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Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss

Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss

Titel: Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss
Autoren: Gena Showalter
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sprach sie die Worte laut aus und hoffte, er würde sie nicht so einfach ignorieren. Sie fuhr sich mit der feuchten Zunge über die Lippen.
    „Nein.“ Seine Stimme war rau, kaum zu hören.
    „Bitte, bitte!“
    Sie konnte in seinen Augen beobachten, wie die Wut in ihm aufstieg. Nein, sie bildete es sich nicht ein. Hoffnung stieg in ihr auf. Aber als mehrere Sekunden verstrichen waren und er immer noch keine Hand nach ihr ausgestreckt hatte, verwandelte sich ihre Hoffnung in pure Frustration. Die Zeit war gegen sie. Je länger sie im Club blieb, desto größer wurde die Chance, dass sie aufflog.
    „Findest du mich nicht begehrenswert, Honey?“
    Unter seinem Auge zuckte ein Muskel. „So heiße ich nicht.“
    „Gut. Also … findest du mich nicht begehrenswert, Darling?“
    Das Zucken zog sich jetzt bis zu seinem Kinn hinunter. „Wie ich dich finde, spielt keine Rolle.“
    „Das beantwortet meine Frage nicht wirklich.“ Sie fing wieder an zu schmollen.
    „Darum geht es auch nicht.“
    Grr! Dieser Mann konnte einen wirklich aufregen!
    Versuch etwas anderes. Etwas Direktes.
    Als wenn ich nicht schon eindeutig genug gewesen wäre.
    Na, dann mal los! Sie stellte sich vor ihn und beugte sich weit nach hinten. Dabei rutschte ihr Rock hoch und gab den Blick frei auf ihren blauen String mit den beiden Glitzerflügeln. Während sie sich wieder aufrichtete, ließ sie das Becken aufreizend langsam kreisen und räkelte sich.
    Er zog geräuschvoll die Luft ein, während sich jeder Muskel in seinem Körper anspannte. „Du riechst wie Erdbeeren mit Sahne.“ Als er das sagte, sah er aus wie ein Raubtier kurz vor dem Sprung.
    Bitte, bitte, bitte, dachte sie. „Du kannst darauf wetten, dass ich auch genauso schmecke.“ Sie machte ihm schöne Augen, obwohl er darauf geachtet hatte, sein vermeintliches Kompliment wie eine Beleidigung klingen zu lassen.
    Er murmelte etwas und trat einen bedrohlichen Schritt auf sie zu. Er hob die Hand, um sie … festzuhalten? Zu schlagen? Wow, was sollte das denn? … Dann hielt er inne und ballte seine Hand zur Faust. Bevor er sich über ihren Duft ausgelassen hatte, hatte er distanziert, aber nicht völlig desinteressiert gewirkt. Nun sah es so aus, als wolle er sie einfach nur erwürgen.
    „Du hast Glück, dass ich dir nicht hier und jetzt eine runterhaue“, raunte er und bestätigte so ihren Eindruck. Dennoch ließ er die Hand sinken.
    Anya hatte aufgehört, sich zu bewegen und starrte ihn erschrocken an. Ihr Mund stand offen. Nur weil sie nach Früchten roch, wollte er sie schlagen? Das war … das war extrem enttäuschend. Ihr kam das Wort katastrophal in den Sinn, aber das war zu stark. Sie kannte diesen Mann kaum, er konnte bei ihr keine Katastrophe auslösen.
    Sie hatte ja nicht von ihm erwartet, dass er gleich vor ihr auf die Knie fiel, aber auf ein wenig positive Resonanz hatte sie schon gehofft. Wenigstens ein bisschen Begeisterung wäre schön gewesen.
    Männer mochten Frauen, die sich ihnen an den Hals warfen, oder? Sie hatte die Sterblichen zu viele Jahre lang beobachtet, und immer schien es so gewesen zu sein. Stichwort Mädels und Sterbliche. Lucien war nicht sterblich und war es nie gewesen.
    Warum will er mich nicht?
    Die ganze Zeit über, die sie ihn schon beobachtete, hatte er sich keiner einzigen Frau genähert. Ashlyn, die Freundin seines Freundes, hatte er mit Respekt und Entgegenkommen behandelt. Cameo, die einzige weibliche Kriegerin, die in Budapest lebte, begegnete er mit Freundlichkeit und fast elterlicher Fürsorge. Aber keiner gegenüber zeigte er Verlangen.
    Er stand auch nicht auf Männer. Er betrachtete Männer weder mit Begehren noch anderen Gefühlen. Hieß das, dass er in eine bestimmte Frau verliebt war und es keine andere sein durfte? Falls ja, dann würde diese Schlampe was erleben!
    Anya fuhr sich mit der Zunge über die Zähne und ballte die Fäuste. Trockeneisdunst waberte weiterhin durch den Raum und hüllte alles in einen verträumten Nebel. Die sterblichen Frauen begannen wieder, auf die Tanzfläche zu strömen und versuchten abermals, die Aufmerksamkeit der Lords auf sich zu ziehen.
    Aber die Krieger beobachteten Anya weiter und warteten auf den entscheidenden Hinweis darauf, wer oder was sie war.
    Lucien hatte sich keinen Zentimeter bewegt: Es schien, als sei sein gesamter Körper am Boden festgewachsen. Sie sollte einfach aufgeben und gehen. Sie sollte nichts riskieren und verschwinden, bevor Cronus sie fand. Nur die Schwachen geben auf. Das
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