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Die grünen Teufel vom Mars

Die grünen Teufel vom Mars

Titel: Die grünen Teufel vom Mars
Autoren: Fredric Brown
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Mr. Oberdorffer konnte die Unterhaltung mit ihm fortsetzen.
    Es war in der Tat eine sehr einseitige Unterhaltung, da Pete stumm war. Aber er hörte Mr. Oberdorffer gern zu und hielt ihn für einen Denker und einen großen Wissenschaftler, eine Ansicht, die Mr. Oberdorffer völlig teilte, und für seine Teilnahme an der Unterhaltung genügten ein paar einfache Zeichen – ein Nicken oder ein Kopfschütteln, um ja oder nein anzudeuten, ein Heben der Augenbrauen, um seinen Partner zu näheren Erklärungen zu veranlassen. Aber selbst diese Zeichen waren nur selten erforderlich; meistens genügte ein bewundernder Blick verbunden mit ungeteilter Aufmerksamkeit. Noch seltener brauchten sie ihre Zuflucht zu Bleistift und Papier zu nehmen, die Mr. Oberdorffer stets bei sich trug.
    In diesem Sommer nun hatte Pete in zunehmendem Maße ein neues Zeichen gebraucht und die Hand schalltrichterartig an das Ohr gelegt. Als Pete dieses Zeichen zum ersten Mal machte, hatte Mr. Oberdorffer sich gewundert, da er wußte, daß er genau so laut wie immer sprach, und hatte Pete Papier und Bleistift gereicht und ihn um eine Erklärung gebeten. Pete hatte geschrieben: „Kanicht heren. Martyers sufiel Krahch maachen.“
    Und so hatte Mr. Oberdorffer noch lauter gesprochen, sich aber doch geärgert, daß er die Stimme heben mußte. Die Unterhaltungen mit Pete waren seitdem nicht so angenehm wie früher. Allzu häufig verriet Petes Gesichtsausdruck, daß er abgelenkt wurde und Mr. Oberdorffer nicht mehr so gebannt zuhörte wie einst. Und wenn sich Mr. Oberdorffer in einem solchen Augenblick umschaute, erblickte er stets einen oder mehrere Martier und wußte, daß sie die Störenfriede waren.
    Und so begann er mit der Idee zu spielen, etwas gegen die Martier zu unternehmen.
    Es wurde jedoch Mitte August, ehe er sich endgültig dazu entschloß. Mitte August verschwand Pete plötzlich vom Bughouse Square. Für einige Tage traf Mr. Oberdorffer ihn dort nicht an und erkundigte sich bei anderen Parkbesuchern – solchen, die er oft genug gesehen hatte, um sie als Stammgäste zu erkennen – was aus Pete geworden sei. Kopfschütteln und Achselzucken waren für eine Weile die einzigen Antworten, die er bekam. Endlich begann ein graubärtiger Mann ihm etwas zu erklären, worauf Mr. Oberdorffer ihm mitteilte, daß er taub sei und ihm Papier und Bleistift reichte. Eine vorübergehende Schwierigkeit entstand, als sich herausstellte, daß der Bärtige weder lesen noch schreiben konnte, aber man fand einen Vermittler, der allerdings kaum nüchtern genug war, sich die Geschichte des Graubarts anzuhören und sie für Mr. Oberdorffer aufzuschreiben. Pete befand sich im Gefängnis.
    Mr. Oberdorffer eilte auf das zuständige Polizeirevier und erfuhr nach einigen Schwierigkeiten, die auf die Tatsache zurückzuführen waren, daß es viele Petes gab und er den Familiennamen seines besten Freundes nicht wußte, wo Pete inhaftiert war. Schleunigst begab er sich dorthin, um ihm, wenn möglich, zu helfen.
    Es stellte sich heraus, daß Pete bereits abgeurteilt war und dreißig Tage bekommen hatte, was ihn jedoch nicht hinderte, ein Darlehen von zehn Dollars anzunehmen, damit er sich während dieser Zeit Zigaretten kaufen konnte.
    Es gelang Mr. Oberdorffer seinen Freund unter Zuhilfenahme von Papier und Bleistift kurz auszuhorchen und in Erfahrung zu bringen, was sich zugetragen hatte.
    Von Rechtschreibungsfehlern befreit, lautete Petes Geschichte, daß er überhaupt nichts verbrochen habe und in eine Falle gelockt worden wäre; außerdem wäre er angetrunken gewesen und nur deshalb auf den verrückten Gedanken gekommen, bei hellem Tageslicht und mit Martiern in der Nähe einen Groschenladen zu betreten, um Rasierklingen zu stehlen. Die Martier hätten ihn dazu verführt und ihm versprochen, Schmiere zu stehen, aber dann hätten sie ihn verpfiffen und die Polizei in dem Augenblick geholt, als er die Taschen voll hatte. An der ganzen Geschichte waren nur die Martier schuld.
    Diese rührende Geschichte erboste Mr. Oberdorffer derart, daß er auf der Stelle den Entschluß faßte, etwas gegen die Martier zu unternehmen. Noch am selben Abend. Er war ein geduldiger Mensch, aber jetzt war seine Geduld zu Ende.
    Auf dem Heimweg beschloß er, eine alte Gepflogenheit zu durchbrechen und in einem Lokal zu essen. Es drängte ihn, seinen Plan so schnell wie möglich zu verwirklichen, und so wollte er sich nicht erst mit der Zubereitung einer Mahlzeit aufhalten.
    In dem Restaurant
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