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Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss

Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss

Titel: Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss
Autoren: Gena Showalter
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den allmächtigen Schlüssel geben. Es wird alles wieder gut“, wiederholte sie.
    Er wollte ihr antworten und sagen, sie sollte sich von Cronus fernhalten, aber das Feuer in seinem Inneren brannte immer stärker und ihm versagte die Stimme. Wenn sich der Damon vollständig von seinem Körper trennte, dann würde er endgültig sterben, oder? So war es mit Baden geschehen.
    „Ich kümmere mich um alles.“ Anya war verschwunden. Aber bevor er sich Sorgen machen konnte, war sie schon wieder neben seinem Körper auf dem Stück Rasen erschienen, das von seinem Blut rot war. Ihre Augen glänzten vor Tränen. „Sag’ mir, was mit dir jetzt passiert. Ich will dir helfen.“
    Während er gegen den Schmerz ankämpfe und den Dämon festzuhalten versuchte, streckte er noch einmal die Hand aus. Aber wieder griffen seine Finger ins Leere. Die Tränen rannen Anya jetzt über die Wangen, und es zerriss ihn, das mitansehen zu müssen. „Ich liebe dich“, brachte er schließlich hervor.
    „Cronus“, schrie Anya.
    „Stopp.“ Er krümmte sich zusammen. Jeden Augenblick würde es der Dämon geschafft haben, sich frei zu machen. Seltsam – so lange hatte er sich gewünscht, ohne den Dämon leben zu können, aber jetzt versuchte er sich an ihm festzuhalten, obwohl er kaum noch die Kraft dazu hatte.
    „Cronus!“
    Lucien öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber er brachte keinen Ton heraus. Als die letzte Verbindung zu seinem Dämon zerriss, verlor er das Bewusstsein.
    Anya übergab sich in dem Moment, als Luciens Geist verschwand. Sobald ihr Magen ganz leer war, schrie sie noch einmal nach Cronus. „Ich will mit dir verhandeln. Hörst du mich? Ich bin so weit.“
    Wie stets erschien er ihr mit einem Blitz, der sie blendete. Blinzelnd kam sie wieder auf die Beine, ihre Knie zitterten. Immer noch war Luciens Geist verschwunden. Er war fort, oh Götter! Sie hatte mit angesehen, wie der Dämon, ein Skelett wie der Sensenmann, heulend aus seinem Körper in die Geisterwelt fuhr, bevor auch er verschwand. Bitte, lass es noch nicht zu spät sein.
    Sie schloss die Augen und versuchte, die Zeit zurückzudrehen, aber es gelang ihr nicht. Einmal hatte sie es geschafft, als sie für Maddox und Ashlyn die Zeit anhielt. Aber warum wollte es ihr nicht jetzt gelingen?
    „Ich höre.“ Cronus glitt auf sie zu, seine weiße Robe strich über die dichten Grashalme.
    Durch ihre Tränen sah sie ihn an. „Der Schlüssel gehört dir. Ich gebe ihn dir sogar gern, wenn du schwörst, dass du mir Lucien zurückbringst und uns beide in Ruhe lässt.“
    „Ich will aber auch den Käfig. Wo hast du ihn versteckt?“
    Sie spürte, wie Panik in ihr aufstieg und ihr Herz nicht mehr zu rasen aufhörte. Anya schüttelte den Kopf. „Den bekommst du nicht, er gehört Lucien. Du kriegst nur den Schlüssel.“
    „Du willst, dass dein Geliebter am Leben bleibt?“
    „Wenn er stirbt, wirst du niemals den Schlüssel bekommen!“ Die Tränen liefen ihr mittlerweile ungehindert über das Gesicht. Sie beugte sich hinab und hob Luciens Kopf an. Ich liebe dich. Ich werde dafür sorgen, dass alles wieder gut wird. Sie küsste ihn sanft auf die Lippen. Lass alles wieder gut werden. Bitte.
    „Wenn du noch länger brauchst, dann werde ich ihn nicht wieder herbringen können.“ Cronus Tonfall war unerbittlich. „So schwach, wie er war, hat es mich ordentlich Mühe gekostet, ihn und den Dämon wieder zusammenzuknüpfen, damit er noch ein wenig weiterlebt. Ohne den Schlüssel trenne ich die beiden wieder. So einfach.“
    Obwohl die Hoffnung in ihr aufstieg, dass Lucien wirklich gerettet werden könnte, kniff sie die Augen zusammen und sah den König der Götter an. „Ich werde nicht nachgeben. Du kannst von mir den Schlüssel bekommen, aber der Käfig gehört Lucien. Du hast mich einmal vor die Wahl gestellt: Lucien oder der Schlüssel. Jetzt stelle ich dich vor dieselbe Wahl. Das ist nur gerecht. Und ich werde meine Meinung nicht ändern.“
    Er starrte sie ebenfalls böse an. Was ihm durch den Kopf ging ahnte sie nicht. Dann nickte er, als spürte er, dass sie sich nicht umstimmen lassen würde. Oder er hatte von Anfang an gewusst, dass es so enden würde, nur hatte er gehofft, dass er noch mehr bei dem Handel herausschlagen könnte. „Also gut.
    „Dann haben wir eine Vereinbarung getroffen. Luciens Leben für den Schlüssel.“ Sie nahm ein großes Risiko auf sich, denn sie vertraute einer Gestalt, die sie hasste und die wiederum sie hasste. „Wenn du nach diesem
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