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Die Heiratsschwindlerin

Die Heiratsschwindlerin

Titel: Die Heiratsschwindlerin
Autoren: Sophie Kinsella
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kleines Mädchen herumgehüpft und hätte gelacht und gesungen. »Mummy, dreimal darfst du raten!«
    Freudig warf sie die Küchentür auf und hielt dann überrascht inne. Ihre Eltern saßen gemütlich zusammen am Tisch, beide noch immer in ihren Morgenröcken, als hätten sie Urlaub.
    »Oh.« Sie wusste nicht genau, warum sie so überrascht war.
    »Milly!« Olivia legte ihre Zeitung beiseite. »Alles in Ordnung?«
    »Wir sind davon ausgegangen, dass du bei Harry übernachtet hast«, erklärte James.
    »Hast du schon gefrühstückt?«, fragte Olivia. »Komm, ich mache dir einen Kaffee – und wie wär’s mit einem leckeren Toast?«
    »Ja«, erwiderte Milly. »Ich meine, nein. Hört mal her!« Sie fuhr sich durchs Haar, und das Lächeln auf ihrem Gesicht erschien wieder. »Ich habe gute Nachrichten für euch. Simon und ich werden heiraten!«
    »Oh, Schatz!«, rief Olivia. »Das ist ja wunderbar!«
    »Dann habt ihr euch also wieder vertragen«, sagte James. »Das freut mich zu hören. Er ist ein prachtvoller Kerl.«
    »Ich weiß«, erwiderte Milly. »Und ich liebe ihn. Und er liebt mich. Und alles ist wieder in bester Ordnung.«
    »Das ist doch einfach fantastisch!«, sagte Olivia. Sie nahm ihren Becher und trank einen Schluck Kaffee. »Wann soll die Trauung denn stattfinden?«
    »In zwei Stunden!«, erwiderte Milly glücklich.
    »Was?« Olivia stellte ihren Becher krachend auf dem Tisch ab.
    »Milly, ist das dein Ernst?«, fragte James. »Noch heute Morgen?«
    »Ja! Heute Morgen! Warum denn nicht?«
    »Warum denn nicht?« Olivias Stimme hob sich in Panik. »Weil nichts vorbereitet ist! Weil wir alles rückgängig gemacht haben! Es tut mir ja sehr leid, Schatz, aber daraus wird nichts!«
    »Mummy, wir haben alles, was wir für eine Hochzeit brauchen«, versetzte Milly. »Eine Braut und einen Bräutigam. Jemanden, der mich zum Altar führt« – dabei sah sie zu James –, »und jemanden, der einen großen Hut trägt und weint. Sogar den Hochzeitskuchen haben wir. Was will man mehr?«
    »Aber Pfarrer Lytton …«
    »Wir haben es ihm schon gestern Abend gesagt«, erklärte Milly. »Tatsächlich ist alles schon arrangiert. Also kommt!« Sie machte ihnen Zeichen aufzustehen. »Schmeißt euch in Schale! Zieht euch an!«
    »Warte!«, rief Olivia, als Milly durch die Küchentür verschwand. »Was ist mit Simon? Er hat doch keinen Trauzeugen!« Die Tür ging auf, und Millys Kopf erschien.
    »Doch, hat er«, sagte sie. »Sogar einen unheimlich netten.«
    »Es ist alles sehr einfach.« Simon trank einen Schluck Kaffee. »Hier sind die Ringe. Wenn der Pfarrer dich danach fragt, reichst du sie ihm. Das ist alles!«
    »Gut«, erwiderte Harry schwerfällig. Er nahm die beiden goldenen Ringe und starrte sie eine Weile an, als müsse er sich ihre Form einprägen. »Der Pfarrer fragt mich nach den Ringen, und ich reiche sie ihm. Soll ich sie dabei auf der Handfläche liegen haben, oder halte ich sie mit den Fingern, oder was?«
    »Keine Ahnung. Spielt das eine Rolle?«
    »Weiß nicht! Das musst du doch mir sagen, Herrgott noch mal!«
    »Dad, du bist doch nicht etwa nervös, oder?«
    »Verdammt noch mal, natürlich nicht!«, versetzte Harry. »Und jetzt beeil dich. Geh und polier deine Schuhe.«
    »Bis später«, sagte Simon von der Küchentür aus und grinste Harry an.
    »Und, bist du nervös?«, erkundigte sich Isobel von der Fensterbank aus, als Simon verschwunden war.
    »Nein.« Harry sah auf. »Na ja, vielleicht ein bisschen.« Abrupt schob er den Stuhl zurück und ging zum Fenster. »Das ist doch lächerlich. Ich sollte nicht Simons Trauzeuge sein, Herrgott noch mal!«
    » O doch«, entgegnete Isobel. »Er will, dass du das machst.«
    »Du meinst wohl, er hat sonst niemanden. Deshalb fragt er seinen alten Dad.«
    »Nein, so meine ich das nicht«, erwiderte Isobel geduldig. »Er könnte locker einen befreundeten Kollegen anrufen. Das weißt du. Aber er möchte dich. Du bist seine Idealbesetzung. Und meine auch.« Sie griff nach seiner Hand, und nach einem Augenblick drückte er ihre. Dann warf sie einen Blick auf ihre Uhr und zog eine Grimasse. »Und jetzt muss ich wirklich los. Mummy kriegt wahrscheinlich schon Zustände!«
    »Wir sehen uns dann dort.«
    »Ja, bis dann.« Bei der Tür wandte Isobel sich noch einmal um.
    »Du weißt ja, welche Vergünstigung man als Trauzeuge genießt?«
    »Welche denn?«
    »Man darf mit der Brautjungfer schlafen!«
    »Ach, wirklich?« Harrys Gesicht hellte sich auf.
    »Das sind die Regeln«,
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