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Die Grabstein-Clique

Die Grabstein-Clique

Titel: Die Grabstein-Clique
Autoren: Jason Dark
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ich persönlich nichts tun und nur darauf hoffen, daß die Kräfte meines Kreuzes stark genug waren, den magischen Angriff abzuwehren.
    Sie waren es.
    Ich selbst war so bewegungslos wie eine Puppe, aber ich konnte sehen, was geschah.
    Der Strahl hatte die Mitte meiner Brust und damit das Kreuz getroffen. Dort explodierte er in einem grellen Schein, der mich blind machte. Gleichzeitig empfing er den Rückstoß, der ihn wieder in die Ausgangsrichtung jagte.
    Und dort befand sich die Katze.
    Sie bekam ihn mit.
    Es war so, als wäre ein gewaltiges Feuermesser in den Körper hineingerast. Zudem wurde das Tier getroffen, als es sich noch mitten im Sprung befand.
    Es entstand ein Kreischen, das sich anhörte, als würde rauhes Metall über Porzellan gerieben. Die getroffene Katze fiel noch nicht zu Boden, sie stand zitternd in der Luft, als würde sie von dünnen Fäden gehalten, schlug mit den Beinen um sich, und einen kaum meßbaren Moment später erstrahlte sie vor meinen Augen.
    Ein gelbroter Glutball wirbelte durch die Luft. Ich hörte das wilde Fauchen, das in einem grellen Schrei endete, dann jagten Fetzen und Klumpen in verschiedene Richtungen davon, und von der Katze, in der einmal der Teufel gesteckt hatte, war nichts mehr zu sehen. Es folgte auch kein zweiter Blitz, ein Zeichen, daß das natürliche Gewitter noch wartete.
    Ich lag auf dem Rücken, schaute in den grauen Himmel über mir. Die Strahlung auf meinem Kreuz ließ allmählich nach, und ich dachte daran, daß ich großes Glück gehabt hatte.
    Wie erschossen blieb ich liegen, fühlte mich matt und ausgelaugt und hörte dann die dumpfen Echos der Tritte, die auf mich zukamen. Mühsam drehte ich den Kopf zur Seite.
    Mein Freund Suko hatte den inneren Kreis betreten. Ich hörte ihn sprechen, aber er redete so leise, daß ich ihn nicht verstand. Über meinem Kopf schwebte noch immer eine dumpfe Glocke.
    »Verdammt, John, komm zu dir!«
    Ich blickte in sein Gesicht, sah die Sorge in den Augen des Inspektors und quälte mir ein müdes Grinsen ab. »Keine Angst, Alter, ich bin noch da. Asmodis hat es nicht geschafft.«
    »Steckte er in dem Katzenkörper?«
    »Ja.«
    »Aber darauf zu hoffen, daß du ihn erwischt hast, können wir wohl nicht?«
    »Nein, der war schlau genug, um sich vorher zurückzuziehen. So gut kenne ich ihn.«
    Suko streckte mir seine rechte Hand entgegen, die ich umklammerte. Ich ließ mich von ihm auf die Beine ziehen, stand zunächst einmal auf dem Fleck und wartete einige Sekunden ab, bis sich das Gefühl des Schwindels gelegt hatte.
    Von der Katze war nichts mehr zu sehen. Die Magie des Kreuzes hatte sie buchstäblich zerfetzt. Wo die Reste sich verteilten, wußte keiner von uns. Bestimmt waren sie außerhalb des Kreises verschwunden und würden dort vergammeln.
    Ich schaute auf mein Kreuz.
    Es hatte nicht gelitten, und es war schon beruhigend wie es auf meiner Handfläche lag. Die Ruhe, die es ausstrahlte, übertrug sich auch auf mich. Ich hatte zudem einen magischen Kampf gewonnen. Unserem Führer war dies leider nicht gelungen.
    Aber hatten wir auch den Sieg davongetragen?
    An Sukos gequältem Gesichtsausdruck las ich ab, daß er ebenso dachte wie ich. »Es ist noch alles da, John!« sprach er leise. »Die verbrannte Erde, das verfluchte Grabmal…«
    »Und doch fehlt etwas.«
    »Ja, die vier Mörder. Du hattest mit dem Teufel Kontakt gehabt, Alter. Hat er dir nicht mehr gesagt?«
    »Und ob. Hier sollte der alte Weg geöffnet werden, der zu ihm in die Hölle führt.«
    Suko lächelte. »Wer soll ihn gehen?«
    »Cigam, zum Beispiel.«
    Mein Freund pfiff durch die Zähne. Auf seinem Gesicht zeigte sich eine Gänsehaut. Wir dachten beide das gleiche, denn Cigam stellte eine starke Gefahr da.
    Er war ein Geschöpf des Satans, ein Diener des Satans, und er geisterte durch die Welt. In den Staaten hatte ich ihn kennengelernt, und ich war es auch, der ihn gefangengenommen und mit nach London transportiert hatte, wo man mich zwang, ihn freizulassen.
    Später hatten wir noch einmal mit ihm zu tun bekommen, als er Draculas Eisleichen vernichtete.
    Seit dieser Zeit hatten wir nichts mehr von ihm gehört. Wenn es uns nun gelang, dieses alte Grabmal zu zerstören, war auch ihm ein Weg genommen worden, um zu seinem Mentor zurückzukehren. Suko deutete gegen die Steine. »Funktioniert das auch umgekehrt? Kann er durch dieses Grab wieder zurück in unsere Welt?«
    »Davon gehe ich eigentlich aus.«
    »Und die vier Killer?«
    »Das ist die Frage. Ich
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