: Gena Showalter
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scharfe Giftzähne. Diademe waren ihr Lieblings-Accessoire, und Lebendfleisch war ihre Leibspeise.
    Ersteres gönnte er ihr von Herzen, und an Letzterem arbeiteten sie gerade.
    Aeron war ihr in der Hölle begegnet. Na ja, zumindest so dicht an der brodelnden Grube, wie ein Mann herankam, ohne in den Flammen zu vergehen. Er war gewissermaßen nebenan angekettet gewesen, trunken vor Blutlust und entschlossen, selbst seine Freunde abzuschlachten, als Legion sich ihren Weg zu ihm gebahnt und ihre Gegenwart irgendwie seinen Verstand geklärt hatte. Sie hatte ihm die Stärke verliehen, die er so schätzte. Sie hatte ihm geholfen zu fliehen, und seitdem waren sie zusammen.
    Außer jetzt. Sein geliebtes kleines Mädchen war in die Hölle zurückgekehrt, an einen Ort, den sie verachtete. Und das alles, weil irgend so ein unsichtbarer Engel, der sich im Schatten versteckt hielt und auf irgendetwas wartete, Aeron beobachtete. Worauf er wartete, wusste Aeron nicht. Er war jedoch sicher, dass der intensive Blick in diesem Moment zwar nicht auf ihm ruhte, wohl aber wiederkommen würde. Das tat er immer. Und Legion konnte es nicht leiden.
    Er lehnte sich zurück und blickte in den Nachthimmel. Die Sterne waren heute so klar wie Diamanten auf schwarzem Satin. Manchmal, wenn er sich nach der Illusion von Einsamkeit sehnte, flog er so hoch, wie seine Flügel ihn trugen, um sich dann schnell und sicher fallen zu lassen und sich erst Sekunden vor dem Aufprall wieder zu fangen.
    Als Paris noch einen Schluck aus seiner Flasche trank, stieg sanft und süß wie der Atem eines Babys der Duft von Ambrosia in die Luft. Aeron schüttelte den Kopf. Ambrosia war die Lieblingsdroge seines Freundes, das Einzige, was den Kopf und den Körper von Männern wie ihnen betäuben konnte. Doch allmählich geriet Paris’ Konsum außer Kontrolle, was den einst wilden Krieger nachlässig machte.
    Da Galen, der Anführer der Jäger und ebenfalls ein dämonbesessener Krieger, durch die Straßen zog, musste sein Freund unbedingt bei klarem Verstand sein. Kalkulierte man dann noch den unsichtbaren Engel mit ein, hieß das sogar, dass Paris in Bestform sein musste. Denn wie Aeron kürzlich erfahren hatte, waren Engel Dämonenmörder.
    Ob sein Engel ihn auch töten wollte? Er war sich nicht sicher, und Biankas Gemahl Lysander wollte es ihm nicht verraten. Aber wahrscheinlich spielte es keine Rolle. Aeron hatte vor, den Feigling – egal ob männlich oder weiblich – auseinanderzunehmen, sobald dieser endlich die Eier hatte, sich zu erkennen zu geben.
    Niemand trennte ihn ungestraft von Legion. Genau in diesem Moment erlitt sie womöglich Schmerzen – seelische oder körperliche. Bei dem Gedanken daran verkrampften sich Aerons Hände so stark, dass beinah seine Knochen brachen. Die Brüder seines kleinen Lieblings hatten es sich zum Hobby gemacht, Legion wegen ihrer Freundlichkeit und ihres Mitgefühls zu verspotten. Außerdem machte es ihnen Spaß, sie zu jagen. Und nur die Götter wussten, was sie ihr antun würden, wenn sie sie tatsächlich erwischten.
    „Sosehr du Legion auch liebst“, begann Paris, und wieder riss er Aeron aus dem tiefen Sumpf seiner Gedanken. Paris warf einen Stein auf das gegenüberliegende Gebäude, bevor er die Flasche ansetzte und den letzten Schluck trank. „Sie kann nicht all deine Bedürfnisse erfüllen.“
    Er meinte Sex. Konnten sie dieses Thema nicht endlich und ein für alle Mal ausklammern? Aeron seufzte. Er war seit Jahren nicht mehr mit einer Frau im Bett gewesen, vielleicht sogar seit Jahrhunderten. Sie waren die Anstrengung einfach nicht wert. Wegen Zorn war sein Verlangen, ihnen wehzutun, schnell stärker als sein Verlangen, sie glücklich zu machen. Mehr noch: So tätowiert und kriegerisch, wie Aeron war, musste er für jedes bisschen Zuneigung, das er bekam, hart arbeiten. Frauen hatten Angst vor ihm – und das zu Recht. Sie für ihn zu öffnen erforderte Zeit und Geduld, beides fehlte ihm. Außerdem gab es Tausende andere, wichtigere Dinge, die er tun konnte. Zum Beispiel trainieren, sein Heim bewachen, seine Freunde beschützen. Und sich in Nachsicht für Legions Marotten üben.
    „Solche Bedürfnisse habe ich nicht.“ Das stimmte größtenteils sogar. Er war so diszipliniert, dass er sich der Lust kaum hingab. Und wenn doch, dann nur allein. „Ich habe alles, was ich mir wünsche. Aber sag mal: Sind wir eigentlich hergekommen, um über unsere Gefühle zu quatschen oder um eine Frau für dich zu suchen?“
    Mit
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